Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023

Der Nachhaltigkeitsbericht zeigt, wie wir 2022/2023 zu einer nachhaltigeren Entwicklung beigetragen und inwiefern wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreicht haben und welche Ziele wir uns für die Zukunft setzen.

«Unser Ziel ist es, nicht anders zu können»

Nachhaltigkeit ist zum gesellschaftlichen Imperativ geworden, mitunter auch zur gesellschaftlichen Schutzbehauptung. Kaum ein*e Anbieter*in von Produkten und Dienstleistungen kommuniziert diese heute, ohne dabei auf das eigene Nachhaltigkeitsengagement hinzuweisen.

Ist das nun wirklich Fortschritt oder gutes Marketing? Wohl von beidem etwas, doch klar ist: Das Reden allein macht unsere Welt nicht nachhaltiger. Im Gegenteil, wir laufen Gefahr, unserem Gewissen zuliebe Nachhaltigkeit primär zu konsumieren, statt aus Überzeugung wirklich nachhaltig zu konsumieren. Die Frage ist, womit wir uns zufriedengeben können, damit alles schön im «grünen Bereich» bleibt.  

Die BFH versteht sich als handlungsorientierte und engagierte Hochschule. Auch in der Nachhaltigkeit: Mehr Tun als Reden, sich immer selbst kritisch hinterfragen, statt alles «im grünen Bereich» zu sehen. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht gibt Rechenschaft darüber, was wir bereits tun.

Unsere Ambition geht aber weit darüber hinaus. Wir setzen uns auch weiterhin in Lehre, Forschung und in Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit mit Nachdruck für die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele ein. Unser besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von ressourcenschonenden, resilienten und gesundheitsfördernden Ernährungssystemen, der Entfaltung einer zirkulären Wirtschaft sowie auf einer ganzheitlich nachhaltigen Entwicklung von Siedlungsräumen.

Auch wir sind uns bewusst, dass wir nicht «im grünen Bereich» sind und noch viel unternehmen müssen, um unserer Vorbildrolle gerecht zu werden. Wir müssen uns auch kontinuierlich weiterentwickeln und hinterfragen, damit unsere Studierenden, Mitarbeitenden und Praxispartner*innen die wirklich nötigen Kompetenzen besitzen, um die gesellschaftliche Transformation aktiv mitgestalten zu können.

Das ist eine Haltungsfrage. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit nicht bloss zu können, sondern nicht anders zu können. Wir arbeiten daran. Mit der Strategie 2023–2026, der Schaffung der drei strategischen Themenfelder und einer Vielzahl von engagierten Mitarbeitenden und Studierenden haben wir im Berichtszeitraum aber bereits einiges erreicht und verfügen auch für die kommenden Jahre über gute Voraussetzungen. 

Prof. Dr. Sebastian Wörwag
Rektor

Porträtaufnahme von BFH-Rektor Sebastian Wörwag
Sebastian Wörwag, Rektor der Berner Fachhochschule

Das Wichtigste in Kürze

Im Bereich Bildung ist die Nachhaltigkeit neu stärker in die Qualitätssicherung der Aus- und Weiterbildung integriert. Zudem haben wir diverse neue Aus- und Weiterbildungsangebote geschaffen und Lehr-Lernkonzepte gefördert, welche die Nachhaltigkeitskompetenzen unserer Absolvent*innen gezielt fördern.  

Im Handlungsfeld Forschung trug das neue Förderprogramm erste Früchte: Durch die Anschubfinanzierungen konnten wir 17 inter- und transdisziplinäre Projekte anstossen und mit diversen Veranstaltungen den departementsübergreifenden Dialog zu nachhaltigkeitsorientierter Forschung stärken.   

Auch in betrieblicher Hinsicht haben wir grosse Fortschritte gemacht: Insbesondere im Bereich Verpflegung und Klima- und Energie, aber auch durch eine Vielzahl von kleineren Aktivitäten und Projekten, viele davon auf Initiative von BFH-Angehörigen, machen wir Nachhaltigkeit auf den Campus erlebbar. 

Nicht zuletzt haben wir uns mit diversen Projekten und Veranstaltungen, aber auch durch neue lokale und internationale Partnerschaften, verstärkt im Sinne unserer Strategie in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht.  

Unsere Highlights 2023

Begegnungen zwischen Kunst und Klimaforschung, Velo-Challenges, Weiterbildungsangebote, nationale Konferenzen, ein Bio-Cuisine-Stern, wissenschaftliche Integrität, lokale Allianzen, Kurse für psychisches Wohlbefinden, Mergel-Belag oder das Verlernen von Rassismus – Engagement in nachhaltiger Entwicklung hat viele unterschiedliche Gesichter, aber nur ein Ziel: den Transformationsprozess hin zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft zu ermöglichen. Durch unsere interdisziplinäre und anwendungsorientierte Forschung, die zukunftsorientierte Lehre, die inklusive Hochschulkultur und einen aktiven Wissenstransfer nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr und leisten so unseren Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030.  

Wie genau wir das machen, weshalb die BFH ein guter Ort zum Studieren und Arbeiten ist und was Spazieren mit Nachhaltigkeit zu tun hat, erfahren Sie im Detail im Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023. 

SDGs und GRI

Wir orientieren uns an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030. Das bedeutet, dass wir darauf achten, dass unsere Aktivitäten in Lehre, Forschung und Betrieb wie auch unser gesellschaftliches Engagement zur Erreichung der Ziele beitragen.

Hochwertige Bildung, Massnahmen zum Klimaschutz und weniger Ungleichheiten: Drei an der BFH besonders zentrale Sustainable Development Goals. Zudem sind die Themen Innovation und Infrastruktur sowie nachhaltige Siedlungsräume zusätzliche Schwerpunkte in unseren Aktivitäten.

Der Nachhaltigkeitsbericht 2023 stimmt mit den Global Reporting Initiative (GRI) Standards überein. Wir nutzen die GRI-Standards, um sicherzustellen, dass unser Nachhaltigkeitsbericht umfassend, vergleichbar und verlässlich ist.

Die Grafik schlüsselt auf, wie viele Projekte der BFH auf die einzelnen Sustainable Development Goals einzahlen. Bild vergrössern
Die Grafik schlüsselt auf, wie die Projekte der BFH auf die einzelnen SDGs einzahlen. Klicken Sie, um die Grafik zu vergrössern.