Archäologie visualisieren
Entwicklung einer standardisierten Zeichenschrift zur Analyse und Vermittlung archäologischer Funde und Befunde
Fiche signalétique
- Département responsable Haute école des arts de Berne
- Institut(s) Institute of Design Research
- Unité(s) de recherche Knowledge Visualization
- Organisation d'encouragement FNS
- Durée 01.03.2012 - 28.02.2015
- Responsable du projet Prof. Dr. Arne Scheuermann
- Direction du projet Dr. Fabienne Kilchör
Situation
Auf welche Weise lassen sich archäologische Grabungsstätten durch visuelle Instrumente der Knowledge Visualization erschliessen? Funde und Befunde einer archäologischen Grabungsstätte werden mit unterschiedlichen traditionellen Techniken (zeichnerische Befunddokumentation, Handaufmass) und neueren Herangehensweisen (tachymetrische Aufnahme, Laserscanning, Photogrammetrie, Satellitenbilder) beschrieben. Nach der Grabung werden diese Sachverhalte in visuelle Modelle überführt, die die Auswertung erleichtern und anschliessend die Publikation der wissenschaftlichen Erkenntnisse stützen sollen. Grundlegende Verfahren der Visualisierung archäologischer Erkenntnisse sind derzeit etwa die Darstellung stratigrafischer Interrelationen in der sogenannten Harris Matrix und die Wiedergabe kombinationsstatistischer Auswertungen durch zweidimensionale oder mehrdimensionale Korrespondenzanalysen. Solche Visualisierungen bedienen sich der Abstraktion und verzichten daher jeweils auf bestimmte Informationen. Deshalb können (insbesondere kontextbezogene) Informationen mit den bestehenden visuellen Mitteln nicht gleichzeitig differenziert genug und anschaulich genug erfasst werden und müssen stattdessen in mehrspurigen und auch für die Experten oft unübersichtlichen kombinierten Notationssystemen festgehalten werden. Hierunter leidet auch die Vermittlung der Ergebnisse.
Approche
Das vorliegende Dissertationsprojekt möchte zu dieser Diskussion beitragen, indem explorativ neue visuelle Instrumente der Knowledge Visualization in der archäologischen Befunddokumentation entwickelt und am Beispiel zweier Methoden der Befunddokumentation (Harris Matrix und Seriation) evaluiert werden. Dabei sollen die Instrumente zwischen den bisherigen traditionellen Erfassungsmitteln und den komplexen mehrspurigen Erfassungsmethoden vermitteln und es dem Nutzer erlauben, komplexe Zusammenhänge schneller und intuitiver erfassen zu können. Das interdisziplinär angelegte Dissertationsvorhaben findet im Rahmen der Graduate School of the Arts (GSA) Bern statt und ist am Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Bern und der Hochschule der Künste Bern, Institute of Design Research IDR angesiedelt.