Prof. Dr. Sandra Contzen
Steckbrief
Prof. Dr. Sandra Contzen Dozentin für Agrarsoziologie
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Präsenzzeit
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag -
Adresse
Berner Fachhochschule
Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL
Fachbereich Agronomie
Länggasse 85
3052 Zollikofen
Tätigkeiten
Zuständigkeitsbereiche
Leitung Forschungsgruppe ländliche Soziologie
Leitung und Durchführung von angewandten Forschungs- und Beratungsprojekten sowie von Evaluationen
Unterricht im Bachelorstudiengang Agronomie zu Themen der Agrarsoziologie und zu wissenschaftlichem Arbeiten
Betreuung studentischer Arbeiten (Master- , Bachelor und Semesterarbeiten)
Schwerpunkte
Soziale Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft
Lebensqualität und Lebensbedingungen von Bauernfamilien und weiteren in der Schweizer Landwirtschaft tätigen Personen
Geschlechterbeziehungen / Geschlechtergerechtigkeit in der Landwirtschaft
Anpassungsstrategien von Bauernfamilien in der Schweiz und in Honduras
Armut, materielle und immaterielle Deprivation, soziale Exklusion in der Schweizer Landwirtschaft sowie im ländlichen Honduras
Qualitative Sozialforschung ergänzt durch quantitative Untersuchungen und Evaluationsforschung
Lehre
Studiengänge
Bachelor in Agronomie
Unterrichtsfächer
Agrarsoziologie: Zusammenleben und –arbeiten auf Landwirtschaftsbetrieben (Modulverantwortung)
Agrarökonomie und Regionalentwicklung im nationalen und internationalen Umfeld (Unterricht)
Strategische Fragen der Betriebsübergabe und der landwirtschaftlichen Kooperationsformen (Unterricht)
Hofübergabe und Nachfolgeregelung (Unterricht)
Anwendung der strategischen Planung (Unterricht)
Wissenschaftliches Arbeiten (Modulverantwortung)
Forschung
Fachgebiete
Agrarsoziologie
Human- und Entwicklungsgeographie
Sozialforschung und -entwicklung
Evaluationsforschung
Schwerpunkte
Soziale Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft
Lebensqualität und Lebensbedingungen von Bauernfamilien und weiteren in der Schweizer Landwirtschaft tätigen Personen
Geschlechterbeziehungen / Geschlechtergerechtigkeit in der Landwirtschaft
Anpassungsstrategien von Bauernfamilien in der Schweiz und in Honduras
Armut, materielle und immaterielle Deprivation, soziale Exklusion in der Schweizer Landwirtschaft sowie im ländlichen Honduras
Qualitative Sozialforschung ergänzt durch quantitative Untersuchungen und Evaluationsforschung
Lebenslauf
Berufserfahrung
- seit 12/2020 Professorin / Dozentin Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
- 2006 - 2020 Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
- 2004 – 2006 Forschungsassistentin Institut für Wirtschaftsrecht der Zürcher Hochschule Winterthur und Lehrstuhl Sozialarbeit und Sozialpolitik der Universität Fribourg
- 2004 Wissenschaftliche Praktikantin Agroscope (Tänikon)
- 2002 – 2003 Forschungsassistentin Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Bern
Bildungsweg
- 2008 – 2013 PhD in Humangeographie Universität Zürich
- 1998 – 2004 Lizentiat Studium in Sozialarbeit und Sozialpolitik (Hauptfach), Sozialforschung- und entwicklung (1. Nebenfach) und Pädagogik und pädagogische Psychologie (2. Nebenfach) Universität Fribourg
Weitere
- 6/2019-11/2019 "Führungsseminar für Frauen - Erfolgreich und wirksam durch selbstbewusste Führung", Muttenz, FHNW
- 8/9/2010 Summer School on Methods in the Social Sciences, Kurs “Qualitative Interviewing” und Kurs “Qualitative Data Analysis: Interpretive Research Strategies”, Lugano (Stipendium SNF und Zurich Graduate School in Geography)
- 10/2009 Ausland Kurzmentorat am Department of Sociology and Anthropology der University of Guelph, Kanada (Stipendium Abteilung Gleichstellung Uni Zürich)
- 8/2009 Summer School on Methods in the Social Sciences, Kurs in „Participatory Observation and Ethnography”, Lugano
- 6-9/2006 Weiterbildung in Gender-Kompetenz in Lehre, Forschung und Beratung, Zürich
- 4/2006 Moderationstraining, Lindau
- 07/2005 International Comparative Rural Policy Studies (ICRPS) Summer School, Leuven, Belgium
Projekte
Weitere Projekte
Innovative Ansätze für eine ganzheitliche Hofübergabe (Hofübergabe360):
Die Übergabe beziehungsweise Übernahme eines Landwirtschaftsbetriebs ist ein komplexer Prozess, der an alle beteiligten Personen hohe Anforderungen stellt. In einem Forschungs- und Beratungsprojekt nimmt sich die BFH-HAFL zusammen mit Praxispartnern diesem Prozess an. Ziel ist es, den Hofübergabeprozess zu erforschen und darauf aufbauend neue Ansätze zu entwickeln. Diese sollen sowohl den Bauernfamilien als auch den Beratenden helfen, die Hofübergabe frühzeitig und ganzheitlich anzugehen.
Projektleitung: Sandra ContzenFlüchtlinge in der Landwirtschaft:
Der Schweizer Bauernverband und das Staatssekretariat für Migration streben mit einem Pilotprojekt an, dass anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge vermehrt in der Landwirtschaft arbeiten können. Gemeinsam mit dem Fachbereich Soziale Arbeit der BFH evaluiert die HAFL, welche Rahmenbedingungen und sonstigen Faktoren vorhanden sein müssen, damit sich eine solche Integration erfolgreich gestalten lässt – mit einem Mehrwert für die Flüchtlinge, die Landwirtschaft und die öffentliche Hand.
Projektleitung: Sandra ContzenLebensqualität in der Milchproduktion:
Die Lebensqualität von Bauernfamilien ist ein zentrales Element der sozialen Nachhaltigkeit der Landwirtschaft. Gerade bei Milchproduzent/innen , die aktuell besonders unter wirtschaftlichem Druck stehen, könnte sie eingeschränkt sein. Zusammen mit AGRIDEA untersucht die BFH-HAFL wie Milchproduzent/innen ihre Lebensqualität beurteilen, welche Aspekte und Bereiche für eine gute Lebensqualität ausschlaggebend sind und welche Strategien die Interviewten entwickelt haben, um sie zu verbessern. Basierend auf den Forschungsresultaten analysieren die Wissenschaftlerinnen Beratungsangebote und erarbeiten konkrete Vorschläge, um Milchproduzent/innen künftig besser unterstützen zu können.
Projektleitung: Sandra Contzen und Isabel HäberliÜberlastung in der Landwirtschaft – Früherkennung durch Agrotreuhandstellen:
Selbsthilfe ist in Bauernfamilien sehr ausgeprägt, wodurch bei Schwierigkeiten oft erst spät fremde Hilfe geholt wird, wenn die Probleme schon sehr komplex sind. Werden Schwierigkeiten durch aussenstehende Personen frühzeitig angesprochen, steigt die Chance, dass Bauernfamilien rascher professionelle Unterstützung aktivieren. Die aktuelle und potenziell mögliche Rolle von Agrotreuhandstellen bei der Früherkennung von schwierigen Situationen hat der Fachbereich Soziale Arbeit der BFH zusammen mit der HAFL analysiert.
Projektleitung: Sonja Imoberdorf (Fachbereich Soziale Arbeit)
Kontakt HAFL: Sandra ContzenGetrennte Wege gehen – Ehescheidung in der Landwirtschaft:
Entscheiden sich Eheleute, getrennte Wege zu gehen, hat dies für alle Beteiligten weitreichende Konsequenzen. In der Landwirtschaft ist neben den Personen auch der Betrieb betroffen und spielt bei den Aushandlungen rund um die Ehescheidung eine grosse Rolle. Wissenschaftlerinnen der BFH-HAFL schaffen in einem Projekt eine ausführliche Datengrundlage über Ehescheidungen in der Schweizer Landwirtschaft. Aus den empirischen Erkenntnissen verfassen sie zusammen mit Praxispartnern ein Hilfsmittel für landwirtschaftliche Familien und Ehepaare. Es soll Direktbetroffenen beim Scheidungsprozess fachliche Informationen liefern.
Projektleitung: Sandra Contzen und Christine BurrenBauernhaushalten in schwierigen Situationen:
Während ein Teil der Bauernhaushalte finanziell gut dasteht, kämpft ein anderer mit finanziellen Schwierigkeiten. Zusammen mit der Hochschule für Soziale Arbeit in Genf hat die HAFL die Situation solcher Haushalte untersucht. Die Studie nutzte einerseits die Daten einer schweizweiten Befragung des Bundesamts für Statistik (dem Survey on Income and Living Conditions). Zudem führten die Forschenden 32 Leitfadeninterviews mit Bäuerinnen und Bauern aus der ganzen Schweiz durch. Dadurch erhielten sie Angaben zur Armutsbetroffenheit von Bauernhaushalten und konnten detailliert die Lebensbedingungen und Handlungsstrategien von Bauernhaushalten beleuchten, die sich in finanziell prekären Situationen befinden.
Projektleitung: Sandra ContzenFrauen in der Schweizer Landwirtschaft:
Die Landwirtschaftliche Betriebszählung 2013 des Bundesamtes für Statistik enthielt erstmals ein Kapitel zur Familie. Zudem wurde das Kapitel zur innerbetrieblichen Diversifizierung geschlechtsspezifisch ausgestaltet. Im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft hat die HAFL einerseits die erhobenen Daten plausibilisiert und sie andererseits betreffend der Situation der Frauen in der Schweizer Landwirtschaft analysiert.
Projektleitung: Sandra ContzenLebensgestaltung von pensionierten Bäuerinnen und Bauern:
Mit der Pensionierung beziehungsweise der Hofübergabe verändern sich die Rolle und die Position auf dem Betrieb - auch wenn die Seniorbauern und Altbäuerinnen oftmals weiterhin dort leben und arbeiten. Wie erleben sie diese Veränderungen und die Lebensgestaltung nach der Pensionierung? Dieser Frage ging die HAFL zusammen mit Sozialwissenschaftlerinnen des Instituts Alter der BFH anhand von neun qualitativen Leitfadeninterviews mit Seniorbauern und Altbäuerinnen aus den Kantonen Bern und Freiburg nach. Die Ergebnisse dieser Vorstudie lassen sich beispielsweise für Nachfolgeprojekte über intergenerationelle Herausforderungen und Pensionierungsforschung nutzen. Auch leisten die ersten Erkenntnisse einen Betrag für die landwirtschaftliche Beratung zu diesem Thema.
Projektleitung: Karin ZbindenEvaluation Agrimpuls Praktikantenprogramm:
Agrimpuls, die Praktikantenvermittlungsstelle des Schweizer Bauernverbandes (SBV), vermittelt jährlich rund 350 Praktikantinnen und Praktikanten vom Ausland in die Schweiz. Die Evaluation des Praktikantenprogramms basiert auf einer Online-Befragung die im Jahr 2018 bei 209 (realisiertes Convenience-Sample) aus der Ukraine stammenden ehemaligen Praktikantinnen und Praktikanten durchgeführt wurde. Der Fokus dlag auf der Ukraine, da der Grossteil der Praktikantinnen und Praktikanten (i.d.R. mehr als 50 %) von dort kommt. Es kann gesagt werden, dass das Agrimpuls Praktikum generell aber insbesondere auch betreffend die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sowie von Sozial- und Sprachkompetenzen einen nachhaltigen Nutzen darstellt, nicht nur für das Studium und die Stellensuche, sondern auch für das weitere berufliche und private Leben.The PRS is out but Poor People are still there:
The Honduran Poverty Reduction Strategy and Campesino Livelihoods in Western Honduras
Publikationen
Peer Reviewed Publications
Contzen, Sandra, 2015. ‘Wir sind nicht arm’! Diskursive Konstruktionen von Armut von Schweizer Bau-ernhaushalten. Journal of Socio-Economics in Agriculture, 8, 60-69.
Bücher und Buchkapitel
Bäschlin, Elisabeth; Contzen, Sandra und Helfenberger Rita (Hg.), 2013. Frauen in der Landwirtschaft. Debatten aus Wissenschaft und Praxis. Wettingen: eF-eF Verlag
Contzen, Sandra, 2017. Alles in Butter – oder doch nicht? Geschlechtergerechtigkeit auf Landwirt-schaftsbetrieben von Frauen. In: Fahning I, Grossenbacher V, Mölders T, Wotha B, Frauen bewegen Landwirtschaft. Landwirtschaft bewegt Frauen. Waldenburg -Hohenbuche: Evangelisches Bauernhilfs-werk in Württemberg e.V.
Contzen, Sandra, 2013. „Je mehr ich arbeiten gehen kann, desto besser ist es.“ Bewältigungsstrategien von Schweizer Bäuerinnen in Haushalten mit finanziellen Schwierigkeiten. In: Bäschlin, Elisabeth; Contzen, Sandra und Helfenberger Rita (Hg.), 2013. Frauen in der Landwirtschaft. Debatten aus Wis-senschaft und Praxis. Wettingen: eF-eF Verlag
Artikel nicht peer-reviewed
Durgiai, Bruno; Hochuli, Andreas; Münger, Bendicht; Pidoux, Martin; Blättler, Thomas und Contzen, Sandra, 2017. Die Agrarwirtschaft aus der Sicht der HAFL, gestern, heute und morgen. Agrarforschung Schweiz, 8 (9), 364–367.
Imoberdorf, Sonja; Jurt, Christine und Contzen, Sandra, 2017. Sozialberatung im ländlichen Raum. SozialAktuell, 6, 36-37.
Contzen, Sandra, Müller-Böker, Ulrike (2014). How to identify 'target groups'? Considerations based on experiences from Honduras and Nepal. NCCR North-South 'Integrative Node', Research Product 2. Zur-ich, Zurich: University of Zurich.
Contzen, Sandra, 2013. Bäuerinnen handeln bei finanziellen Engpässen proaktiv. Forum (Fachfrauen Umwelt), März 2013, 5-6
Neukomm, Sarah; Fluder, Robert und Contzen, Sandra, 2009. Wenn Bauernfamilien unter dem Exis-tenzminimum leben. Soziale Sicherheit CHSS, 2, 106-110.
Contzen, Sandra, 2008. Wenn das Einkommen nicht mehr reicht. Agrarforschung, 15, 524-529.
Contzen, Sandra, 2005. Globalisation, risks and resistance in rural economies and societies. XI World Congress of Rural Sociology, Trondheim, Norway. Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie, 1, 161-172.
Contzen, Sandra, 2004. Frauen in der Männerdomäne Landwirtschaft. Aufgezeigt am Beispiel von zehn landwirtschaftlichen Betriebsleiterinnen in der Schweiz. Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie, 1, 117-144.
Artikel in Fachzeitschriften und Presse
Contzen, Sandra, 2022. Die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft. Montagna 5/2022
Contzen, Sandra, 2022, Klartext, Brüder verhindern Betriebsleiterinnen!? LANDfreund 5/2022
Burren, Christine und Contzen, Sandra, 2020. Ehescheidung in der Landwirtschaft. Sonderbeilage. UFA Revue 2/2020
Burren, Christine und Contzen, Sandra, 2019. Wenn die Beziehung endet. UFA-Revue 10/2019, 8-11.
Contzen, Sandra, 2017. Mehr Freiräume trotz Eingebunden-Sein. Dossier Hofübergabe. Schweizer Bauer, 4. März 2017. 19.
Contzen, Sandra 2015. Widerstandsfähig durch Bescheidenheit. UFA-Revue 10, 74-75.
Contzen, Sandra, 2015. Rechnungsberge und Mahngebühren. UFA-Revue 9, 16-17.
Contzen, Sandra, 2015. Fallstrick Hofübergabe. UFA-Revue 7-8, 10-11.
Contzen, Sandra, 2014. Mutig schwierigen Situationen begegnen. Editorial. Bündner Bauer, 21, 5.
Mitgliedschaften
Mitgliedschaften intern
BFH Kommission Themenfeld Caring Society
Mitgliedschaften extern
Mitglied Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (seit 2004)
Mitglied der European Society for Rural Sociology (seit 2011)
Mitglied International Association on Work in Agriculture (seit 2021)
Mitglied des Landwirtschaftlichen Forschungsrats (2016-2022)
Mitglied der Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE) (2014-2016)
Sprachen- und Länderkenntnisse
Sprachkenntnisse
- Deutsch - Muttersprache oder zweisprachig
- Englisch - Verhandlungssicher
- Französisch - Fliessend
- Spanisch - Verhandlungssicher
- Italienisch - Grundkenntnisse
Länderkenntnisse
- Schweiz
- Honduras