Open Science, Transparenz und ethisches Verhalten in der Forschung

Ziel bis 2023

Die BFH verfügt über eine Open-Science-Strategie und respektiert die Integritätsrichtlinien der Akademien der Wissenschaften Schweiz und von swissuniversities.

Wieso dieses Thema für die BFH relevant ist

Forschung basiert auf der Erarbeitung und dem Austausch von Wissen, das hierfür nachvollziehbar gemacht werden und kritischer Betrachtung standhalten muss. Für integre und gute Forschung sind Transparenz und Offenheit sowohl innerhalb der Forschungsgemeinschaft als auch gegenüber der Gesellschaft zentral.

Transparenz und ethisches Verhalten in der Forschung sind Garanten für die Glaubwürdigkeit und Reproduzierbarkeit der Forschungsresultate. Fehlende Transparenz in der Forschung – sowohl bei der Deklaration von Interessensbindungen als auch in der Kommunikation von Forschungsprozessen und -resultaten – kann dazu führen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse angezweifelt, schlimmstenfalls auf Ablehnung stossen oder eben nicht zugänglich sind.

Open Science und Open Access ermöglichen weltweit einen einfachen Zugang zu wissenschaftlichen Resultaten und sind zentral für die Weiterentwicklung einer globalen, chancengleichen Gesellschaft. Die Coronapandemie hat gezeigt, dass die Offenlegung von Forschungsergebnissen und ihre Zugänglichkeit anderen Forscher*innen die Möglichkeit bietet, die Ergebnisse weiterzuentwickeln. Dadurch können schnelle Lösungsansätze gefunden werden.

Aktiver Einsatz für die Integrität in der Forschung

Da im revidierten Fachhochschulgesetz neu ein Artikel zur wissenschaftlichen Integrität enthalten ist, hat die BFH im Berichtsjahr – basierend auf dem Kodex der Akademien der Wissenschaften Schweiz und swissuniversities sowie bereits bestehenden Richtlinien – ein Reglement erarbeitet, das zusammen mit der Gesetzesrevision 2023 in Kraft treten soll. Im Reglement sind insbesondere das Vorgehen von der Meldung bis zu allfälligen Massnahmen bei wissenschaftlichem Fehlverhalten sowie die Schaffung einer neuen Meldestelle 2023 geregelt.

Zudem wurde Anfang 2021 von der Forschungskommission BFH eine «Beratungsgruppe Ethik» gegründet, die bei internen Forschungsvorhaben in Bezug auf allgemeine ethische Bedenken berät, eine mögliche Zuständigkeit der Kantonalen Ethikkommission einschätzt und den richtigen Umgang mit Datenschutzthemen sicherstellt.

Wie die BFH dieses Thema angeht

Forschungsprojekte der BFH werden hauptsächlich durch Aufträge der öffentlichen Hand, Forschungsmandate aus der Wirtschaft und öffentliche Förderinstitutionen wie die Innosuisse und den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert. Die Forscher*innen der BFH veröffentlichen ihre Arbeiten nach Open-Access-Prinzipien in öffentlich zugänglichen Repositorien, um ihr wissenschaftliches Arbeiten transparent und damit nachvollziehbar zu machen. Die BFH verfügt über das hauseigene Repositorium ARBOR.

Die BFH hat die Förderung von Open Access sowie die Umsetzung von Open Science zum strategischen Ziel erklärt. Eine spezialisierte Fachstelle Open Science der BFH dient als zentrale Anlaufstelle für allgemeine Fragen rund um Open Science, die oberste Verantwortung liegt bei der Vizerektorin Forschung.

Zur konsequenten Verankerung wissenschaftlicher Integrität orientiert sich die BFH an verschiedenen nationalen und internationalen Leit- und Richtlinien:

Ziel der Open-Science-Strategie der BFH ist es, Forschung im Sinne von Open Science nachhaltig in Betrieb und Organisation zu verankern. Dazu sind zentrale wie dezentrale Massnahmen in verschiedenen Bereichen wie Infrastruktur, Kompetenzerwerb, Sichtbarkeit und Anreiz geplant. Die Strategie umfasst die Themen Open Research Data und Open Educational Resources und geht damit über die nationale Open Science Strategie über Open Access für Publikationen hinaus. Hierfür wurde eine Open Access Policy erarbeitet.

Im Rahmen der BFH-eigenen Open-Science-Strategie ist ein jährliches Reporting zu Kennzahlen im Bereich Open Access und Open Research Data vorgesehen. Seit 2020 führt die BFH zudem zur Umsetzung von Open Access ein Open-Access-Monitoring durch. Dieses umfasste bisher ausschliesslich Zeitschriften. Eine Ausweitung auf Monografien wird angestrebt.