Dezentrale Personenstammdaten mit Linked Data

Das Projekt untersucht die Eignung der Linked Data Technologie zur dezentralen Verwaltung von Personenstammdaten.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Technik und Informatik
  • Institut(e) Institute for Data Applications and Security (IDAS)
  • Forschungseinheit(en) IDAS / Identity and Access Management (IAM)
  • Strategisches Themenfeld Themenfeld Humane Digitale Transformation
  • Förderorganisation Schweizerische Eidgenossenschaft (Bundesverwaltung)
  • Laufzeit (geplant) 11.01.2024 - 30.11.2025
  • Projektleitung Pascal Mainini
  • Partner Bundeskanzlei BK

Ausgangslage

In der Schweiz werden Daten zu natürlichen Personen im Vergleich zu anderen Registern dezentral geführt und unterliegen verschiedenen Zuständigkeiten. Ein Teil der Personendaten findet sich beispielsweise in den Einwohnerregistern der Kantone und Gemeinden, wiederum andere Attribute wie z.B. die AHV-Nummer werden in Systemen auf Bundesebene verwaltet. Aktuell sind die verschiedenen Register durch zahlreiche Prozesse und Schnittstellen miteinander gekoppelt und es ist für Nutzende der Daten aufwändig, Attribute zu einer Person aus verschiedenen Systemen zu aggregieren. Eine Lösung dieses Problems mittels Zentralisierung der Register ist aus legislativer Sicht unrealistisch, es braucht einen verteilten aber effizienteren Ansatz. Die Linked Data Technologie könnte hierzu die Lösung bieten: durch den inhärent vernetzten Ansatz und die Ablage der Daten an der Quelle bietet sie sich potenziell für die föderalen Strukturen der Register mit verschiedenen Verantwortungsbereichen an.

Vorgehen

Durch die Entwicklung eines Prototypen soll die Eignung der Linked Data Technologie für die Bereitstellung von dezentral geführten Attributen zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden untersucht werden. Hierzu ist einerseits die Modellierung der relevanten Datenstrukturen für die Stammdaten als Linked Data notwendig, andererseits aber auch eine Evaluation von Mechanismen für die Zugriffskontrolle (Authentifizierung und Autorisierung). In diesem Projekt geht es um den zweiten Aspekt: die Evaluation entsprechender Mechanismen sowie einer prototypischen Umsetzung. Hierzu wird eine Analyse des Ist-Zustandes, mit Fokus auf existierende Anwendungsfälle vorgenommen. Einer oder mehrere ausgewählte, exemplarische Anwendungsfälle werden dann im Prototypen umgesetzt. Dieser kann dann zu Demonstrationszwecken und für weitergehende Analysen genutzt werden.

Ergebnisse

Im Projekt werden primär zwei Ergebnisse erarbeitet: o.g. Prototyp, sowie ein Konzept zur Zugriffskontrolle in Linked Data, abgestimmt auf das Umfeld der Personenstammdaten in der Schweiz. Der Prototyp soll als Open Source Software veröffentlicht werden.

Ausblick

Das Projekt entwickelt Konzepte welche als Basis für eine mögliche Weiterentwicklung der Verwaltung von Daten zur natürlichen Person im föderalen und dezentralisierten Umfeld des Bundes sowie der Kantone und Gemeinden dienen können. Eine einheitliche Repräsentation der Daten als Linked Data und der Zugriff über entsprechende Schnittstellen birgt das Potenzial, Behördenleistungen zu vereinfachen, weiter zu automatisieren und zu beschleunigen.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele