Soziale Nachhaltigkeit in der Lehre

Im Projekt Soziale Nachhaltigkeit in der Lehre geht es um die Entwicklung eines professionsspezifischen Kompetenzprofils Sozialer Nachhaltigkeit für die Soziale Arbeit und die Pflege, sowie entsprechender Lehrinhalte und -formen.

Steckbrief

Ausgangslage

Der Nachhaltigkeitsdiskurs bezieht sich oft auf ökologische sowie ökonomische Aspekte. Soziale Nachhaltigkeit als dritte Dimension wird dabei häufig vernachlässigt. In der Pflege wie der Sozialen Arbeit stehen durch professionsbedingte Gegebenheiten Aspekte der Sozialen Nachhaltigkeit im Zentrum.

Vorgehen

In einem ersten Teil wurde im Rahmen einer Literaturrecherche sowie von Experteninterviews und deren qualitativer Analyse eine Definition von sozialer Nachhaltigkeit entwickelt und allgemeine und professionsspezifische Fragestellungen und Herausforderungen abgeleitet. Folgend wurden in einem Workshops mit Expert*innen aus der Lehre der zwei Departemente die Ergebnisse vorgestellt und daraus erste Ideen zusammengetragen für die Entwicklung von Kompetenzen, die in der Lehre vermittelt resp. die Studierende, während dem Studium erwerben sollten. Aus diesen Ergebnissen wurden allgemeine und spezifische Handlungskompetenzen entwickelt unter Berücksichtigung von bestehenden Unterlagen der BFH (https://virtuelleakademie.ch/wp-content/uploads/2023/06/Komp-DE-neutral.pdf) sowie der Taxonomiestufen nach Bloom (vgl. Volk, B., 2020). Volk, B. (2020). Ordnung von Lernzielen – Ordnung des Wissens. Die Bedeutung der Taxonomie von Bloom für die Wissenschaftlichkeit und Praxis der Hochschuldidaktik. In P. Tremp & B. Eugster (Eds.), Klassiker der Hochschuldidaktik? Kartografie einer Landschaft (pp. 219-233). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28124-3_13

Ergebnisse

Aus der Literaturrecherche geht hervor, dass neben der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit sich die soziale Nachhaltigkeit insbesondere um soziale Gerechtigkeit und die damit einhergehende Berücksichtigung von Lebensinteressen zukünftiger Generationen beschäftigt. Dabei geht es um das Erhalten von Lebensgrundlagen und -sicherheiten aller Menschen. Aus der Analyse der Experten Interviews konnte ergänzend folgende Aspekte identifiziert werden. Einerseits geht daraus hervor, dass die sozialen Aspekte immer im Kontext der anderen beiden Bereiche, der ökologischen und ökonomischen Aspekte betrachtet werden sollten und das daher eine isolierte Betrachtung dieser nicht zielführend sei. Zu den relevanten zugehörenden Konzepten gehören die gesellschaftliche Transformation, Demokratie gegen Machtungleichheit, globale Gerechtigkeit und Chancengleichheit sowie soziale Teilhabe und Partizipation. Konkrete Handlungskompetenzen fokussieren auf Angebote auf der individuelle Ebene der Fachpersonen sowie der Patient*innen und Klient*innen im sozialen sowie gesundheitlichen Unterstützungssystem aber auch auf die Transformation auf der Systeme. Empfehlungen für die Lehre beinhalten u.a., dass soziale Nachhaltigkeit explizit in den Vordergrund gerückt sowie das Thema in möglichst allen bestehenden Modulen integriert werden und die Themen interprofessionell bearbeitet werden sollten (z.B. Pflege und Soziale Arbeit). (Siehe verlinkte Broschüre (ab Mitte November 2024).

Ausblick

Das Projekt trägt zur Klärung des Begriffs der Sozialen Nachhaltigkeit in der Lehre und der entsprechenden Kompetenzen der beiden Professionen bei. Die zentralen Erkenntnisse sollen in der ganzen Hochschule einen Beitrag leisten, das Thema der Sozialen Nachhaltigkeit in der Lehre sichtbar zu machen und zu verankern

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen