Schauspielerisches Praxiswissen
Das Projekt analysiert schauspielerische und kommunikative Kompetenzen, die SchauspielerInnen wie auch KommunikationstrainerInnen in die Kommunikationstrainings des Fachbereichs Gesundheit der BFH einbringen.
Fiche signalétique
- Départements participants Haute école des arts de Berne
- Institut(s) Institut Pratiques et théories des arts
- Unité(s) de recherche Arts intermédiaux
- Organisation d'encouragement BFH
- Durée 01.03.2014 - 30.11.2015
- Direction du projet Wolfram Heberle
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Équipe du projet
Sibylle Heim
Wolfram Heberle
Petra Metzenthin
Stephan Lichtensteiger
Prof. Dr. Dörte Watzek
Sibylle Matt Robert
Annette Reuter - Mots-clés Komm.training, Coaching, Schauspielmethoden, Weiterb. Schauspiel, Standardized Patient
Situation
Professionelle Kommunikation gehört zu den unverzichtbaren Kompetenzen von medizinischem Personal. Im Fachbereich Gesundheit (WGS) der BFH haben die Studierenden die Möglichkeit, in Trainings mit professionellen SchauspielerInnen als PatientendarstellerInnen kommunikationstheoretische Inhalte praktisch anzuwenden. Ein wichtiges Charakteristikum der vom WGS entwickelten Kommunikationstrainings besteht darin, dass PatientendarstellerInnen auch eine Ausbildung in Kommunikation erhalten und für das anschliessende Feedback verantwortlich sind. Die Kombination dieser Aufgaben erfordert von ihnen Kompetenzen auf schauspielerischer, kommunikativer und fachspezifischer Ebene. Ziel des Forschungsprojektes ist es zu untersuchen, welche spezifischen Fähigkeiten SchauspielerInnen in diese Trainings einbringen und wie sie über das eher intuitive Spielwissen das anschliessende Feedback generieren. Dies soll sowohl aus Sicht der Theaterpraxis als auch aus jener der Gesundheitsberufe beschrieben werden.
Approche
Das Projekt betritt mit der Frage nach den Kompetenzen der SchauspielerInnen im spezifischen Setting der Kommunikationstrainings Neuland. Deshalb wird für die Bearbeitung der Fragestellung ein qualitativ-deskriptives Methodendesign gewählt. In einem ersten Schritt werden die Kommunikationstrainings hinsichtlich der künstlerischen Kompetenzen beobachten und beschrieben. Für diese Form der teilnehmenden Beobachtung wird die theaterwissenschaftliche Methode der Aufführungsanalyse gewählt. In einem zweiten Schritt werden halbstandardisierte Fokusgruppeninterviews mit allen an den Kommunikationstrainings beteiligten Personengruppen durchgeführt: - Dozierende und wissenschaftliche Mitarbeitende, welche die Trainings und Lernsituation konstruieren. - Studierende des WGS, die über mehrjährige Erfahrung als KommunikationstrainerInnen verfügen. - Studierende aus unterschiedlichen Semestern und Studiengängen für Gesundheitsberufe. Das zweistufige Design erlaubt es, die verschiedenen Perspektiven der an der Trainingssituation beteiligten Personen zu erfassen und diese aufgrund der unterschiedlichen Forschungsmethoden der beiden involvierten Fachbereiche differenziert auszuwerten.
Résultat
Sowohl durch die Weiterbildung der SchauspielerInnen zu KommunikationstrainerInnen als auch durch ihre Fähigkeit als «professionelle Empathen» können genuin künstlerische Kompetenzen für andere Gesellschaftsbereiche nutzbar gemacht werden. Die Ergebnisse des Projekts dienen als Grundlage für die Ausarbeitung eines Weiterbildungsangebotes für SchauspielerInnen und für die Weiterentwicklung der Kommunikationstrainings als Dienstleistungsangebot der BFH. Darüber hinaus ist ein Folgeprojekt zur Untersuchung der Wirksamkeit der Trainings geplant.