- Forschungsprojekt
Corona Science
Mit der «Corona Science»-App können Bürgerinnen und Bürger aktiv mithelfen, die COVID-19 Pandemie zu bekämpfen – indem sie Daten sammeln und anonym spenden. Damit können der Pandemieverlauf und die Belastung der Bevölkerung präziser verfolgt werden.
Steckbrief
- Laufzeit (geplant) 01.11.2018 - 30.11.2018
- Projektleitung Serge Bignens
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Projektmitarbeitende
François von Kaenel
Olivier Descloux
Dominik Steiger
Lea Meier
Sabine Hahn -
Partner
Midata
Roche
Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Informatik SGMI
Sante next
gfs.Bern
Advancing Life Cycle Assessment Group (ALCA)
Health Tech Cluster Switzerland
Evalue Science
Advocacy
eHealth Suisse
HL7 Affiliate Switzerland
Ahdis ag
Die Schwedin
Kanton Bern
Kanton Neuenburg
Ausgangslage
Die neuartige Atemwegserkrankung COVID-19 trat erstmals Ende Dezember 2019 auf, entwickelte sich im Januar 2020 in China zur Epidemie und breitete sich schliesslich weltweit aus. Ende Januar rief die Weltgesundheitsorganisation WHO die internationale Gesundheitsnotlage aus.
Um die Menschen und insbesondere besonders gefährdete Personen zu schützen, veranlasste der Bundesrat schweizweite und weitgehende Massnahmen. Sie dienen dazu, das schweizerische Gesundheitswesen vor einer Überlastung mit gravierenden Folgen zu bewahren. Die Menschen sollen wann immer möglich zu Hause bleiben und nur dann Arztpraxen oder Notfallstationen in Anspruch nehmen, wenn starke Symptome auftreten. Dies hat zur Folge, dass viele Schweizerinnen und Schweizer nicht auf COVID-19 getestet und die tatsächliche Anzahl erkrankter Personen unbekannt ist. Mit der mobilen App «Corona Science» werden auch die Symptome dieser Personen erhoben und diese Daten anonymisiert/aggregiert für die Open Data Community, Massnahmenplanung und epidemiologische Forschung freigegeben.
Ziele
Das Projekt hat zum Ziel, möglichst schnell eine Sammlung von anonymisierten/aggregierten Symptomdaten in einem mit eHealth Suisse definierten semantischen Standard als Open Data zur Verfügung zu stellen. Wir möchten die Menschen aktivieren, eine Community zu bilden, die diese Daten sammelt und gleichzeitig Zugang zu Informationsangeboten erhält.
Vorgehen
Hierzu wird das Citizen-Science-Paradigma verwendet, welches BFH und MIDATA erfolgreich im Rahmen des Pollen-Mappings «Ally Science» etabliert haben. Das System erlaubt, longitudinale Daten zu sammeln, die in der Hand der reportierenden Nutzer verbleiben und unter deren Einwilligung anonymisiert/aggregiert zur Verfügung gestellt werden.
Das System hat das Potential, während und nach dem Epidemie-Peak einen wertvollen Dienst im Rahmen der Surveillance zu leisten. Die Daten werden auf semantische Standards basieren und in anonymisierter/aggregierter Form als Open Data zur Verfügung gestellt. Die App wird kostenlos sein und Open Source veröffentlicht. Der verwendete semantische FHIR Standard wird publiziert, so dass die erhobenen Daten von der Öffentlichkeit mit differenzierten Daten aggregiert werden können. Somit wird ein allgemeiner und massgebender Beitrag zur Datenerhebung bei COVID-19 geleistet. Gleichzeitig bietet die App die Möglichkeit, eine User-Community entstehen zu lassen, die via die App informiert werden kann (Massnahmen, Kontaktmöglichkeiten, BAG-Coronavirus-Website, usw.).
Das System ist modular. Via das MIDATA-Consent-Management-System und die MIDATA-Plattform-APIs können weitere Komponenten integriert werden (Sensoren, Lösungen für Contact Tracing).