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Kreativer und entspannter zusammenarbeiten: «New Work goes Nature»
10.09.2021 Steigerung der körperlichen Vitalität, höhere mentale Aufmerksamkeit, und ein Ausbrechen aus schwierigen Teamsituationen: Das sind die ersten vielversprechenden Resultate eines Forschungsprojekts mit Arbeitsplätzen mitten in der Natur, das die Berner Fachhochschule Wirtschaft in einer Kollaboration mit «outside-society» durchgeführt hat. Die Ergebnisse liefern Denkanstösse, wie eine sozial nachhaltige Arbeitsgestaltung im digitalen Zeitalter aussehen kann.
Arbeit in die Natur bringen
Während die bisherige Forschung vor allem untersucht hat, wie sich das «Hereinbringen von Natur in das Büro» ausgewirkt hat, gibt es kaum Erkenntnisse dazu, was passiert, wenn man die «Büroarbeit in die Natur bringt». Genau diese Frage hat das Institut New Work der BFH Wirtschaft im Rahmen eines Schweizer Pilotprojekts aufgegriffen. Unter dem Stichwort «Outside Society» hat die Bernerin Evelyn Schmid eine flexible, aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellte Containerbox von Juni bis September 2021 in das Zehndermätteli in Bern gestellt und Co-Worker*innen sowie Teams eingeladen, ihre Arbeit für einen Tag in die Natur zu verlegen. Ihr Ziel war es, einen Outdoor-Workspace zu schaffen, der eine innovationsfördernde Arbeitsatmosphäre fernab vom Büroalltag ermöglicht.
Erste Ergebnisse: Angeregteres und entspannteres Arbeiten
Das Projekt bot die hervorragende Gelegenheit, die Auswirkungen der räumlichen Flexibilität und den Beitrag der Natur an eine nachhaltige Arbeitsgestaltung besser zu verstehen. Mit Hilfe eines Onlinefragebogens und Kurzinterviews wurden während drei Monaten Teilnehmende befragt, wie sie die Arbeit in der Natur erleben.
Die ersten Ergebnisse der Online-Befragung sind vielversprechend. Die Abbildung zeigt die Rückmeldung von N=79 Personen auf die Frage, inwieweit das Arbeiten in der Natur einen Unterschied im Vergleich zu den herkömmlichen Büroräumlichkeiten/ dem Arbeitsplatz gemacht hat.
Den höchsten Mittelwert erzielt die Aussage «mehr Spass bei der Arbeit», gefolgt von «entspannter gewesen» und «einfacher auf andere zugehen/mit meinem Team interagieren». Ebenfalls positiver schnitt die Einschätzung der eigenen Kreativität und Inspiration ab.
Teamdynamiken profitieren besonders
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass vor allem Teams, die sich in einem (schwierigen) Strategie- oder Entscheidungsprozess befinden, vom Arbeiten in der Natur profitieren. Neben grösserer Inspiration und Entspannung lassen sich damit auch Teamdynamiken positiv beeinflussen. So empfand ein Team das Arbeiten im Zehndermätteli als Neubeginn: «Durch die Lage in der Natur und den herzlichen Empfang konnten sich alle für einen Morgen von der Vergangenheit lösen und unbeschwert über die Zukunft diskutieren.»
Arbeiten in der Natur als nachhaltiger Beitrag im digitalen Zeitalter
Ein besseres Verständnis individueller Unterschiede sowie der langfristigen Auswirkungen des Arbeitens in der Natur stehen noch aus. Insgesamt lassen diese ersten Ergebnisse jedoch den Schluss zu, dass die Möglichkeit von «New Work goes Nature» als Quelle von Vitalität, Entspannung und Ausgleich dienen kann. Arbeiten in der Natur kann das persönliche Wohlbefinden erhöhen und Teamprozesse produktiv beeinflussen. In dieser Hinsicht sind die Ergebnisse ein wertvoller Hinweis darauf, wie eine sozial nachhaltige Arbeitsgestaltung im digitalen Zeitalter aussehen kann.
Prof. Dr. Nada Endrissat über das Projekt «New Work Goes Nature»
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Die Autorin Nada Endrissat wird an der Konferenz TRANSFORM 2021 ein Referat zum Thema «Work smarter, not harder? Ein Blick auf die Spannungsfelder unserer technologisierten Arbeitswelt» halten.