Häusliche Nachsorge von Frauen mit psychischen Belastungen nach der Geburt

Das «Treatment at Home»-Angebot soll psychische Belastungssituationen frühzeitig abfangen, um eine psychiatrische Hospitalisierung und die damit verbundene Trennung vom Kind zu vermeiden.

Steckbrief

Ausgangslage

Perinatale psychische Erkrankungen (PPE) stellen ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem dar. Die Prävalenz in westlichen Industrieländern liegt bei 20 %, wobei in der Schweiz etwa 17 % der Mütter betroffen sind. Rechtzeitige Interventionen sind entscheidend, um negative Folgen zu minimieren. Leitlinien empfehlen, Mutter-Kind-Trennungen zu vermeiden, wenn eine Behandlung notwendig ist, und befürworten gezielte Massnahmen zur Stärkung der Mutter-Kind-Bindung. Die begrenzte Verfügbarkeit von psychiatrischen Kliniken mit Mutter-Kind-Diensten in der Schweiz schafft Zugangshindernisse wie lange Wartezeiten und fehlende Kinderbetreuung. Häusliche Betreuung hat das Potenzial, Barrieren zu verringern und den Familienzusammenhalt zu fördern. Das Projekt zielt darauf ab, einen interprofessionellen Care@home-Service für die postnatale Phase zu entwickeln und umzusetzen, um den rechtzeitigen Zugang zu verbessern.

Vorgehen

Es wird ein Forschungsproposal entwickelt, das basierend auf der Beschreibung von Best-Practice-Modellen aus dem Ausland ein erstes neues Versorgungsmodell skizzieren soll. Dieses Modell soll in der Folgestudie durch Fokusgruppeninterviews mit Gesundheitsfachpersonen sowie durch Einzelinterviews mit Frauen/Familien weiterentwickelt und validiert werden. Das finale Ziel der Folgestudie ist es, das neue Versorgungsmodell in seiner Machbarkeit zu testen.

Ergebnisse

Bis Ende des Jahres 2024 liegt ein Forschungsproposal vor, das einer potenziellen Förderinstitution zur Finanzierung einer Folgestudie (Entwicklung und Testung eines neuen Versorgungsmodells) eingereicht werden soll.

Ausblick

Die Entwicklung eines patientinnenzentrierten Care@home-Versorgungsmodells für Mütter mit psychischen Belastungen trägt zur Prävention schwerwiegender Folgen für Frauen und ihre Familien bei und unterstützt Familiensysteme bei der Bewältigung herausfordernder Situationen.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen