Gianluca Costa – die Holzeigenschaft und ihre korrekte Anwendung
Als Architekt ist Gianluca Costa vorwiegend in der Ausführungsplanung tätig und arbeitet in diversen Projekten mit einer Holzbaufirma zusammen. Er absolviert derzeit das Studium MAS Holzbau am Departement Architektur, Holz und Bau in Biel. Interessant ist für ihn im Studium ist die Vertiefung und Kenntnisse zu erlangen welche technisch-konstruktiven Möglichkeiten es bei der Holzbauweise gibt. Für ihn ist das breite Spektrum der Holzbauweisen spannend: Hin von den Bausystemen, Eigenschaften des Holzes bis hin zu den Brandschutzanforderungen.
Gianluca Costa, Architekt, Absolvent*in CAS Bauen mit Holz Student*in MAS Holzbau
«Dank der Analyse des Leitobjektes und des innovativen Fassadenkonzept verstehe ich die primären Einflüsse auf die Statik, Bauphysik, Herstellung, Montage und Logistik besser.»
Was hat Sie dazu bewegt, den CAS Bauen mit Holz an der BFH zu absolvieren?
Als Architekt, der vorwiegend in der Ausführungsplanung tätig ist, habe ich mich für diese Weiterbildung entschieden, weil ich mehr über die Holzeigenschaften und deren korrekten Anwendung erfahren wollte. Im Architekturbüro entwickeln wir diverse Projekte in Zusammenarbeit mit einer Holzbaufirma. Grundsätzlich war ich auf der Suche nach einer Weiterbildung, in der ich meine technisch-konstruktiven Kenntnisse vertiefen konnte.
Sie haben im 2020 erfolgreich das CAS Bauen mit Holz abgeschlossen. Theorie und Praxis: Was haben Sie aus dem CAS Bauen mit Holz für ihren beruflichen Alltag mitnehmen können?
Das CAS Bauen mit Holz hat mir einen Einblick in das breite Spektrum der Holzbauweise ermöglicht. Mein Wissen bezüglich der Eigenschaften von Holz, den unterschiedlichen Bausystemen, den Themen der Logistik und Montage konnte ich erweitern. Es gab auch interessante Lektionen zum Thema Vordimensionierung und einen ersten Einstieg in den Brandschutz. Beruflich war ich während dieser Weiterbildung für die Ausführungsplanung einer Sanierung mit Aufstockung eines Altersheims verantwortlich. Gewisse Zusammenhänge, betreffend den Brandschutzanforderungen und den Abläufen der Montage der Aufstockung konnte ich besser nachvollziehen.
Welches der besuchten CAS hat Ihnen besonders gut gefallen und warum?
Alle CAS haben mir sehr gut gefallen. CAS Bauen mit Holz ist meine erste Weiterbildung gewesen und besonders eindrücklich fand ich die Vorlesungen zum Forschungsprojekt «Timber Structures TS 3 -Technologie und die Lektionen zu den Holzschutzverfahren». Sehr spannend waren auch die Exkursionen: Wir haben zwei Holzbaufirmen besucht und vor Ort die Produktionsabläufe gesehen. Nützlich fand ich die Lerntagebücher zuschreiben. Der Praxisbezug der CAS, sei es anhand von Leitobjekten oder bei einer Analyse von bürointernen Projekten ist sehr wertvoll. Somit kann das Wissen zwischen Praxis und Theorie verknüpfen werden.
Woran arbeiten Sie aktuell?
Momentan besuche ich noch zwei weitere Weiterbildungen an der BFH: CAS Digital Planen, Bauen, Nutzen und das CAS Brandschutz für Architekten. Zurzeit erarbeite ich für beide Weiterbildungen eine Gruppenarbeit. Bei der ersten geht es um das Thema BIM. In der Gruppe analysieren wir welche Informationen wichtig beim Datenaustausch sind. Im Januar 2021 habe ich das CAS Brandschutz für Architekten begonnen. Hier entwickeln wir einen Brandschutzkonzept für eine bürointernes Projekt: eine Wohnbau Genossenschaft in Holzbauweise.
Vollbremsung im Zwischenspurt: Mitten im MAS/CAS kam der Lockdown,– wie war das für Sie?
Trotz Lockdown habe ich sehr viel von den spannenden online Vorlesungen der drei CAS profitieren können. Vor Ort zu sein ermöglicht sicherlich einen direkteren Austausch aber die Berner Fachhochschule hat sehr rasch in das «Distance Learning» umgewechselt. Somit konnten wir reibungslos alle Lektionen verfolgen.
Als Abschlussarbeit haben Sie eine alternative Fassade als Thema bearbeitet. Welchen zusätzlichen Nutzen hat Ihnen diese Aufgabe gebracht?
Im Rahmen der CAS Gruppenarbeit haben wir das Leitobjekt, MFH Grossaffoltern analysiert und für das Objekt einen alternativen Fassadenkonzept entwickelt. Es handelt sich um eine Vorhangfassade als Elementfassade. Diese Konstruktion erlaubt es vom Prinzip her, über beliebig viele Stockwerke zu bauen. Die Gruppenarbeit stützte sich auf die berufliche Erfahrung eines Metallbauingenieur, der viele solche Fassaden geplant hat. Der Mix mit den Erfahrungen der anderen Gruppenteilnehmer erlaubte es, diesen Ansatz vom „Metallbaugedanken“ zu lösen und in eine Holzfassade umzusetzen. Dank der Analyse des Leitobjektes und des innovativen Fassadenkonzept verstehe ich die primären Einflüsse auf die Statik, Bauphysik, Herstellung, Montage und Logistik besser.