Projekt «Wildermeth Kollektiv»

Felix Kramer

Themen

Wohnen

Standort

Spitalareal Biel/Bienne

Studiengang

Master Architektur

Modul

Atelier Holz HS22/23
Spitalareal Biel, GRAUe Energie - BUNTe Vielfalt

Projekt « Wildermeth Kollektiv»


Die ehemalige Kinderklinik Wildermeth wurde von den Bauzeit Architekten als kommunikatives Gebäude geplant. Zu verorten ist die Klinik im Süd-Westen des Spitalareals, hinter dem Westbau, welcher an der Vogelsangstraße liegt. Der Bau befindet sich auf einer Einstellhalle für Autos und Fahrräder. Darunter liegt eine zweite unterirdische Etage, welche im Krankenhausbetrieb Umkleiden, Labore und Mehrzweckräume beinhaltete. Diese könnten für das Areal umfunktioniert werden in Abstell-, Werkstatt- und Hobbyräume.

Das Konzept des vorangegangenen Entwurfes beruht auf einer statischen Taktik. Es wurden möglichst wenige Stockwerke errichtet mit einer leichten Tragkonstruktion. Das Stützenraster des Parkgeschosses wurde aufgenommen und im Bereich der Westfassade wurden Schotten ausgebildet, welche die Fassadenlasten in die darunterliegenden Stützen einleiten. Die Tragkonstruktion des Daches wird mit Stahlstützen und -trägern ausgebildet.

Die Raumanordnung ist so gestaltet worden, dass die internen Prozesse möglichst reibungslos stattfinden können. Eine gute Erkennbarkeit der Zimmeraufteilung ermöglichte eine schnelle Orientierung für Patienten/innen und Besucher/innen.

Mit der vorhanden Zimmerstruktur können drei verschiedene Wohnungstypen in den großzügigen Grundriss verteilt werden. Die Nachbarschaft und Gebäudegeometrie bieten gute Bedingungen für Atelier-, Cluster und Maisonettwohnungen.

Der Zugang zum Wildermeth Kollektiv wird erweitert durch eine Platzsituation und einer Treppe zum Garten.

Auf der Ebene des Obergeschosses gelangt man durch das Spitalareal auf eine freigestellte Eingangssituation, welche zwei Clusterwohnungen erschließt und mit einer bestehenden Treppe das Erdgeschoss verbindet. Im Erdgeschoss bilden sich zwei Höfe zu dem Haus West und Süd aus. Anliegend am westlichen Hof erschließen sich Atelier- und Maisonettwohnungen. Mit dem Auflösen der Fassade in der Schnittstelle zum Süd und Westbau kann eine Verbindung der Höfe geschaffen werden.

Aufgrund des jungen Alters der ehemaligen Kinderklinik, welche erst 2008 fertiggestellt wurde, ist ein bedachter Umgang mit der Vorhandenen Bausubstanz angebracht, da viele Bauteile das Ende ihres Lebenszyklus noch nicht erreicht haben und graue Energie dadurch eingespart werden kann.

 

Beim Bau der Kinderklinik wurde auf die Ausbildung eines strikten Korridors verzichtet und zirkulierende Räume geschaffen. Die Bettenzimmer richteten sich nach Süden aus und bieten mit der vorhandenen Struktur eine gute Grundlage für das Wohnen in Clustern. Eine Vielfalt von Wohnmöglichkeiten wird erzeugt durch eine Aufteilung in Cluster-, Maisonette- und Atelierwohnungen. Die vorhandenen Strukturen und Aufteilungen bieten Anhaltspunkte für das neue Raumkonzept.

Der Korridor wird aufgelöst und eine Verbindung zum Außenraum geschaffen. Hier trifft sich die Gemeinschaft zum Kochen, Essen, Ruhen oder Feiern. Zierkulierende Räume mit unterschiedlichen Bedingungen bieten aufgrund der großen Fensterfassade helle und lichtdurchflutete Wohnflächen. Der tiefe Innenraum wird belichtet durch einen Lichthof und steht in der Schnittstelle der Clusterwohnungen.

Der private Rückzugsraum ist mit einem Bad und einer kleinen Teeküche ausgestattet. Im Erdgeschoss ermöglicht die lichte Raumhöhe ein platzsparendes Möbelelement, welches Bad, Schrank und Teeküche vereint. Es bietet den Menschen Vorteile einer großzügigen Wohnung, wobei sie von einem Mix aus privatem Rückzugsort und Gemeinschaftsfläche profitieren. Eine vorgestellte Balkonzone ermöglicht auch den Bewohner/innen im Obergeschoss einen Bezug zum Außenraum. Im Erdgeschoss sind die privaten Räume mit einem direkten Zugang in den Außenraum und dem anliegenden Gemeinschaftsgarten ausgestattet. Der Balkon wird mithilfe von Traversen, Gitterrosten und Rohren von der Bauteilbörse errichtet.

Die Maisonettewohnungen sind Richtung Westen ausgerichtet und bieten durch die Zweigeschossigkeit einen respektvollen Umgang mit der Privatsphäre der gegenüberliegenden Erdgeschosssituation. Im Hof der Maisonettwohnungen bilden die Balkone auch die Eingangszonen des Erdgeschosses aus.

Im eingeschossigen Anbau befinden sich Atelierwohnungen die temporäre Aufenthalte ermöglichen. Sie bieten großzügige Arbeitsflächen für kreatives Schaffen und einen Schlafplatz mit dem Notwendigsten.

Es entsteht eine lebendige Nachbarschaft, die sich in dem gemeinschaftlichen Garten organisieren, Feste feiern, Gemüse anbauen oder auf dem großzügigen Außengelände zur gemeinsamen Freizeitgestaltung verabreden kann.

These:

Durch die Architektur gemeinschaftliche und nachhaltige Lebensformen erlebbar machen. Die Wohnstrukturen vereinen gemeinschaftliches Leben und den privaten Wohnraum.