Umsetzung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene

Die Resultate der ersten repräsentative Studie zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene in der Schweiz zeigen, dass der Transformationsprozess auf Unternehmensebene noch nicht weit fortgeschritten ist. Die Voraussetzungen für eine Beschleunigung der Transformation sind in der Schweiz allerdings gut. Die Schweiz hat, als eines der innovativsten Länder der Welt, komparative Vorteile, die es nutzen könnte, um zirkuläre Massnahmen effizient umzusetzen und so Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Steckbrief

  • Institut(e) Institut Sustainable Business
  • Forschungseinheit(en) Circular Economy
  • Strategisches Themenfeld Themenfeld Nachhaltige Entwicklung
  • Förderorganisation Bundesamt für Umwelt BAFU
    Circular Economy Switzerland
  • Laufzeit (geplant) 01.04.2021 - 01.12.2021
  • Projektleitung Prof. Dr. Tobias Stucki, Prof. Dr. Martin Wörter
  • Partner KOF Konjunkturforschungsstelle ETH
  • Schlüsselwörter Kreislaufwirtschaft, zirkuläre Geschäftsmodelle, zirkuläre Transformation, Transformationspfad, industriespezifische Herausforderungen

Ausgangslage

Die Vorteile einer Kreislaufwirtschaft sind für die Schweiz aufgrund des beschränkten Ressourcenvorkommens besonders gross. Es gibt Hinweise, dass die Transformation ein länger dauernder Prozess ist. Die abwartende Haltung vieler Unternehmen könnte sich bei zunehmender Verknappung wichtiger natürlicher Ressourcen deshalb negativ auf deren Wettbewerbsfähigkeit auswirken.

Das Institut Sustainable Business hat zusammen mit der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) sowie mit Unterstützung vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und von Circular Economy Switzerland (CES) eine repräsentative Studie zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in Schweizer Unternehmen erstellt.

Vorgehen

Basierend auf einem spezifisch entwickelten Konzept zur Abbildung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene, wurden 2020 die rund 8’000 Unternehmen des für die Schweiz repräsentativen KOF Unternehmenspanels schriftlich befragt. Dabei wurde für 27 konkrete Aktivitäten aus dem Bereich der Kreislaufwirtschaft erhoben, in welchen Bereichen die Unternehmen im Zeitraum 2017-2019 messbare Veränderungen erzielt haben.

Ziele

Die erhobenen Daten erlauben einen Vergleich zwischen Industrien, Regionen und Unternehmensgrössenklassen und zeigen so, erstmals für die Schweiz – und wohl auch auf internationaler Ebene – ein repräsentatives und differenziertes Bild der Verbreitung zirkulärer Aktivitäten in den Unternehmen.

Erkenntnisse

Die Schweizer Privatwirtschaft steht noch am Beginn des Transformationsprozesses: zwischen 8% und 12% der Unternehmen beschäftigt sich substanziell mit der Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Die meisten Unternehmen steigen über Aktivitäten zur Steigerung der Effizienz im Produktionsbereich in den Transformationsprozess ein.

Die am häufigsten umgesetzten Aktivitäten zur Implementierung der Kreislaufwirtschaft auf Unternehmensebene sind:

  • 27% der Unternehmen reduzierten den Materialverbrauch (inkl. Verpackung, Papier) im Produktionsprozess.
  • 19% der Unternehmen reduzierten den ökologischen Fussabdruck bei Neukauf von Produktionsinputs.
  • 19% der Unternehmen ergriffen Aktivitäten zur Erhöhung der Lebensdauer der intern genutzten Produktionsinfrastruktur durch Reparatur, Wartung.
  • 19% der Unternehmen reduzierten die Umweltbelastung im Produktionsprozess (Energieverbrauch, Wasser-, Boden-, Luft oder Lärmbelastung).
  • 17% der Unternehmen reduzierten den ökologischen Fussabdruck bei Neukauf (Produktion, Transport) von Produktionsinfrastruktur.

Nicht alle Industrien sind bei der Transformation gleich weit fortgeschritten. Ebenso gibt es auf regionaler Ebene Unterschiede im Transformationsprozess.

Warum ist die Transformationsfähigkeit für die Wettbewerbsfähigkeit für die Schweizer Wirtschaft so zentral? Prof. Tobias Stucki, Leiter des Instituts für Sustainable Business am Departement Wirtschaft, erklärt im Video, was daran so entscheidend ist und wie Unternehmen hier vorgehen.

Radio-Beitrag (SRF 3 Wirtschaft) zur Studie

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