Geschäftsmodell mit Zukunft: Faire Mode ausleihen statt Fast Fashion kaufen

17.05.2024 Mode wie in einer Bibliothek für eine Saison ausleihen – dies bietet das Berner Start-Up TEIL an. Damit dies nachhaltig erfolgreich funktioniert, begleitet unsere Fachgruppe Marketing in einem Innosuisse geförderten Forschungsprojekt die Gründer*innen beim Aufbau.

TEIL will den bisher oft schnelllebigen und umweltschädlichen Kleiderkonsum in der Schweiz nachhaltiger machen – aber ohne Abstriche bei Stil und Auswahl. Deshalb setzt das Start-up auf Vermietung von hochwertiger Mode. Ähnlich wie in einer Bibliothek können die Kund*innen basierend auf einem Abonnement Kleidungsstücke ausleihen und nach einer bestimmten Zeit zurückgeben. Aktuell befindet sich das Start-Up vor der Herausforderung attraktive neue Kundensegmente zu ermitteln und Dienstleistungen zu entwickeln, die dazu geeignet sind, das Geschäftsmodell zu festigen und zu verfeinern. 

In ihrem Forschungsprojekt unterstützen Prof. Dr. Stefan Rose und Prof. Anna Knutti das Start-up dabei. Auf Basis von Tiefeninterviews haben sie untersucht, was (potenzielle) Kund*innen motiviert, Kleider zu mieten statt zu kaufen, und was sie daran hindert. Sie wollten auch wissen, welche potenziellen Kund*innensegmente TEIL ansprechen könnte, welche Produkte und Dienstleistungen einen Mehrwert bieten und wie sich TEIL von traditionellen Modellen unterscheidet. 

Die Marketing-Expert*innen haben in ihrem Abschlussbericht herausgefunden, was das Berner Start-up nun konkret umsetzen sollte. Zum einen geht es um das Sortiment, nämlich sollte TEIL die Basics reduzieren, da die Bestandskund*innen eher auffällige Kleidungsstücke mieten. Denn sie suchen meist zu bestimmten Anlässen Kleidung, wie etwa zu Hochzeiten, Parties und zum Saisonwechsel. Auch wünschen die Kund*innen Business-Kleidung, lange Damenkleider, Herrenanzüge und auffälligere Wintermäntel.  

Längere Öffnungszeiten, Pop-Up-Stores und Events 

Zum andern empfehlen unsere Forscher*innen, dass die Mode besser erreich- und verfügbar sein solle, mit erweiterten Öffnungszeiten und einer besseren Sicht- und Erreichbarkeit, beispielsweise mit einer App.  

Auch in Punkto Promotion geben die Forscher*innen Tipps und Tricks. Sie empfehlen, Events zu veranstalten, um das Angebot der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen sowie Pop-Up Stores an geeigneten Locations (z.B. Universitäten, Hot-Spots, Veranstaltungen & Partys) zu eröffnen und Markenbotschafter*innen zu gewinnen.  

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