Klare transdisziplinäre Wissenschaftskommunikation

Das Projekt erforscht adäquate Methoden der Wissenschaftskommunikation für die transdisziplinäre Forschung sowie für die Interaktion mit der Gesellschaft. Es entsteht eine Publikation, die pragmatische Sprachpraktiken zugänglich macht.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
  • Weitere Departemente Soziale Arbeit
  • Institut(e) Institut Praktiken und Theorien der Künste
  • Forschungseinheit(en) Kunstvermittlung
  • Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
  • Förderorganisation BFH
  • Laufzeit (geplant) 01.08.2022 - 31.12.2023
  • Projektverantwortung Prof. Dr. Tine Melzer
  • Projektleitung Dr. René Rüegg

Ausgangslage

Interdisziplinäre Forschung wird immer wichtiger. Die Erkenntnisse einzelner Disziplinen werden aber oft nur in den jeweiligen Fachkreisen wahrgenommen und erreichen selten benachbarte Berufsfelder oder Fachfremde. Um Forschungsergebnisse zugänglich zu machen, müssen die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Zusammenhänge wissenschaftlicher Forschung beachtet werden. Der Systemtheoretiker Niklas Luhmann beschreibt Wissenschaft als ein «wissensförderndes Unternehmen», das von der Gesellschaft «sozial ermöglicht» wird. Demnach ist die Wissenschaft zwar zur Erkenntnisgewinnung legitimiert, doch das Vertrauen der Gesellschaft erhält sie nicht automatisch. Nicht selten kommt es zu Missverständnissen zwischen wissenschaftlicher Expertise und Gesellschaft. Neben wissenschaftlicher Standards und Integrität ist die Kommunikation eine wesentliche Erfolgsbedingung für das Vertrauen in die Wissenschaft. Damit Forschung nicht nur gehört, sondern auch verstanden wird, sind adäquate Kommunikationsformen gefragt. Ihre Methoden sind informieren (statt überreden), veranschaulichen (statt sagen) sowie kontextualisieren und einbetten in gesellschaftliche Wertesysteme. Dialogische Methoden wie sie die Sprachphilosophie und der Linguistic Turn hervorgebracht haben sowie die Nutzung von Umgangssprache vereinfachen die Kommunikation mit anderen Disziplinen und der Öffentlichkeit.

Vorgehen

Mit «BFH transversal» fördert die BFH Nachwuchs, der interdisziplinär forscht und zwischen verschiedenen Departementen eine Brücke schlägt. Die Kohorte 2022/23 umfasst insgesamt zwölf Forschende, die in einer Art Forschungslabor tätig sind. Darin werden grundlegende Hindernisse, Chancen und Potenziale der interdisziplinären Kommunikation analysiert und zugänglich gemacht. Bei Bedarf können auch externe Fachpersonen hinzugezogen werden. Die Daten des Projektes werden einerseits mit der Methode der Elizitation und andererseits über eine quantitative Bedürfniserhebung erhoben. Die Elizitationen, die u.a. mit den Mitgliedern der BFH transversal Community stattfinden, dienen als Grundlage, (a) um Sprachbilder zu sammeln, die sich für die transdisziplinäre Kommunikation eignen und (b) für eine Buchpublikation, in der die Sprache als Werkzeug für die gelingende transdisziplinäre Kommunikation ins Zentrum rückt. Dafür werden die sprachphilosophischen Eigenschaften der beteiligten Disziplinen erörtert und typologisiert. Begleitet wird dies mit einer Umfrage über die Ansprüche an eine gelingende Wissenschaftskommunikation bei Forschenden und der Leserschaft wissenschaftlicher Publikationsmedien (BFH Kundenzeitschriften und BFH-Blogs).

Ergebnisse

Die Ergebnisse sollen Anfang 2024 publiziert werden.

Ausblick

Adäquate Methoden der Wissenschaftskommunikation fördern die Verbreitung und die sinnvolle Anwendung der Wissenschaftsergebnisse. Dies stärkt die interdisziplinäre Forschung und erhöht die Glaubwürdigkeit der Forschung.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 4: Hochwertige Bildung
  • 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele