- Forschungsprojekt
Zwang unter der Geburt Eine bevölkerungsbezogene Erhebung und Interviewstudie
Wir untersuchen, wie häufig und in welcher Form in der Schweiz informeller Zwang unter der Geburt vorkommt und wie er die Geburtszufriedenheit und die psychische Gesundheit beeinflusst.
Steckbrief
- Institut(e) Geburtshilfe
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Förderorganisation
Käthe-Zingg-Schwichtenberg-Fonds
Stiftung Lindenhof Bern, Fonds für Lehre und Forschung - Laufzeit (geplant) 01.01.2019 - 31.12.2020
- Projektleitung Dr. Stephan Oelhafen
- Projektmitarbeitende Stephanie Meyer
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Partner
Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, Universität Zürich
Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
Ausgangslage
In den letzten Jahrzehnten hat sich die klinische Geburtshilfe – auch bei sogenannt risikoarmen Geburten – zu einer interventionsreichen Disziplin entwickelt. Aufgrund der fehlenden Datengrundlage in der Schweiz bleibt unklar, in welchem Ausmass diese Entwicklung auf eine Zunahme von Risikofaktoren, wie zum Beispiel dem zunehmenden Alter der Frauen zum Zeitpunkt der Geburt, zurückzuführen ist sowie dem erhöhten Kontroll- und Sicherheitsbedürfnis der Frauen entspricht. Unbekannt ist auch, wie häufig Entscheidungen womöglich entgegen dem Wunsch nach einer möglichst interventionsfreien Geburt gefällt werden. Zahlreiche Erhebungen aus anderen Ländern und Befragungen von Hebammen aus der Schweiz legen nahe, dass insbesondere im hektischen Klinikalltag der Autonomie von Patientinnen nicht immer die notwendige Priorität beigemessen wird.
Forschungsprojekt und Ziele
Das übergeordnete Ziel ist es zu untersuchen, wie häufig und in welcher Form informeller Zwang unter der Geburt in der Schweiz vorkommt, welche Faktoren das Auftreten begünstigen und welche Folgen das Erleben von Zwang für Betroffene hat. Die Online-Umfrage zur Geburtszufriedenheit ist abgeschlossen. Im Rahmen einer Interviewstudie möchten wir nun mehr über persönliche Erlebnisse von informellem Zwang erfahren, um besser zu verstehen, wie informeller Zwang verhindert werden kann und was hilft, solche Erlebnisse zu verarbeiten.
Ergebnisse der Online-Umfrage
6’054 Frauen haben schweizweit an der Umfrage zur Geburtszufriedenheit teilgenommen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse finden Sie oben in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch.
Projektmitarbeiterinnen
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Stephanie Meyer
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Jacqueline Rusch (ehemalig)
Projekttragende
- Dr. Settimio Monteverde, BFH Gesundheit
- PD Dr. Dr. Manuel Trachsel, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, Universität Zürich
- Prof. Dr. Luigi Raio, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Inselspital Bern
- Prof. Dr. Eva Cignacco Müller, BFH Gesundheit