«Wirtschaftsingenieure arbeiten heute vielmehr mit Daten»

09.06.2020 Roman Finger hat als einer der ersten Studierenden Zugang zum neuen BFH-Industry Lab. Der gelernte Automobil-Mechatroniker über das Programmieren von 3D-Druckern, Prozessverbesserungen und seine Perspektiven als künftiger Wirtschaftsingenieur.

Interview

Roman Finger, wieso wird man Wirtschaftsingenieur? 

Roman Finger: (lacht) Über meine Berufsausbildung als Automobil-Mechatroniker begann
ich mich im technischen Bereich für Prozesse und vor allem Prozessverbesserungen zu
interessieren. Ich entschied mich für das frisch angebotene Studium zum Wirtschaftsingenieur mit Industrial Engineering als Vertiefung an der BFH in Biel. Auch weil die Ausbildung viele technische Aspekte hat.

Sind Sie eher der Techniker oder der Theoretiker?

Früher eher der Techniker, heute eher der Theoretiker. 

Sie gehören nicht nur zu den Ersten des neuen Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen,
sondern nutzen auch das vor einem halben Jahr eröffnete Industry Lab. Können Sie uns kurz erklären, was man dort tut?

Im Industry Lab wird eine echte Produktionsumgebung dargestellt, mit der wir Studierenden
lernen können, wie es «draussen» sein wird. Wir können und dürfen auch Fehler machen und
daraus lernen. 

Sie tüfteln im Industry Lab zurzeit an einemProdukt, das das Potenzial des Labors aufzeigen soll…

Wir stellen ein Werbeprodukt her, das wir dann Interessierten für den Wirtschaftsingenieur-
Studiengang geben. So zeigen wir ihnen auch gleich, was wir so machen. Dazu machen wir Studierende mit dem Projekt einen Lernsprung und produzieren etwas, das Hand und Fuss hat: Ein modernes Card Wallet, in dem man Kreditkarten versorgen und raussliden kann. Meine Aufgabe ist es jetzt, unsere Produktionsanlage umzubauen, zu schauen, wie wir das produzieren wollen, wie sich das auf der Kostenseite auswirkt und mit welchen Lieferanten wir zusammenarbeiten wollen, um das Projekt nachhaltig werden zu lassen.

Wo liegen die Herausforderungen des Projekts?

Für mich in der Konstruktion selbst. Ich hatte noch nie so ein Wallet entworfen und musste es
kurzerhand lernen. Dann war das Projektmanagement eine Challenge: Alle involvierten 
Leute zufriedenzustellen und auf den gleichen Nenner zu bringen. Es war auch zwischenmenschlich herausfordernd, dass alle rechtzeitig antworten und wir die Deadlines gemeinsam einhalten konnten.

Roman Finger - Wirtschaftsingenieurwesen BFH
Roman Finger, Student BSc Wirtschaftsingenieurwesen

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