Werk- und Nachlass-Management

Künstlerische Gesamtwerke organisieren, Vorlässe gestalten, Nachlässe entwickeln: Erhalten und gestalten Sie Werkbestand und Schriftgut. Managen und vermitteln Sie Œuvres.

Der Studiengang:

  • richtet sich an Personen, die vorrangig mit (noch nicht abgeschlossenen) künstlerischen Werkbeständen arbeiten, und an jene, die mit künstlerischen Vermächtnissen umgehen und für den Erhalt von künstlerischen und geistigen Werten sorgen,

  • zeigt Ihnen im Überblick, wie Sie ein künstlerisches Gesamtwerk in Theorie, Methodik und Praxis aufstellen,

  • beschäftigt sich mit Strukturierung und Klassifizierung von Einzelwerken und Dokumenten,

  • zeigt Ihnen, wie Sie Werke und Dokumente archivgerecht und digital inventarisieren,

  • behandelt das Thema Projektmanagement,

  • informiert Sie über Kommunikationskonzepte und Finanzierungsmodelle,

  • beschäftigt sich mit Kulturmarketing und strategischen Kooperationen,

  • behandelt die konservatorische und rechtliche Absicherung.

Stimmungsbild Werk- und Nachlass-Management

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS)
  • Dauer 20. März bis 24. Oktober 2025
  • Unterrichtstage Donnerstag bis Samstag (5 Blöcke)
  • Anmeldefrist 17. Februar 2025
  • Kosten Studiengebühr: CHF 5'950
    Anmeldegebühr: CHF 250
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Bern Fellerstrasse
  • Departement Hochschule der Künste Bern
  • Nächste Infoveranstaltung Freitag, 17. Januar 2025, 17 Uhr – online
  • Nächste Durchführung März 2025

Inhalt + Aufbau

Portrait

Im Fokus des CAS Werk- und Nachlass-Management steht der Umgang mit künstlerischen Gesamtwerken und Kunstnachlässen. Dabei sind Erhaltung von Werkbestand und Schriftgut sowie die Gestaltung und das Management des Œuvres zentrale Fragestellungen.

Ausbildungsziel

Mit dem erfolgreichen Abschluss erwerben Sie nachfolgende Kompetenzen:

  • Sie kennen die grundlegenden Schritte zur Aufstellung eines künstlerischen Gesamtwerks auf theoretischer, methodischer und praxisbezogener Ebene
  • Sie verfügen über die methodischen Grundlagen, ein Œuvre eigenständig zu charakterisieren und klassifizieren
  • Sie wissen, worauf es bei der archivgerechten und digitalen Inventarisierung und Aufbewahrung ankommt
  • Sie können Managementstrategien entwickeln, Kooperationspartner identifizieren und Ansätze für Kommunikationskonzepte und Finanzierungsmodelle entwickeln
  • Sie kennen die Grundlagen der rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten und relevanten steuerlichen Fragen

Der CAS Werk- und Nachlass-Management ist modular aufgebaut und behandelt das Thema grundlegend in Vorlesungen und Seminargesprächen. Die allgemeinen fachlichen Inhalte werden durch Exkursionen beispielhaft und praxisbezogen vertieft.

Kursbegleitend bearbeiten die Teilnehmenden ein Werk- oder Nachlassbeispiel praktisch in allen kursrelevanten Fragen. Unterstützt werden sie in diesem Prozess durch Übungen und Diskussionen Ihrer konkreten Frage- bzw. Problemstellungen in Mentorings. Die Arbeitsergebnisse werden im Kolloquium vorgestellt und abschliessend besprochen.

Modul 1: Strukturierung und Profilbildung

  • Beteiligte und ihre Perspektiven

  • Inventarisierung und Dokumentation, Werkverzeichnis

  • Strukturierung und Auslegung eines Œuvres

  • Mentoring

Modul 2: Strategieentwicklung und Kommunikation

  • Konzept und Kontextualisierung

  • Projektmanagement und Verträge

  • Kulturmarketing und strategische Kooperation

  • Mentoring

Modul 3: Finanzierung

  • Förderung durch Stiftungen

  • Kunstmarkt

  • Bewertungsfragen, Versicherung

  • Steuerfragen

  • Mentoring

Modul 4: Konservatorische und rechtliche Absicherung

  • Lagerung und Bestandspflege, Versicherung

  • Rechtliche Gestaltungen und Rahmenbedingungen

  • Steuerfragen

  • Mentoring

Abschluss-Kolloquium

Präsentationen der Studierenden: Analyse und Auswertung der Projekte

Methodik

Die Methodik und Didaktik entspricht den Grundsätzen der aktuellen Hochschul- und Weiterbildungsdidaktik. Der Kontaktunterricht ist so angelegt, dass er einen hohen Einbezug der Studierenden ermöglicht und sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit einbringen können. Fachinput als auch Praxisarbeiten sind gleichermassen vertreten. Durch methodische Vielfalt, Diskussionen und kritische Betrachtungen wird die Entwicklung von neuen Ideen und Lösungen gefördert. Das Selbststudium umfasst Vor- und Nachbereitung des Kontaktunterrichts, Skript- und Literaturstudium, Reflexion und Dokumentation der eigenen Lernprozesse und der Praxistransfers.

Evaluation + Qualitätssicherung

Die Studienleitung bietet eine intensive Lernbegleitung an und ist zudem für eine einheitliche Haltung beim didaktischen Vorgehen, bei der Kursgestaltung und für den aktuellen Praxisbezug besorgt. Jeder Kurs wird von der Studienleitung und den Studierenden evaluiert. Die Anliegen der Studierenden werden als konkreter Auftrag zur steten Optimierung der Kursgestaltung entgegengenommen.

Die Studienleitung geht davon aus, dass alle Teilnehmenden die Bedingungen zur Zertifizierung erreichen. Dies umfasst die Teilnahme an den Kontaktstunden gemäss Studienreglement, Erbringen der entsprechenden Praxistransfers und Präsentation eines eigenen Projektes bei der Abschlussveranstaltung.

In Bezug zu den angestrebten Kompetenzen erhalten sie im Verlauf des Ausbildungsgangs eine Auswahl an Aufträgen, um das Erlernte im eigenen Praxisfeld anzuwenden und diese Umsetzung zu reflektieren. Sie dokumentieren diesen Praxistransfer und erhalten von der Studienleitung oder den Dozierenden ein Feedback.

Titel + Abschluss

Certificate of Advanced Studies (CAS) in «Werk- und Nachlass-Management»

Studienleitung, Dozierende + Beirat

Studienleitung

Anna Kathrin Distelkamp: Rechtsanwältin und Hochschuldozentin
Dr. Friederike Hauffe: Kunsthistorikerin und Hochschuldozentin

  • Florian Berktold, Executive Director Hauser & Wirth, Zürich
  • Franca Bernhart, MA, Kunsthistorikerin, Leiterin Inventarisation und Fotoarchiv, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich und Lausanne
  • Bernhard Bischoff, Partner, Galerie Kornfeld Auktionen AG, Bern
  • Ruth Bloch-Riemer, Dr. iur., Rechtsanwältin und dipl. Steuerexpertin, Partnerin Bär & Karrer AG, Zürich
  • Elisa Bortoluzzi Dubach, Dr. Dr., Stiftungs- und Sponsoringberaterin, Lehrbeauftragte und Autorin, Zug
  • Letizia Bucher, Nachlassmanagerin bei «The Estate of Heidi Bucher», Zürich
  • Mayo Bucher, Bildender Künstler, zusammen mit seinem Bruder Indigo Bucher Nachlasshalter «The Estate of Heidi Bucher» und «Nachlass Carl Bucher», Zürich
  • Anna Kathrin Distelkamp, Rechtsanwältin, Berlin
  • Steffi Göber-Moldenhauer, Kunsthistorikerin, Beraterin/Leiterin Archiv ArchivArte, Bern
  • Friederike Hauffe, Dr. phil., Kunsthistorikerin, Bildungsreferentin und Beraterin, Berlin
  • Günther Ketterer, Sammler, Präsident der ART-Nachlassstiftung, Bern, Präsident der Ernst Ludwig Kirchner Stiftung, Davos (Kirchner Museum Davos), Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung PROGR (Atelierhaus), Bern
  • Lisa Oberli, MA, MAS ALIS, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Graphische Sammlung Digital, Eidgenössisches Departement des Innern EDI, Bundesamt für Kultur BAK, Schweizerische Nationalbibliothek NB, Bern
  • Matthias Oberli, Dr. phil., MAS, Abteilungsleiter Kunstdokumentation, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich und Lausanne
  • Beate Schlichenmaier, Direktorin, Stiftung SAPA, Schweizer Archiv der Darstellenden Künste, Bern / Lausanne / Zürich
  • Michael Schmid, lic. phil., Leiter Schweizerisches Kunstarchiv, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich und Lausanne
  • Florian Schmidt-Gabain, Dr. iur., Rechtsanwalt, Nobel & Hug Rechtsanwälte
  • Thomas Schmutz, Titularprofessor Universität Neuenburg, Dr, phil, Kurator The Estate of Hannah Villiger, Basel; Geschäftsführer, Lange & Schmutz Provenienzrecherchen GmbH, Biel 
  • Karolina Soppa, Professorin für Gemälde und Skulptur, Konservatorin und Restauratorin, HKB
  • Arno Stein, Geschäftsführender Direktor, Museum Franz Gertsch, Stiftung Willy Michel
  • Thomas Steinruck, Dr. phil., Fine Art & Specie Manager Schweiz, Deutschland und Österreich, Chubb Versicherungen (Schweiz) AG, Zürich
  • Dietmar Stock-Nieden, Dr. phil., Kunsthistoriker, Leiter Expertisen und Schätzungen, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich und Lausanne
  • Sandra Sykora, Dr. iur., Rechtsanwältin (D) und Kunsthistorikerin M.A., Luzern 
  • Anna Wesle M.A., Kuratorin, Museum Franz Gertsch, Stiftung Willy Michel
  • Magnus Wieland, Dr. phil., wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dienst Forschung & Vermittlung, Schweizerisches Literaturarchiv SLA, Schweizerische Nationalbibliothek NB, Bundesamt für Kultur BAK, Eidgenössisches Departement des Innern EDI
  • Eva Wiederkehr Sladeczek, lic. phil. hist., Mitautorin Catalogue raisonné Paul Klee; Mitbegründerin Arbeitskreis Werkverzeichnis; Mitherausgeberin Handbuch Werkverzeichnis, Bern
  • Nathalie Bäschlin, Dipl. Rest., Dr. des. Leitende Restauratorin am Kunstmuseum Bern, Dozentin im HKB-Fachbereich Konservierung und Restaurierung
  • Carola Ertle-Ketterer, Kunstsammlerin, Präsidentin der Steuergruppe Kunstachse Bern Bümpliz, der städtischen Kulturkommission Bern und des HKB-Beirats, Stiftungsratsmitglied der Ernst Ludwig Kirchner Stiftung Davos
  • Alexander Meszmer, bildender Künstler, Geschäftsleiter Suisseculture (Dachverband der Organisationen der professionellen Kulturschaffenden der Schweiz und der schweizerischen Urheberrechtsgesellschaften), Pfyn TG
  • Bettina Staub, lic. phil. I, freischaffende Kunsthistorikerin und Kuratorin, Alumna des CAS Werk- und Nachlass-Management, Präsidentin Visarte Zentralschweiz
  • Thomas Strässle, Prof. Dr., Präsident der Max Frisch-Stiftung, Titularprofessor an der Universität Zürich, Leitung Y Institut HKB

Medienbeiträge

Voraussetzungen + Zulassung

Personen, die in ihrem beruflichen Umfeld vorrangig mit (noch nicht abgeschlossenen) künstlerischen Werkbeständen arbeiten, als auch an Personen, die mit künstlerischen Vermächtnissen umgehen und für den Erhalt von künstlerischen und geistigen Werten Sorge tragen.

Sie besitzen einen Hochschulabschluss oder eine gleichwertige Aus- bzw. Weiterbildung. Sie zeigen anhand Ihres Lebenslaufs und eines Motivationsschreibens eine Affinität zum Umgang mit künstlerischen Gesamtwerken.

Ausnahmen

Die Aufnahme «sur dossier» ist in Absprache mit der Studienleitung möglich. Dieses Aufnahmeverfahren erfordert eine gründliche Evaluation der Bewerbungsunterlagen sowie ein Eignungsgespräch mit der Studienleitung erforderlich.

Sprachkenntnisse

Deutsch

Die Studienleitung entscheidet gestützt auf die eingereichten Anmeldeunterlagen (Lebenslauf, Motivationsschreiben, Diplomkopien) über die Zulassung. Bei Anmeldungen «sur Dossier» wird zusätzlich ein persönliches Eignungsgespräch geführt. Die Studienleitung behält sich vor, bei einer grossen Anzahl von Studienbewerbenden eine Auswahl zu treffen.

Organisation + Anmeldung

Der CAS umfasst 15 ECTS-Credits und dauert ein Jahr. Die Ausbildung ist berufsbegleitend.

Unterrichtstage sind von Donnerstag bis Samstag ganztags (5 Blöcke). Änderungen vorbehalten.

Studienbeginn: 20. März 2025

Studiengebühr: CHF 5'950
Anmeldegebühr: CHF 250

Die Gebühren sind steuerlich absetzbar. Wir beraten Sie gerne betreffend Ratenzahlungen.

Es gelten das Weiterbildungsreglement der Berner Fachhochschule sowie die Ausführungsbestimmungen zum Weiterbildungsreglement. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Anmeldung

Beratung + Studienort

Standorte

Exkursionen nach Zürich und Basel