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Scheidung als soziales Risiko
10.06.2024
In ihrem neuen Buch analysieren die BFH-Forscher Robert Fluder und Dorian Kessler sowie die ehemalige BFH-Forscherin Claudia Schuwey die sozialen und individuellen Problemlagen von geschiedenen Frauen und Männern.
Das Buch präsentiert Resultate der gleichnamigen SNF-Studie. Diese zeigen auf, dass Frauen aufgrund von Scheidungen nach wie vor deutlich stärkeren finanziellen Einbussen, höheren Armuts- und Sozialhilferisiken ausgesetzt sind. Aber auch Männer und insbesondere Väter sind während Scheidungen beachtlichen psychosozialen Belastungen ausgesetzt.
Neben verschiedenen Umfragen und untersuchten Datensätzen vertiefen Interviews mit Fachpersonen aus der Praxis die quantitativen Ergebnisse. Am Schluss zeigen die Autor*innen Lösungen auf, wie dem ausgewiesenen Handlungsbedarf begegnet werden kann.
Das Buch ist als Open Access Publikation verfügbar und kann direkt beim Seismo-Verlag bestellt werden.
Familien: Armutsrisiko steigt mit Scheidung
Im heute ebenfalls erschienen Artikel in der Online-Publikation «Soziale Sicherheit» (CHSS) gehen Robert Fluder und Dorian Kessler auf einen Aspekt des Buches näher ein. Sie zeigen, dass Scheidungen häufig zu einer erheblichen Verminderung des verfügbaren Einkommens führen, wobei die Einbussen bei Frauen grösser sind als bei Männern. Dabei leisten Unterhaltszahlungen einen wichtigen Beitrag zum Einkommen geschiedener Frauen. Hat der Expartner kein genügend hohes Einkommen, um einen ausreichenden Unterhalt für Kinder und Expartnerin zu leisten, so haben diese ein erhöhtes Armutsrisiko.