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Feministischer Streik: BFH organisiert «lebende Bücher» zu Care-Arbeit
06.06.2023 Die Berner Fachhochschule errichtet am diesjährigen Feministischen Streik auf dem Bundesplatz Bern eine «Living Library» zum Thema Care-Arbeit. Menschen, die selbst auf Care-Arbeit angewiesen sind, erzählen als «lebende Bücher» von ihren Erfahrungen. Dabei ist es auch möglich, sich spontan als «Buch» zur Verfügung zu stellen.
Wie fühlt es sich an, umsorgt zu werden? Und unter welchen Bedingungen fühlt sich Care-Arbeit gut an? Mit welchen Herausforderungen wird man konfrontiert? Wie wünschten sich Patient*innen , behandelt zu werden? Wie erfahren Adressat*innen die Unterstützung durch die Soziale Arbeit? Dies erfahren Interessierte am diesjährigen Feministischen Streik am 14. Juni 2023 an der «Living Library» der Berner Fachhochschule auf dem Bundesplatz Bern. Die Departemente Gesundheit und Soziale Arbeit errichten dort eine Bibliothek mit Geschichten und Erfahrungen von Menschen», die selbst auf Care-Arbeit angewiesen sind oder diese leisten. Sie berichten als lebende Bücher von ihren Erfahrungen und tauschen sich mit anderen aus.
«Living Library» als Public-Engagement-Aktion
Alle können sich spontan als «Bücher» und «Leser*innen» an der Aktion beteiligen. «Um das Eis zu brechen, stellen wir vier bis sechs Menschen, die als Erfahrungsexpert*innen zu Wort kommen und Fragen stellen», erklärt Heidi Kaspar, Co-Leiterin des BFH-Kompetenzzentrums Partizipative Gesundheitsversorgung und Initiantin der Aktion. Die «Living Library» ist von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Ziel der Aktion ist es, Brücken zu bauen, zu sensibilisieren und die Erkenntnisse zurück in die Forschung und Lehre der Hochschule(n) fliessen zu lassen.
Care-Arbeit ist überwiegend Frauenarbeit
Der Feministische Streik rückt Care-Arbeit seit einigen Jahren ins Zentrum. Dies, weil Care-Arbeit nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet wird, unbezahlt und unterbezahlt. Mit der Aktion bringt die BFH Forschung und Gesellschaft in einen Dialog, in welchem sie sich gegenseitig informieren und inspirieren können. «Menschen, die auf Care-Arbeit angewiesen sind, sind besonders verletzlich», erklärt Heidi Kaspar weiter. Die Aktion auf dem Bundesplatz soll ihnen eine Stimme verleihen und ihre Erfahrungen hörbar für andere machen und einen Beitrag leisten, die Dienstleistungen in Gesundheit und Sozialarbeit zu verbessern
Was ist eine Living Library?
An einer Living Library agieren lebendige Menschen als Bücher. Sie – nicht Texte – erzählen ihre Geschichte. Diese «Bücher» sind interaktiv: «Leser*innen» können den Geschichten lauschen oder im «Buch» schmöckern, indem sie Fragen zu einem bestimmten Thema stellen. An der «Living Library» der BFH anlässlich des Feministischen Streiks am 14. Juni 2023 dreht sich alles um Care-Arbeit.