Sophie Taeuber-Arp – Material und Technik zwischen Tradition und Innovation
Das Projekt untersucht Herstellungspraktiken und Materialien von Kunstwerken der Künstlerin Sophie Taeuber-Arp. Das kunsttechnologische Wissen hilft, strittige Datierungen, die Authentizität und die Intention ihrer Werke zu klären.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institut Materialität in Kunst und Kultur
- Forschungseinheit(en) Technologie in Kunst und Kultur
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.02.2024 - 31.01.2028
- Projektverantwortung Dr. Stefan Zumbühl
- Projektleitung Dr. Stefan Zumbühl
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Projektmitarbeitende
Gesine Betz
Lucy Johanna Gmelch
Meret Louise Haudenschild
Thomas Becker - Partner Universität Zürich
Ausgangslage
Die Künstlerin Sophie Taeuber-Arp (1889 Davos–1943 Zürich) gilt als Pionierin der geometrisch-abstrakten Kunst in Zürich und später in Paris. Sie zierte zwanzig Jahre die alte 50-Franken-Banknote. In den letzten Jahren wurde die Künstlerin in kunsthistorischen Publikationen als eigenständige, innovative und einflussreiche Protagonistin der Kunst der Moderne neu entdeckt und entsprechend in viel beachteten internationalen Ausstellungen gewürdigt. Mit ihren gattungsübergreifenden Arbeiten repräsentiert Taeuber-Arp den Zeitgeist vieler Kunstschaffender in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Daher eignet sich ihr Werk in besonderer Weise für vergleichende objektbasierte Forschungsfragen zu künstlerischen Techniken, Arbeitsprozessen und Materialien.
Vorgehen
Erstmalig untersucht ein Forschungsprojekt ihre Skulpturen, Reliefs, Malereien und Papierarbeiten der vielfältigen Bestände in Schweizer Institutionen kunsttechnologisch mit bildgebenden und materialanalytischen Verfahren. In einem pluralistischen methodischen Ansatz werden schriftliche Quellen, materielle Zeugnisse und praktische Rekonstruktionen ausgewertet.
Ergebnisse
Das Forschungsprojekt soll herausfinden, wie weit sich die Eigenständigkeit, Innovationskraft und Originalität von Sophie Taeuber-Arp in der Auswahl von Materialien und im Schaffensprozess widerspiegeln. Weiter tragen die Resultate zur Klärung der vielen offenen Fragen der Zuschreibung von eigenhändigen oder postum von ihrem Mann Hans Arp veröffentlichten Kunstwerke bei. Zudem sollen Kriterien für das Erkennen mutmasslich von Dritten ausgeführte Werkanteile, für Datierungen und generell für die Bewertung der Authentizität einzelner Arbeiten identifiziert werden. Jede neue Entdeckung trägt einen Teil dazu bei, die Werkentwicklung zu verstehen und somit für kommende Generationen zu erhalten. Zudem bietet der ganzheitliche Ansatz eine Neubewertung Sophie Taeuber-Arps Œuvre im historisch-künstlerischen Kontext des Übergangs von der traditionellen zur modernen Malerei.