Einsatz von Nurse Practitioner in der Grundversorgung – beispielsweise in einer Hausarztpraxis
Während den Konsultationen bauen NP eine Beziehung zu den Patient*innen auf. Sie besprechen Massnahmen zur Reduktion von Risikofaktoren, zum Umgang mit der Krankheit, zur Therapie und zur Umsetzung der ärztlichen Verordnungen. Zudem ermitteln NP den medizinisch und pflegerischen Hilfsbedarf. Die erweiterten Kompetenzen der klinischen Untersuchung und Einschätzung sowie die holistische Sichtweise ermöglichen den NP's auch die Übernahme von Hausbesuchen und «Arztvisiten» in Heimen. Im Unterschied zu Ärzt*innen übernehmen NPs die Beratung der Pflegefachpersonen bei der Umsetzung der Verordnungen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflege, NP, Ärzt*innen ist erforderlich, auch weil die gesetzliche Regulierung der NP-Rolle fehlt. Besonders jedoch deshalb, weil die Klient*innen der Spitex meist multimorbid sind und medizinische sowie pflegerische Aufmerksamkeit benötigen. NPs in der Grundversorgung sind ein wichtiger Schritt in Richtung integrierte Versorgung.
Breast and Cancer Care Nurses in der Schweiz etabliert
Breast and Cancer Care Nurses (BCCN) bilden eine Ausprägung der APN. Diese Rolle hat sich in der Schweiz erfolgreich etabliert. Haupttätigkeit von BCCN ist die Unterstützung und Beratung der Patientinnen und deren Angehörigen entlang des ganzen Erkrankungs- und Behandlungsprozesses. Nebst dieser klinischen Tätigkeit gehören die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Lehre und Forschungsfertigkeiten zum Profil von BCCN. Sie begleiten Patientinnen, welche eine Chemotherapie benötigen, zum Erstgespräch mit der Onkologie und klären Fragen zum Umgang mit Nebenwirkungen der Therapie. Den BCCN kommt somit während des ganzen Erkrankungs- und Behandlungsprozesses eine Lots*innenrolle zu.
Nutzen der Vorreiterrolle
Absolvent*innen eines Master-Studiums Pflege mit erweiterten Kompetenzen ebnen sich einerseits den Weg für eine erfolgreiche Berufskarriere, andererseits fördern sie auch die interprofessionelle Zusammenarbeit und das Vertrauen der Ärzt*innen. Gemeinsam erzielen die Beteiligten eine erhöhte Versorgungsqualität und generieren mehr Sicherheit für die Patient*innen und deren Angehörige.