- Medienmitteilung
Studie: Auswirkungen der Corona-Krise auf Schweizer KMU
30.06.2020 Von 427 befragten Schweizer Start-Ups und KMU waren 99 Prozent von der Corona-Krise betroffen, 11 Prozent sogar in einem existenzbedrohenden Ausmass.
Dies zeigen erste Ergebnisse einer Verlaufsstudie des Instituts Innovation & Strategic Entrepreneurship der BFH Wirtschaft. Prof. Dr. Sebastian Gurtner und Dr. Nadine Hietschold haben dabei herausgefunden, dass Unternehmen weniger unter der Pandemie gelitten haben, die:
- ein breit aufgestelltes Lieferantennetzwerk haben bzw. mehr Rohstoffe eingelagert hatten,
- intensive Kundenpflege betreiben, unterschiedliche Kundengruppen bedienen und Kund*innen auf verschiedenen Kanälen erreichen,
- eine gut ausgebaute digitale Kommunikationsinfrastruktur besitzen und eine entsprechende Unternehmenskultur pflegen,
- digitale Arbeitsmodelle wie Homeoffice für ihre Angestellten anbieten oder rasch zur Verfügung stellen konnten,
- verschiedene Einnahmequellen haben, unabhängig von fremden Kapitalgebern sind bzw. ihre Finanzierung langfristig geregelt haben,
- und zu kreativen Lösungen und kurzfristigen Veränderungen bereit sind.
Bei den befragten Unternehmen waren praktisch alle primären Aktivitäten wie Logistik, Fertigung, Marketing und Vertrieb, Infrastruktur, Human Resources sowie Technologie-entwicklung und Beschaffung von der Corona-Krise betroffen. Am stärksten gelitten hat der Bereich Beschaffung und Fertigung. Besonders schwer hatten es Unternehmen, deren Lieferanten Rohstoffe und Materialien aus dem Ausland nicht mehr liefern konnten und bei denen Arbeitskräfte in der Produktion fehlen, entweder weil sie zu einer Risikogruppe gehören oder weil Hygienevorschriften einen Einsatz verhinderten.
Umfragezeitraum
Die Erstumfrage dieser Verlaufsstudie hat im März und April 2020 stattgefunden, die zweite Befragung wird im Frühling 2021 durchgeführt.
Die Elemente der Infografik sind auch als Einzelbilder verfügbar. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an kommunikation.wirtschaft@bfh.ch.