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Neue Impulse für die PV-Forschung auf dem Mont-Soleil
01.12.2022 Seit über 30 Jahren wird auf dem Mont-Soleil Forschung zur Photovoltaik betrieben. Nun soll eine neue Anlage entstehen, dank der neutrale und wissenschaftlich fundierte Produktinformationen zu den im Handel verfügbaren PV-Modulen bereitgestellt werden können. Den wissenschaftlichen Teil des geplanten Grossprojektes leiten die Forschenden des PV-Labors der Berner Fachhochschule BFH.
Das Solarkraftwerk auf dem 1270 Meter hohen Mont-Soleil im Berner Jura ist seit mehr als 30 Jahren in Betrieb und damit weltweit eine der wenigen Grossanalgen mit diesem Alter. Hauptziel der Anlage ist die Erforschung und Demonstration des Potenzials von Photovoltaik, einen Beitrag zum Energieversorgungssystem leisten zu können. Das Labor für Photovoltaiksysteme der Berner Fachhochschule BFH misst und bewertet als wissenschaftlicher Partner die Betriebsparameter der Anlage. Die Degradation der Anlage war bisher mit 0,13 Prozent pro Jahr sehr gering. Damit hat die Anlage alle Erwartungen an Lebensdauer und Energieertrag weit übertroffen. Trotz einiger kleiner Defekte sowie optischen Alterungserscheinungen an den PV-Modulen gibt es keine dringenden Anzeichen, dass die PV-Anlage in naher Zukunft ausser Betrieb genommen werden müsste. Trotzdem ist klar, dass die Anlage nicht ewig laufen wird. In einem Pilotprojekt soll nun ein Konzept erprobt werden, mit dem künftig in einer weltweit einzigartigen Benchmark-Anlage periodisch die relevantesten PV-Module der Schweiz, Europas und der Welt betrieben und wissenschaftlich fundiert untersucht und verglichen werden sollen. Defekte PV-Module der 30-jährigen PV-Anlage werden dabei sukzessive mit neuen Modulen ersetzt, womit der Wirkungsgrad und damit auch der Energieertrag der PV-Anlage verdoppelt werden. Die Forschenden des PV-Labs der BFH tragen in dem Projekt die Hauptverantwortung für die wissenschaftliche Evaluation und die Datenpublikation. Projektträger sind die Société Mont-Soleil, die BFH und der Espace découverte Énergie Saint-Imier.
Verschiedene Modultypen testen
Im Pilotprojekt geplant ist, per Ende Mai 2023 insgesamt 40 Module mit einer Leistung von ca. 15 kW zu installieren und messtechnisch zur geeigneten Erfassung und Evaluation der Daten anzuschliessen. Installiert werden sollen fünf verschiedene Modultypen aus drei verschiedenen Weltregionen (CH/EU, USA, Asien) und bestehend aus vier verschiedenen Technologien (PERC, IBC, HJT, TOPcon). Das langfristige Ziel ist es, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die in die Jahre gekommenen PV-Module auf dem Mont-Soleil nach und nach durch wesentlich leistungsstärkere, weltweit relevante neue Module zu ersetzen. Die Forschenden können diese dann nach international anerkannten Methoden testen und im Langzeitbetrieb mit den seit 1992 erfassten Langzeitdaten der Anlage auf dem Mont-Soleil vergleichen.
Internationale PV-Standards setzen
Durch das Projekt soll das Solarkraftwerk auf dem Mont-Soleil längerfristig eine erhebliche Produktionssteigerung erfahren und zum attraktiven Innovationsimpuls werden für den Markt sowie für die industrielle und staatliche Förderung qualitativ hochstehender, gut performender und langlebiger PV-Module. Der Mont-Soleil soll weltweit beachtete PV-Standards setzen für Qualität und Transparenz und zum Magneten werden für Besucher*innen aus der Schweiz und dem Ausland.