- Forschungsprojekt
STRAIN 2.0 – Work-related stress among health professionals in Switzerland
STRAIN 2.0 ist ein nationales Forschungsprojekt zu Stress am Arbeitsplatz in den Gesundheitsberufen und bietet Gesundheitsorganisationen die Möglichkeit, Stressoren, Reaktionen sowie mögliche Langzeitkonsequenzen regelmässig zu erheben.
Steckbrief
- Institut(e) Wirkungsorientierung und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen
- Laufzeit (geplant) 01.03.2022 - 31.12.2025
- Projektleitung Fabienne Josefine Renggli
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Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Christian Voirol, PhD; HES-SO
Dr. Stefan Juerg Kunz, PhD; SUPSI
Dr. Christoph Golz
Fabienne Josefine Renggli
Tanja Siegenthaler
Maisa Gerlach
Ausgangslage
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen stellt weltweit eine grosse Herausforderung dar. Die World Health Organisation (WHO) prognostiziert für das Jahr 2030 einen Mangel an Gesundheitsfachpersonen von etwa 18 Millionen, die Hälfte davon machen Pflegende aus. Auch das Schweizer Gesundheitswesen ist von dieser Problematik betroffen. Der Mangel an gut ausgebildetem Gesundheitspersonal ist nicht nur für die Gesundheitsorganisationen selbst eine Herausforderung, sondern wirft auch Fragen zur künftigen Versorgungsqualität im Gesundheitswesen auf. Verursacht wird dieser Personalmangel durch eine Vielzahl von Faktoren. Stress am Arbeitsplatz sowie schlechte Rahmenbedingungen stellen zwei der Hauptgründe dar, dass viele Gesundheitsfachpersonen die Organisation oder sogar den Beruf frühzeitig verlassen. Um den Bedarf an Gesundheitsfachpersonen decken zu können, sind daher gute Rahmenbedingungen bei der Arbeit im Gesundheitswesen zentral.
Das STRAIN 2.0 ist ein Folgeprojekt der nationalen Interventionsstudie STRAIN. Das STRAIN-Projekt wurde von 2017 bis 2021 mit über 160 teilnehmenden Gesundheitsorganisationen durchgeführt. Zudem wurden evidenzbasierte Empfehlungen ausgearbeitet. Weitere Informationen zum STRAIN-Projekt finden Sie hier: www.gesundheit.bfh.ch/strain.
STRAIN 2.0 öffnet nun die Teilnahmemöglichkeit an interessierte Gesundheitsorganisationen in der Schweiz, um ihre Arbeitsbedingungen zu evaluieren und daraus Anhaltspunkte für Optimierungen zu identifizieren. STRAIN 2.0 wird in allen Landessprachen von der Berner Fachhochschule (BFH) in Kooperation mit der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) sowie der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) durchgeführt.
Ziel
Das Ziel von STRAIN 2.0 ist die regelmässige Erfassung zentraler Stressoren sowie deren Auswirkungen auf die Mitarbeitenden. Eine kontinuierliche Erfassung ermöglicht dabei einen Blick auf die Veränderungen zwischen den verschiedenen Messzeitpunkten. Unternehmen erhalten konkrete Anhaltspunkte, um organisationsspezifische Rahmenbedingungen sowie ihre Arbeitgeberattraktivität gezielt zu optimieren und unnötige Personalfluktuationen zu reduzieren. STRAIN 2.0 will zudem eine schweizweite und aktuelle Datengrundlage zu Stress am Arbeitsplatz in den Gesundheitsberufen schaffen, um auch auf nationaler Ebene Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen und insgesamt zu einer Steigerung der Attraktivität der Gesundheitsberufe beizutragen.
Vorgehen
Die STRAIN 2.0 Studie wird in einem Längsschnittdesign durchgeführt, wobei teilnehmende Gesundheitsorganisationen den passenden Zeitpunkt für die Datenerhebung frei wählen und zwischen verschiedenen Versionen (kurz, mittel, lang) des validierten und reliablen STRAIN-Fragebogens wählen können. Der bereits bestehende Datenpool der STRAIN-Studie (über 19'000 Teilnehmende) aus verschiedenen Bereichen, Disziplinen und Sprachregionen des Schweizer Gesundheitswesens sowie die jährlich neu erhobenen Daten, bieten teilnehmenden Organisationen zudem die Möglichkeit eines fundierten Benchmarkings.
Im STRAIN 2.0 werden die evidenzbasierten STRAIN-Empfehlungen mit Massnahmen zur Reduktion von Stress und Optimierung der Rahmenbedingungen regelmässig mit neusten Erkenntnissen aktualisiert.
Weitere Informationen zur Erarbeitung der Intervention und die Interventionen selbst finden sie unter www.gesundheit.bfh.ch/strain.
Weitere Informationen zum Projekt STRAIN 2.0: