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Medizininformatiker*innen: Was machen sie genau? | BFH
18.01.2024 Tim Dorner hat 2017 sein Bachelor-Studium in Medizininformatik abgeschlossen. Im Interview hat er uns einen Einblick in seine berufliche Laufbahn und seine Arbeit als Medizininformatiker gewährt.
Was genau arbeitet eigentlich ein Bachelor in Medizininformatik? Dies ist vielfach eine der ersten Fragen von Besucher*innen unserer Infoveranstaltungen. Zurecht, denn für diesen Beruf gibt es keine Grundausbildung in der Schweiz, was eine konkrete Vorstellung des Berufsbildes erschwert. Tim Dorner hat sein Studium vor fast 6 Jahren in Biel abgeschlossen. Mit der Beantwortung unserer Fragen hilft er Studieninteressierten, sich ein besseres Bild von den Tätigkeiten eines Bachelors in Medizininformatik zu machen. Und resümiert, welches Know-how vom Studium ihn am meisten auf seine Arbeit vorbereitet hat.
Wann haben Sie das Studium abgeschlossen?
Ich habe drei Jahre im Vollzeit-Modell studiert und im Sommer 2017 erfolgreich abgeschlossen.
Wie schnell haben Sie eine Stelle gefunden nach dem Studium?
Sofort. Ich habe zuerst ein Praktikum in den USA gemacht. Nach der Rückkehr habe ich gleich einen Job in der Schweiz gefunden. Die Kontakte, die wir während des Studiums aufgebaut hatten, haben dabei sehr geholfen.
Wo arbeiten Sie jetzt?
Gleich nach dem Studium und einem darauffolgenden 6-monatigen Praktikum in den USA habe ich zuerst als Produktmanager bei der Schweizer Post im EPD-Bereich (Elektronisches Patienten Dossier) gestartet. Danach war ich 1,5 Jahre bei healthinal als Consultant und Projektleiter. Seit Februar 2023 bin ich nun in der Lindenhofgruppe AG und arbeite als Projektleiter Digitalisierung in der Unternehmensentwicklung.
Was sind Ihre Aufgaben als Medizininformatiker*in, wie würden Sie Ihre Arbeit beschreiben?
Ich sehe meine Hauptaufgabe in der Koordination zwischen Gesundheitsfachpersonen und der Informatik. Als Projektleiter ist es wichtig, beide Seiten gut zu verstehen. Nur so können Anforderungen von den Gesundheitsfachpersonen effizient und korrekt umgesetzt werden.
Was fasziniert Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Die Vielseitigkeit. Ich mache sehr selten das Gleiche. Jedes Projekt, an dem ich arbeite, hat ganz andere Ziele und Voraussetzungen. In einer grösseren Organisation wie der Lindenhofgruppe sind je nach Projekt auch ganz andere Personen beteiligt, was den Job noch vielseitiger macht.
Was können Sie selbst für die Digitalisierung des Gesundheitswesens beitragen, welche Veränderungen in diesem Prozess empfinden Sie als prioritär?
Ich sehe vor allem Opportunitäten bei der Verringerung von administrativen Arbeiten in allen Bereichen.
Hat Sie das Studium gut vorbereitet auf Ihre jetzige Tätigkeit?
Definitiv. Der Mix zwischen medizinischer- und Informatik-Ausbildung, zusammen mit den Grundlagen im Projektmanagement, hilft extrem, um an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsberufen und der IT vermitteln zu können.
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren, was sind Ihre beruflichen Ziele?
Ein Master-Studium ist geplant. Alles Weitere ist für mich noch sehr offen. Durch das Studium sehe ich viele mögliche Bereiche, in denen ich arbeiten kann. Daher lasse ich dies noch offen.