Klimaresiliente Erhaltungsstrategien für Baudenkmäler

Das Projekt erarbeitet Datengrundlagen, Messverfahren, Modelle und Methoden, um die Einwirkungen des Klimawandels auf das baukulturelle Erbe bestimmen zu können.

Steckbrief

Ausgangslage

Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen die Schweiz deutlich. Im Alpenraum ist die Erwärmung seit dem späten 19. Jh. doppelt so stark angestiegen wie im weltweiten Durchschnitt. Diese Entwicklung birgt neue Risiken für Denkmäler, Ortsbilder, historische Gärten und Kulturlandschaften. Hier setzt das vorliegende Projekt an. Es untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf Baudenkmäler und erarbeitet klimaresiliente Erhaltungsstrategien.

Vorgehen

Mit dem Klimawandel geht eine schleichende Veränderung von Luftfeuchtigkeit und Temperaturen einher. Dies bringt neue Schadensbilder an Kulturdenkmälern hervor. Hinzu kommen Extremereignisse wie Starkregen/Hochwasser, Hitze/Dürre, Starkwind/Sturm und Erosion. Diese führen zu direkter massiver Beschädigung oder Zerstörung von Kulturerbe aller Art. Sie treten vermehrt und an bisher nicht betroffenen Orten auf. Heute fehlen wesentliche Datengrundlagen, Messverfahren, Modelle und Methoden, um die konkreten Einwirkungen des Klimawandels auf das baukulturelle Erbe und deren Ausmasse bestimmen zu können.

Ausblick

Das vorliegende Projekt dient zur Vorbereitung eines Grossprojekts, an dem unter der Federführung des Instituts Materialität in Kunst und Kultur der HKB die SUPSI und die HE Arc beteiligt sind. Dieses erforscht ausgehend von Fallstudien Materialverhalten und neue Schadensphänomene. Es erarbeitet Protokolle und Mustermassnahmenkataloge für Risikobewertungen, Monitoring, Reporting und Mitigation. Damit wird es die Klimaresilienz des baukulturellen Erbes wesentlich verbessern. Weitere Projektziele sind die Vernetzung von Institutionen zu einer «Community of Care» und der Aufbau langfristiger inter- und codisziplinärer Kompetenzen. In einem Citizen Science Ansatz bezieht das Projekt auch Menschen in Monitoringmassnahmen ein, die beruflich nicht direkt mit Kulturerbe zu tun haben. Es sensibilisiert die politischen Entscheidungsträger*innen.