Modellierung der Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft
Die zunehmende Anzahl von chronisch Kranken ist eine grosse Herausforderung für das Schweizer Gesundheitssystem. Dazu entwickeln wir ein quantitatives Simulationsmodell, das die Auswirkungen gesundheitspolitischer Entscheide auf die Patientenzufriedenheit und auf die Versorgungskosten mathematisch erfasst.
Chronische Krankheiten verursachen bereits heute den grössten Teil der Kosten im Schweizer Gesundheitswesen. Dieses ist aber noch stark auf akute Krankheiten und deren Behandlung ausgerichtet. Die Gesundheitsversorgung muss den Fokus neu ausrichten: unnötige oder gar schädliche Behandlungen vermeiden, die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen und Institutionen verbessern, Gesundheitsdaten zusammenführen und den chancengleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung sicherstellen. Voraussetzung dafür sind evidenzbasierte Grundlagen, die das Nationale Forschungsprogramm «Gesundheitsversorgung» erarbeitet.
Nutzung von Simulationsmodellen für eine bessere Versorgung von chronisch kranken Menschen in der Schweiz
Unser Beitrag am NFP 74 war die Erarbeitung eines breit abgestützten qualitativen Modells des heutigen Versorgungssystems chronisch Kranker. Dieses Modell zeigt die Einflussfaktoren sowie die Beziehungen zwischen Patient*innen und Leistungserbringern auf.
Aktuell entwickeln wir darauf basierend ein Simulationsmodell für die Praxis. Dieses soll die Auswirkungen von unterschiedlichen gesundheitspolitischen Entscheiden auf die Qualität und die Kosten der Versorgung sowie auf die Zufriedenheit der Patient*innen und Leistungserbringer testen und analysieren.