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Forschen für Fischfutter
13.09.2024 So geht Kreislaufwirtschaft an der BFH-HAFL: Nebenströme aus der Landwirtschaft nutzen, um nachhaltig Fische zu züchten.
Sushi zum Lunch, Kabeljau für die Gäste. Wir mögen Fisch, er ist gesund, doch plagt uns beim Verzehr ein schlechtes Gewissen: Die Meere werden überfischt und das Futterangebot in der wachsenden Fischzucht-Branche ist begrenzt. «Die Futterproduktion wirkt sich auch negativ auf die Umwelt aus», sagt Thomas Janssens, Leiter des Aquaforums der BFH-HAFL, etwa wenn für die Anpflanzung von Soja als Bestandteil für das Fischfutter Wälder gerodet werden.
Die Aquakultur wächst weltweit mit einer Rate von 5 bis 6 Prozent pro Jahr – wie also kann man sie nachhaltig gestalten? Der Aquakulturexperte forscht mit dem Start-up Kidemis an einer Lösung: Sie wollen das Fischmehl im Fischfutter mit Mykoprotein ersetzen. Der geniale Dreh dabei: Das Mykoprotein als Futterzusatz entsteht durch Pilze, die auf einem Substrat wachsen, das aus Abfallprodukten – sogenannten Nebenströmen – der landwirtschaftlichen Produktion gewonnen wird. Somit bleiben die Nährstoffe im Kreislauf. In Europa sind gemäss Janssens jährlich mehr als 20 Millionen Tonnen an Nebenprodukten ungenutzt.
An Egli, Forelle und Garnele wird nun getestet, welcher Mykoprotein-Mix ihnen schmeckt und guttut: «Tiergesundheit steht in der Zucht an erster Stelle. Die optimale Ernährung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg», so Thomas Janssens. Die ersten Resultate sind vielversprechend: «Diese Innovation könnte die Futterindustrie-Aquakultur umkrempeln und sie in Zukunft nachhaltiger machen.»
Der Artikel stammt aus: focusHAFL 1/24