P4P Good Practice bei chronischen Schmerzen

Dieser Einführungskurs vermittelt ein aktuelles Schmerzverständnis und Kompetenzen zur gezielten Behandlung von Patient*innen mit chronischen Schmerzen.

Im P4P-Kurs

  • erhalten Sie einen Einblick in die neuesten neurophysiologischen und neuropathologischen Grundlagen zum chronischen Schmerz.
  • erlernen Sie die Differenzierung verschiedener chronischer Schmerztypen nach Art, Entität und Phänotyp.
  • erlernen Sie Methoden zur Messung von Nozizeption, Schmerzerleben, Bewegungsverhalten und Stressbelastung.
  • leiten Sie adäquate physikalische Behandlungsmassnahmen ab, die zur Beeinflussung der Schmerzen geeignet sind (mechanismen-basierte Schmerztherapie).
  • erlernen Sie den adäquaten Transfer dieser Patient*innen in die an das Schmerzverhalten angepasste Bewegungstherapie.
Symbolbild aus dem Kurs P4P Good Practice bei Schmerzerkrankungen

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Kurs
  • Dauer 2 Kurstage
  • Unterrichtstage Mittwoch, Donnerstag
  • Anmeldefrist 26. Oktober 2025
  • Anzahl ECTS 1 ECTS-Credit
  • Kosten CHF 520
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Bern
  • Departement Gesundheit
  • Nächste Durchführung 3. + 4. Dezember 2025

Inhalt + Aufbau

Porträt

Im physiotherapeutischen Alltag werden wir immer wieder mit Schmerzpatient*innen konfrontiert, für die es keine wirkungsvolle Therapie zu geben scheint. Auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und gestützt auf die ICD-11 werden chronische Schmerzerkrankungen neu in primäre und sekundäre chronische Schmerzerkrankungen unterteilt. Im Fokus stehen dabei neuroplastische Veränderungen (Veränderungen an Nerven) und die Neuroinflammation (Entzündung an Nerven), die Nerven und/oder Hirnzentren des Schmerzes sensibilisieren und damit den Schmerz als Warnsystem funktionslos machen. 

In dieser Weiterbildung werden Einblicke in die neuroplastischen Veränderungen des Schmerzsystems, wie sie bei chronischen Rückenschmerzen, Fibromyalgie und CRPS-Patienten vorkommen, thematisiert, Assessments und Untersuchungstechniken zur Differenzierung unterschiedlicher Schmerztypen kennengelernt sowie Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen der «mechanismen-basierten Schmerztherapie» besprochen und praktisch durchgeführt. Damit erlangen Sie erste Kompetenzen und Fertigkeiten, diese Patient*innen im Rahmen eines multimodalen und interdisziplinären Settings gezielt physiotherapeutisch zu behandeln. 

Ausbildungsziel

  • Sie erhalten einen Einblick in die neurophysiologischen und neuropathologischen Grundlagen der Sensibilisierung des Schmerzsystems.
  • Sie differenzieren unterschiedliche Schmerztypen anhand der aktuellen Klassifikation chronischer Schmerzen nach der ICD-11.
  • Sie lernen chronische Schmerzen zu erkennen und zu differenzieren und unterschieden dabei Nozizeption, Perzeption und Bewegungsverhalten.
  • Sie messen Nozizeption, Schmerzerleben und Bewegungsverhalten und leiten adäquate physikalische Behandlungsmassnahmen und angepasste Bewegungstherapien ein.
  • Vorstellung aktueller Erkenntnisse aus der Neurophysiologie und Neuropathologie des chronischen Schmerzes
  • Klassifizierung der ICD-11und deren Anwendung in der Therapie
  • Durchführung und Interpretation der klinisch quantitativ sensorischen Testung (nozizeptive Testung von Druck, PinPrick, Berührung und thermischer Reize)
  • Durchführung und Interpretation der Herzratenvariabilität (Beurteilung der Stressbelastung)
  • Analyse der Muster des schmerzhaften Bewegungsverhaltens (Vermeidung, Durchhalte-Strategie)
  • Übersicht der Therapien: Praxis-Beispiel TENS und graduiertes Bewegungstraining (GA)
  • Inputreferate
  • Fallbeispiele
  • Praxislektionen mit Supervision

Ein einzelner P4P-Kurs wird ohne Kompetenznachweis (und damit ohne ECTS-Credits) abgeschlossen. Sie können jedoch mehrere P4P-Kurse desselben Bereichs zu einer Kursreihe zusammenfassen und mit einem Kompetenznachweis abschliessen. Dafür erhalten Sie 6 ECTS-Credits, die Sie sich an den MAS «Physiotherapie» anrechnen lassen können.

Die ECTS-Credits einer Kursreihe setzen sich wie folgt zusammen

  • 5 ECTS-Credits aus P4P-Kursen (i.d.R. 10 Tage)
  • 1 ECTS-Credit aus einem Kompetenznachweis

Anzahl Credits bei P4P-Kursen

  • 1 Tag P4P-Kurs: 0.5 ECTS-Credit (15 Stunden Workload)
  • 2 Tage P4P-Kurs: 1 ECTS-Credit (30 Stunden Workload)
  • 3 Tage P4P-Kurs: 1.5 ECTS-Credits (45 Stunden Workload)

Für den Kompetenznachweis wird eine zusätzliche Gebühr verrechnet.

Titel + Abschluss

Kurs in «Good Practice bei chronischen Schmerzen»

Sie erhalten eine Kursbestätigung.

Dozent

Kay Hanusch, PhD, Physiotherapeut, Schmerzspezialist SPS
 

Schwerpunktleiter Schmerzphysiotherapie MSc Physiotherapie und Dozent Physikalische Therapie BSc Physiotherapie an der Berner Fachhochschule BFH

Voraussetzungen + Zulassung

  • Physiotherapeut*innen FH/HF
  • Ergotherapeuten*innen
  • Mediziner*innen
  • Weitere Berufsgruppen auf Anfrage 

Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen, die Sie im folgenden Dokument finden:

Organisation + Anmeldung

2 Kurstage, 3. + 4. Dezember 2025
Unterrichtszeiten: in der Regel von 8.30 bis 16.30 Uhr

Mit der Durchführung von Weiterbildungen «vor Ort» (engl. on-site) reagieren wir auf ein wachsendes Bedürfnis vieler Institutionen und Organisationen im Gesundheitswesen: Nicht Sie kommen zu uns, sondern wir kommen zu Ihnen!

Anmeldefrist

26. Oktober 2025

  • Anmeldungen werden nach dem Eingangstermin berücksichtigt.
  • Die Anzahl Studienplätze ist begrenzt.

Geschäftsbedingungen

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Rückzugsregelung: Gemäss Weiterbildungsreglement ist ein Rückzug ohne Kostenfolge bis zum Ablauf der Anmeldefrist möglich. Nach diesem Zeitpunkt sind bei einer Abmeldung vor Beginn der Weiterbildung 50% des zu verrechnenden Betrages geschuldet.

Alle Weiterbildungsangebote Physiotherapie

Unsere Weiterbildungsangebote lassen sich einzeln oder in Kombination mit anderen besuchen und dadurch modular bis hin zum Master of Advanced Studies (MAS) aufbauen. Das ermöglicht Ihnen eine maximale Flexibilität.