Visuelle Rhetorik 2
Das Projekt soll die rhetorischen Wirkmechanismen und Regeln sichtbar machen, die im scheinbar rein sachlich-informativen Informationsdesign des öffentlichen Verkehrs zum Einsatz kommen.
Fiche signalétique
- Départements participants Haute école des arts de Berne
- Institut(s) Institute of Design Research
- Unité(s) de recherche Environmental Communication Design
- Organisation d'encouragement FNS
- Durée 01.01.2010 - 30.06.2011
- Direction du projet Annina Schneller
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Équipe du projet
Hélène Jordi-Marguet
Simon Renato Küffer -
Partenaire
SBB AG
Hochschule der Medien Stuttgart - Mots-clés Visuelle Rhetorik, Informationsdesign, öffentlicher Verkehr, Kundeninformation, Signaletik
Situation
Der Projektverlauf folgt der leitenden These, dass auch im Informationsdesign rhetorische Regeln und Wirkzusammenhänge zum Einsatz kommen. Diese These wird in drei Schritten entfaltet, empirisch getestet, gemeinsam mit Expert*innen aus dem öV und Informationsdesign evaluiert und schliesslich in Forschungsresultate transferiert.
Approche
1. Analyse: Vor dem Hintergrund der Ausgangsthese wurden zuerst Regelwerke und Gestaltungsmanuals im Bereich Informationsdesign des öffentlichen Verkehrs mittels einer rhetorischen Designanalyse durchleuchtet. Gesucht wurde nach Designregeln, d. h. explizit genannten Wirkzielen sowie den Stilmitteln, welche zu diesem Effekt führen. Die Wirkregeln wurden den rhetorischen Wirkdimensionen logos, pathos und ethos zugeordnet. Parallel dazu wurde eine visuelle Analyse von rund 500 Fotos der Reiseinformationangebote in verschiedenen Schweizer Bahnhöfen vorgenommen, um einen Überblick des Status quo der Typen und Standorte von Reiseinformationen zu erhalten. Schliesslich wurden qualitative Experteninterviews mit Verantwortlichen für Informationsgestaltung im öffentlichen Verkehr geführt, um noch mehr über die Wirkziele und -regeln in diesem Bereich zu erfahren. 2. Design und Empirie: Aufbauend auf den im Analyseteil entwickelten Wirkhypothesen wurden für drei ausgewählte Reiseinformationsträger je drei alternative Informationslösungen mit je spezifischen Wirkzielen entworfen (Praxisbasierte Forschung). 3. Evaluation: Die Resultate der Usability Tests werden den Expert*innen aus dem öV sowie neu auch aus dem Bereich Informationsdesign präsentiert.
Résultat
Alle gewonnenen Erkenntnisse werden abschliessend ausgewertet und für ein Publikationskonzept gemeinsam mit der Praxispartnerin SBB aufgearbeitet. Zudem sind Publikationen in einschlägigen Zeitschriften sowie Konferenzbeiträge geplant. Erste Ergebnisse wurden bereits im Herbst 2010 an zwei internationalen Konferenzen in Basel und Berlin vorgestellt, und ein erster Fachaufsatz über das Projekt ist veröffentlicht.