Fit für die digitalen Herausforderungen im Beruf

Wissen Sie noch, ob Sie einen speziellen Berufswunsch hatten, als Sie in der Primarschule waren? Vielleicht Pilot? Oder Ärztin? Während Berufsprofile früher noch relativ klar umrissen waren, verändert die digitale Automatisierung unsere Tätigkeiten tiefgreifend. Studien schätzen, dass 85% (!) der heutigen Schulkinder im Jahr 2030 in Berufen arbeiten werden, die aktuell noch gar nicht existieren. Das fordert nicht nur Lehrer*innen und die Kinder heraus, sondern auch Arbeitnehmende in bestehenden Jobs, die in eine unsichere Zukunft blicken. Generative Künstliche Intelligenz (GenAI), wie beispielsweise ChatGPT oder Midjourney, verändert Berufsprofile, Kompetenzanforderungen und Prozesse der Zusammenarbeit. Da der Einsatz von GenAI sich je nach Stellenprofil stark unterscheiden kann, verlieren breit ausgelegte «one-size-fits-all» Weiterbildungsprogramme immer weniger Sinn. Gefragt sind stattdessen individuelle Lösungen, welche Mitarbeitenden helfen, sich personalisiert und bedürfnisorientiert weiterzubilden. Hier kommen individualisierte Re- und Upskilling-Programme ins Spiel. 

Re- und Upskilling basierend auf Feedback 

Während Mitarbeitende beim «Reskilling», basierend auf ihren Fähigkeiten, eine neue Kompetenz erlernen (z.B. eine Malerin, die sich zur Designerin weiterbilden lässt), werden beim «Upskilling bestehende Kompetenzen ergänzt (ein Mitarbeiter eignet sich z.B. Kenntnisse in einem neuen Modul einer bestehenden Software an). Mit der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung verändern sich bestehende Stellenprofile immer stärker: Aufgaben kommen hinzu oder fallen weg. Dank Re- und Upskilling können sich Mitarbeitende an veränderte Marktbedingungen anpassen und erlangen – insbesondere im Bereich der Digital Skills – wichtige Fähigkeiten, um künstliche Intelligenz gezielt in ihren Tätigkeiten einzusetzen. Damit das Re- und Upskilling erfolgreich ist, ist es für Unternehmen unerlässlich, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu kennen: Nur so wissen sie, welche Mitarbeitenden welche Kompetenzen ausbauen können (und wollen). 

Digitale Skills individuell und selbstreguliert fördern 

Um die digitalen Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden zu fördern, hat das Unternehmen Brändi in Zusammenarbeit mit unserem Institut Digital Technology Management, ein individuelles Weiterbildungsprojekt gestartet. Dabei wurden Mitte 2023 zuerst die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeitenden mittels Selbsteinschätzung erhoben. In einem weiteren Schritt wird nun für jede Person eine individualisierte Skills- und Rollenmatrix entwickelt. Auf dieser Basis erhalten alle Mitarbeitenden ein individuelles Weiterbildungsangebot, welches ihnen selbstreguliertes Lernen ermöglicht. Digitale Tools unterstützen und ermöglichen diese Individualisierung; im Zentrum steht aber ganz klar der Mensch: Die personalisierte Weiterbildung unterstützt Mitarbeitende gezielt, die Herausforderungen der digitalen Transformation in ihrem eigenen Berufsfeld zu meistern – und soll damit auch die Lernmotivation fördern.