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BFH-Expertise gestaltet Zukunft der Ernährung mit
24.08.2023 Die Konferenz «The Spirit of Bern» stand 2023 unter dem Motto «Ernährung – Probleme, Trends und Innovationen». Der Ernährungsexperte und BFH-Dozent Prof. Dr. David Fäh sowie mehrere Start-ups aus der Lebensmittelbranche, die mit Hilfe der BFH-HAFL-Forschungsexpertise gegründet wurden, waren mit dabei. Die BFH unterstützte als Wissenschaftspartnerin den Anlass.
Unsere Ernährung hat nicht nur einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, sondern auch auf die Umwelt und Gesellschaft. Das globale Ernährungssystem steht vor Herausforderungen wie dem Klimawandel, der wachsenden Weltbevölkerung und der steigenden Nachfrage nach gesunder Ernährung. Am Spirit of Bern vom 24. August 2023 traten Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in einen spannenden Austausch zu diesen globalen Themen.
Spirit of Bern 2023: Ernährung, Gesundheit und Prävention
Der Ernährungsexperte und BFH-Dozent Prof. Dr. David Fäh ging in seinem Referat darauf ein, wie wir die Herausforderungen mit chronisch und nicht-übertragbaren Krankheiten bewältigen können. Der Fokus lag dabei auf der Ernährung und Prävention von Adipositas und Diabetes. Laut BAG leidet mindestens ein Drittel der Schweizer Bevölkerung an einer chronischen nicht-übertragbaren Krankheit (NCD), wie Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes.
In seinem Referat beleuchtete David Fäh den Druck, der die politische, soziale und gebaute Umwelt auf Individuen ausübt und sie daran hindert, ein gesundes Körpergewicht zu halten. Aus dieser Pandemie kommen wir nur, wenn sich die Verhältnisse, in denen wir leben, verändern. Zum Beispiel durch eine Anpassung der Gesetze, die die Rezeptur, Aufmachung und Bewerbung von Lebensmittel oder die Auswahl in der Gastronomie regeln.
Ernährungszukunft Schweiz – mitgestaltet von BFH-Start-ups
Wie sieht die Ernährung von morgen aus? Am «Spirit of Bern 2023» wurden Möglichkeiten der Transformation diskutiert. Mit dabei: zahlreiche Start-ups, die eine Verbindung mit der BFH-HAFL haben.
So etwa «Luya», das Spin-off der BFH-HAFL, das Okara – ein «Abfallprodukt» der Sojaverarbeitung – durch Pilzfermentation zusammen mit Kichererbsen zu einer Fleischalternative verarbeitet. Das innovative Verfahren wurde unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Denkel in Zusammenarbeit mit Prof. Daniel Heine an der BFH-HAFL entwickelt.
Mit dem Start-up «Eggfield» forscht das Team um Christoph Denkel an einem veganem Ei-Ersatz, einer Mischung aus Hülsenfrucht-Extrakten, pflanzlichen Proteinen und Stärken. Nicht einfach: «Ei ist hochfunktionell und es ist eine Herausforderung, ein vergleichbares pflanzenbasiertes Produkt zu entwickeln», so Christoph Denkel.
Eine pflanzliche Alternative zu Premium-Eiscreme steht im Forschungsprojekt mit Cuckoo AG im Mittelpunkt; hier versucht man unter anderem, ein dem tierischen Pendant vergleichbares Mundgefühl zu entwickeln.
BFH-Erfolgsmodell FoodHub
Auf schmelzenden, veganen Halbhartkäse zielt das Forschungsprojekt mit New Roots AG und Agroscope ab; im Fokus dabei ist auch die Ernährungsphysiologie: «In den Produkten sind oftmals nur wenige Proteine enthalten, das wollen wir ändern», so Christoph Denkel.
Mit GAIA Tech AG und Kidemis AG waren auch Start-ups, die sich gerade auf dem Campus der BFH-HAFL niederlassen, am «Spirit of Bern».
Die Beispiele zeigen, dass die Forschungsexpertise der BFH-HAFL für Start-ups sehr attraktiv ist. Christoph Denkel: «Wir setzen unsere Kompetenzen zielgerichtet ein, um High-Impact-Start-ups eine passende Entwicklungsplattform zu bieten.» Ein zentrales Element stelle dabei der hochschulinterne FoodHub dar, der Start-ups in der frühen Phase unterstützt und so die Risiken des Scheiterns reduziert. Augenscheinlich ein Erfolgsmodell – mit doppelter Wirkung: «Auch unsere Studierenden der Lebensmittelwissenschaften können somit die Transformation des Ernährungssystems und Entrepreneurship hautnah erleben.»
Die «The Spirit of Bern» Stiftung
Mit «Spirit of Bern» wird das Ziel verfolgt, den Dialog zwischen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu ermöglichen und zu fördern. Dazu findet einmal pro Jahr eine Konferenz statt, an der sich alle Teilnehmenden gesellschaftsrelevanten Themen widmen. Im Zentrum steht die Diskussion von möglichen Lösungen für diese Herausforderungen. Die BFH ist Wissenschaftspartnerin des Anlasses.
Ab dem 25.8.2023 stehen die Veranstaltungen online zum Nachschauen bereit.