BRIDGE

Schwangere Migrantinnen sind erheblich belastet, wenn mangelnde Sprachkenntnisse oder ein unsicherer Aufenthaltsstatus vorliegen. Ihre Betreuung ist herausfordernd, weil es an genügend gezielten migrationsspezifischen Angeboten mangelt.

Steckbrief

Ausgangslage

Kommunikative Barrieren in der geburtshilflichen Versorgung von allophonen Migrantinnen erfassen, mit dem Ziel, die Verständigung zwischen Fachpersonen und Frauen sowie die Koordination zwischen den Diensten zu verbessern.

Vorgehen

Explorative Studie in drei Teilen: Qualitative Erfassung der Erfahrungen von Frauen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund mittels Fokusgruppendiskussion; Erfassung der Erfahrungen und Einschätzungen von Hebammen und anderen Gesundheitsfachpersonen mittels Fokusgruppendiskussion und quantitativer Analyse von Protokollen von Beratungsgesprächen mit Telefondolmetsch-Einsatz und qualitative Erfassung der Erfahrungen von Dolmetschenden mittels Einzelinterviews.

Ergebnisse

Die Herausforderung, sich im komplexen Gesundheitssystem zu orientieren ist für Nutzerinnen erheblich. Die Versorgung wird zwar geschätzt, oft wird sie aber nicht verstanden und ist nicht bedürfnisgerecht. Ohne die Möglichkeit komplexe Inhalte zu vermitteln, sind die Potentiale der Gesundheitsförderung den Nutzerinnen nicht zugänglich. Für informierte Entscheidungen und Shared Decision Making sind Dolmetschende unentbehrlich.

Ausblick

Die Ergebnisse werden unter anderem von Fachverbänden genutzt, um die geburtshilfliche Versorgung für Migrantinnen zu verbessern und so die Gesundheit von Frauen und Säuglingen zu unterstützen.