Digitalisierung – partizipative Entwicklung nachhaltiger Wissensvermittlung
Der Zugang zur digitalen Welt ist für armutserfahrene Personen herausfordernd. In diesem Projekt erarbeiten Fachpersonen und armutsbetroffene Personen gemeinsam eine Grundlage zur nachhaltigen Wissensvermittlung im Bereich Digitalisierung.
Steckbrief
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Beteiligte Departemente
Soziale Arbeit
Technik und Informatik - Institut(e) Institut Kindheit, Jugend und Familie
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Humane Digitale Transformation
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit (geplant) 01.02.2024 - 01.08.2024
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Projektleitung
Loretta Walther
Prof. Dr. Emanuela Chiapparini -
Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Mascha Kurpicz-Briki
Prof. Dr. Jürgen Vogel - Partner Verein Surprise
- Schlüsselwörter Digitalisierung, Armut, Partizipation, Soziale Arbeit und Technologie, armutsbetroffene Menschen, Beteiligungsprozesse, Befähigung, Wissensvermittlung, Weiterbildung, User Involvement
Ausgangslage
Armutsbetroffene Personen sind besonders stark vom «sozialen Ausschluss» betroffen (Huster et al., 2018). Die Digitalisierung birgt die weitere Gefahr, den Anschluss an die stetigen Entwicklungen zu verpassen und so eine zusätzliche Ausgrenzung zu erleben: den Ausschluss aus der digitalen Welt. Armutsbetroffenen Personen fehlt oft das Wissen über digitale Lösungen und ihnen mangelt es auch am Zugang zu diesen digitalen Lösungen. Die Studie «ProDigitAll» zeigte, dass vulnerable Personengruppen insbesondere den Mangel an persönlichen Medien- und Computerkenntnissen sowie die Unsicherheit über persönliche Datennutzung als Grund für die Nicht-Nutzung von digitalen Lösungen aufführen (Chiapparini et al., 2023). Zudem zeigte sich, dass vulnerable Personengruppen aufgrund ihrer sozialen Isolation persönliche Kontakte den digitalen vorziehen (z.B. auf der Bank; Richter & Hoffmann, 2019). Aus diesem Grund strebt das Projekt an, die sozialen Situationen sowie Bedürfnisse armutsbetroffener Personen ins Zentrum zu stellen, um armutsbetroffenen Personen niederschwellig und nachhaltig digitales Wissen vermitteln zu können. Grundlage der Studie wird der Peer-Ansatz sein, der sich in Forschungen zur Migration oder Psychiatrie bereits bewährt hat. Dabei können die Forschungen auf einen zentralen Befund aus der Studie «ProDigitAll» (Chiapparini et al., 2020) zurückgreifen, die festgestellt hat, wie bedeutsam die soziale Dimension bei der Vermittlung von digitalem Wissen ist.
Vorgehen
In einem ersten Schritt wird eine systematische Literaturrecherche zur theoretischen Rahmung der Thematiken Armut und Digitalisierung, Peerarbeit, technologischer Fortschritt sowie der Möglichkeiten von digitalem Unterstützungsmaterial als Grundlage für die Entwicklung von Interviewleitfäden gewählt. Auf der Basis der Interviewleitfäden erfolgen qualitative Befragungen von armutserfahrenen Personen sowie Fachpersonen des Vereins «Surprise» in Basel, Bern und Zürich zu den Bedürfnissen, Herausforderungen und Ideen in Bezug auf die Thematik. Zur inklusiven Beteiligung werden mündliche und schriftliche Reaktionsmöglichkeiten geboten. Nach der Auswertung der Befragungen werden die systematisierten Befunde in einem Workshop mit armutserfahrenen Personen diskutiert sowie in Bezug zu technologischen Lösungen gebracht. Die Befunde zu den Herausforderungen und Bedürfnissen von armutserfahrenen Personen im Bereich Digitalisierung werden mit den passenden technischen Lösungen betrachtet. Damit wird die Grundlage für ein konkretes Angebot (bspw. digitales Trainingsmaterial, vereinfachte Schnittstellen, Peer-to-Peer-Learning) erarbeitet.