Vorkonzept zur Erfassung der Waldleistungen aus Sicht der Gesellschaft
Dieses Projekt zielt auf die Entwicklung eines Vorkonzepts für die räumliche und zeitliche Erfassung der Waldleistungen aus Sicht der Gesellschaft, und für die Integration dieser Grundlagen in politische Entscheidungsprozesse.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
- Institut(e) Multifunktionale Waldwirtschaft
- Forschungseinheit(en) Waldpolitik und internationales Waldmanagement
- Förderorganisation Schweizerische Eidgenossenschaft (Bundesverwaltung)
- Laufzeit (geplant) 01.10.2022 - 30.12.2024
- Projektverantwortung Dr. Jerylee Wilkes-Allemann
- Projektleitung Dr. Jerylee Wilkes-Allemann
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Projektmitarbeitende
Dr. Jerylee Wilkes-Allemann
Prof. Evelyn Constance Coleman Brantschen
Valère Martin
Johanna Trummer - Partner Bundesamt für Umwelt BAFU
- Schlüsselwörter Partizipation, Waldleistungen, Ökosystemleistungen, Citizen Sciences, Monitoring, Waldentwicklungsplan
Ausgangslage
Der Wald erbringt Waldleistungen und erfüllt Waldfunktionen. Der Bund ist dazu verpflichtet (Bundesverfassung Art. 77, Waldgesetz Art. 1) sicherzustellen, dass die Waldfunktionen vollumfänglich und nachhaltig gewährleistet werden. Die Umsetzung wird durch die Waldpolitik koordiniert und durch die Waldplanung der Kantone getragen. Die Weiterentwicklung der Waldpolitik stützt sich auf die Ergebnisse diverser Monitoring-Instrumente (u.a. Landesforstinventar, WaMoS). Auf kantonaler Ebene sichert die Waldplanung die Entwicklung des Waldes (z.B. mittels WEP). Während es für die Waldleistungen «Biomasseproduktion» und «Schutz», sowie der «Biodiversität» viele Grundlagen gibt, sind Informationen zu den weiteren Waldleistungen im Schweizer Kontext kaum vorhanden und werden in den existierenden Waldmonitoringsystemen (u.a. LFI, WAMOS) nur teilweise erfasst (z.B. räumliche und zeitliche Daten fehlen). Zudem fehlen Informationen zur Quantifizierung der Waldleistungen z.B. aus Sicht Gesellschaft. Solche Informationen können zur Sensibilisierung (d.h. Information) der Gesellschaft gegenüber dem Wald und den Waldleistungen beitragen. Fazit: Für die Sicherstellung der Waldfunktionen und Waldleistungen fehlen umfassende Informationen (u.a. räumliche und zeitliche Daten) zu den Waldleistungen, die als Grundlage für die Waldplanung genützt werden können. Hier setzt unser Projekt an und zielt auf die Entwicklung eines Vorkonzepts für die Erfassung der Waldleistungen aus Sicht Gesellschaft.
Vorgehen
Das Projekt ist in vier Arbeitspakete aufgeteilt. Arbeitspaket 1 befasst sich mit dem Forschungsdesign, der Synthese und der Aufbereitung der Ergebnisse. In Arbeitspaket 2 wird das Potential und die Bedürfnisanalyse eruiert. Demzufolge werden in diesem Arbeitspaket die Zielgruppen, die Nutzer, die Mitwirkenden (z.B. Citizen Scientist) und die relevanten Elemente des Monitoringtools identifiziert, validiert und darauf basierend ein erster Entwurf des Vorkonzepts erstellt. Arbeitspaket 3 befasst sich mit der Visualisierung der Waldleistungen unter Anwendung von ergänzenden Datenquellen. Dabei zielt dieses Arbeitspaket auf die Erstellung einer Übersicht über bestehende Datengrundlagen für politische Entscheidungsprozesse in der Schweiz, welche (durch Format, Zugänglichkeit, usw.) relevant sind für die gezielte räumliche und zeitliche Visualisierung der Waldleistungen aus Sicht der Gesellschaft. Arbeitspaket 4 befasst sich mit der Integration in politische Entscheidungsprozesse. Dieses Arbeitspaket zielt darauf hin, konkrete Nutzungsmöglichkeiten des Monitoringtools als Entscheidungsgrundlage in politischen Prozessen für die Sicherstellung der Multifunktionalität des Waldes zu prüfen, sowie die Etablierung eines nationalen und kantonalen Erfassungstools der Waldleistungen aus Sicht der Gesellschaft als ergänzende Grundlage für die kantonale Waldentwicklungsplanung zu testen. Das Projekt wird von einer Begleitgruppe begleitet.