Nachhaltigkeitsorientierte Forschung

Ziel bis 2023

Die BFH betreibt interdepartementale, transformative Forschung, welche auf einen gesellschaftlichen Impact abzielt, in den drei im Zielbild Nachhaltige Entwicklung definierten Themenschwerpunkten.

Wieso dieses Thema für die BFH relevant ist

Mit der Forschung verfügt die BFH über einen grossen Hebel, um gesellschaftlichen Impact zu erzielen. Mit ihren vielfältigen Forschungs­bereichen kann sie wesentlich zur Gestaltung einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen. So kann sie durch nachhaltigkeits­orientierte Forschung innovative Beiträge zur zukünftigen Gestaltung von Gesell­schaft, Umwelt und Wirtschaft leisten. Dank ihrem praxis- und nutzungsorientierten Ansatz sind zudem der Wissenstransfer und die Anwendung in der Praxis sichergestellt. Eine ungenügende Berücksichtigung der gesellschaftlichen Verantwortung in der Forschung kann zur Fortführung und Weiterentwicklung aktueller nicht-nachhaltiger Praktiken oder zu Innovationen, die eine konträre Entwicklung begünstigen, führen.

BFH-Forschung für die Erreichung der SDGs

Die BFH beabsichtigt, das Potenzial von inter- und transdisziplinärer Forschung in den folgenden Jahren weiter zu intensivieren. 2021 hat sie ihre Strategie überarbeitet und darin die konsequente Berücksichtigung und institutionelle Verankerung der Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung in der Forschung festgehalten.

Das Zielbild nachhaltige Entwicklung nennt die nachhaltigkeitsorientierte Forschung als erstes Handlungsfeld und definiert dabei drei Themenschwerpunkte für die interdepartementale Forschung:

Im Jahr 2021 gab es 588 aktive Forschungsprojekte mit einem Drittmittelanteil von über CHF 50'000. Werden alle Forschungsprojekte berücksichtigt, auch solche mit einem kleineren Drittmittelanteil, sind bei 64 Projekten eine departementsübergreifende Zusammenarbeit und bei 148 Projekten ein Nachhaltigkeitsbezug ausgewiesen. Letzterer wird in der Forschungsdatenbank jedoch noch nicht vollständig erfasst.

Beispiel eines Forschungsprojekts: Circular Economy in Schweizer Unternehmen

Zehn interdepartementale Forschungsprojekte zu sozialen Innovationen

Im Jahr 2021 fand der Call for Proposals zum Thema soziale Innovation für Nachhaltigkeit statt. Aus 19 eingereichten Anträgen wurden zehn Projekte ausgewählt und mit einem Volumen von rund CHF 750'000 gefördert. Alle zehn Projekte sind departementsübergreifend aufgebaut und fördern durch verstärkte Kooperation das interdisziplinäre Arbeiten an der BFH.

Neues Forschungsinstitut an der BFH-HAFL

Das Institut Hugo P. Cecchini fördert die Entwicklung der Nachhaltigkeit in kleinbäuerlichen Betrieben, Waldwirtschaft und Ernährungssystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das Institut bündelt als Kompetenzzentrum die internationale Arbeit von Mitarbeiter*innen und Student*innen aus allen Abteilungen und Fachbereichen der BFH-HAFL gemeinsam mit zahlreichen externen Partnern aus der Privatwirtschaft, mit öffentlichen Institutionen sowie NGOs.

Wie die BFH dieses Thema angeht

Nachhaltigkeitsorientierte Forschung wird an der BFH nicht als eigene Disziplin, sondern als Forschungs­feld im Sinne eines Querschnittsthemas praktiziert. Sie wurde von der BFH bis anhin aber weder explizit gefördert noch zentral koordiniert oder strategisch gesteuert.

Verschiedene departementale Forschungsschwerpunkte haben eine hohe Nachhaltigkeitsrelevanz, wie beispielsweise Kreislaufwirtschaft, Energiespeicherung, soziale Innovation, Ernährung, Holz, Land- und Waldwirtschaft, Mobilität, Unternehmertum, Digitalisierung, Armut und Soziales sowie Unternehmensverantwortung. Einzelne Departemente sind im Bereich nachhaltigkeitsorientierte Forschung teilweise weiter fort­geschritten, beispielsweise richtet die BFH-HAFL ihre Forschung auf eine umfassende nachhaltige Entwicklung aus.

Um den Transformationsprozess in Richtung nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, ist auch inter- und transdisziplinäre Forschung unabdingbar. Departementsübergreifende Forschung wird in allen Departementen praktiziert und von der BFH seit 2007 aktiv gefördert; beispielsweise durch die drei BFH-Zentren Energie­speicherung, Holz – Ressource und Werkstoff, Health Technologies, die alle über einen expliziten Nachhaltigkeitsfokus verfügen.

An der BFH laufen Forschungsprojekte mit Unternehmen, welche in nicht-nachhaltigen Branchen tätig sind oder in Bezug auf nachhaltige Entwicklung eher einen schlechten Ruf geniessen. Durch eine konsequente Berücksichtigung ihrer Werte und ihres Nachhaltigkeitsverständnisses kann die BFH solche Partnerschaften aber auch nutzen, Tätigkeiten von noch nicht-nachhaltigen Unter­nehmen mit innovativen Lösungen positiv zu beeinflussen.

Im September 2022 wird das Ressort Nachhaltige Entwicklung in das strategische Themenfeld Nachhaltige Entwicklung überführt werden. Durch die bessere Verankerung und Vernetzung sowie die strategische Steuerung kann die interdepartementale, nachhaltigkeitsorientierte Forschung in den drei definierten Themenschwerpunkten nachhaltige Ernährungssysteme, Entwicklung von Siedlungs- und Lebensräumen und Kreislaufwirtschaft sowie Dekarbonisierung gezielt gefördert werden. Ein Ausschuss der Fachhochschulleitung wird zukünftig die Verantwortung für das strategische Themenfeld übernehmen.

Die BFH erfasst ihre Forschungstätigkeit über die eigene Forschungsdatenbank RIS. Darin sind alle Forschungsprojekte ab einem Volumen von CHF 50'000 enthalten sowie ihre Verknüpfung mit den SDGs und departementsübergreifende Zusammenarbeiten erfasst. Dies erlaubt, den Forschungsanteil mit departementsübergreifendem Charakter und Bezug zu nachhaltiger Entwicklung zu dokumentieren.