KlimaStaR-Milch
Das Projekt KlimaStaR-Milch erlaubt der Schweizer Milchbranche, Lösungen für eine graslandbasierte, klimafreundliche Produktion mit ProduzentInnen zu testen. Die Anwendung von Indikatoren zu Nahrungs- und Flächenkonkurrenz ist innovativ.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
- Institut(e) Agronomie
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Forschungseinheit(en)
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Grasland und Wiederkäuersysteme - Förderorganisation Schweizerische Eidgenossenschaft (Bundesverwaltung)
- Laufzeit (geplant) 01.01.2022 - 31.12.2029
- Projektverantwortung Prof. Dr. Jan Grenz
- Projektleitung Prof. Dr. Jan Grenz
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Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Jan Grenz
Prof. Dr. Beat Reidy
Dr. Christian Thalmann
Sebastian Ineichen
Veronika Sandra Zbinden
Federico Andrés Ghione
Tiziano Flachsmann
Anna Christina Braun
Noëmi Katharina Elmiger -
Partner
Bundesamt für Landwirtschaft BLW
aaremilch AG
Nestlé Suisse S. A.
Emmi Schweiz AG
ZMP Zentralschweizer Milchproduzenten
AgroClean Tech - Schlüsselwörter Milch, Treibhausgase, Nahrungsmittelkonkurrenz, Methan, Nachhaltigkeit
Ausgangslage
Das Sektorziel Landwirtschaft des abgelehnten CO2-Gesetzes verlangte bis 2030 eine Reduktion der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen um 20-25 % (Basisjahr 1990). Das Umweltziel Landwirtschaft des BAFU und BLW, die THG-Emissionen von 1990 bis 2050 um mindestens einen Drittel zu senken, wird mit der aktuellen Entwicklung verfehlt. Zur Erfüllung der Umweltziele und des Sektorziels Landwirtschaft braucht es die Summe mehrerer betrieblich abgestimmter Massnahmen (z.B. Fütterung, Herdenmanagement, Hofdünger), um auf die notwendigen hohen THG-Reduktionen zu kommen. Die Tierhaltung, besonders die Milchwirtschaft, ist der wichtigste Hebel zur Sen-kung der landwirtschaftlichen THG-Emissionen. Zwei der wichtigsten Schweizer Milchverarbeiter Emmi Schweiz AG und Nestlé Suisse SA, wollen bis 2050 auf Konzernebene Klimaneutralität erreichen. Gerade für die weltweit geforderte Umstellung auf eine ökologischere und klimafreundlichere Ernährungssicherung, sollte man in der Schweizerischen Milchproduktion die vorhandene starke grasbasierte Fütterung fördern, damit in diesem Bereich ihr ressourcenschonende und ökologisch sinnvolle Stärke ausgebaut werden kann, wie dies die Branche mit «swissmilk green» anstrebt und der Bundesrat verschiedentlich verlangte.
Vorgehen
Die teilnehmenden Milchviehbetriebe erhalten eine praxisnahe betriebsspezifische Analyse des CO2eq-Fussabdrucks und der Nahrungsmittelkonkurrenz ihrer Milch. Sie erarbeiten daraus den betrieblichen Bedürfnissen und Standortbedingungen angepasste Strategien zur THG-Reduktion. Sie verringern gleichzeitig unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen mit einer ressourcenschonenden Fütterung die direkte Konkurrenz zur menschlichen Ernährung. Mindestens ein Drittel der Betriebe in einer Vertiefungsgruppe testen, wie Massnahmen zur Verbesserung der Flächenkonkurrenz gemessen und umgesetzt werden können. Eine umfassende Nachhaltigkeitsanalyse (RISE) ermöglicht es, die ökologische Tragfähigkeit der am Standort beeinflussten Ökosysteme zu berücksichtigen.