- Story
Warum ein MAS in Information Technology?
25.04.2023 Lesen Sie das Interview mit Isabel Gysi.
Was waren die Beweggründe für ein MAS-Studium?
Das erste CAS Requirements Engineering absolvierte ich aufgrund einer Reorganisation meines damaligen Arbeitgebers, nachdem dieser entschieden hatte, dass nicht mehr «inhouse» programmiert werden soll. Zudem wollte ich mich weiterentwickeln und das tägliche «coding» hinter mir lassen.
Nach meinem ersten CAS kam die Lust auf mehr, welche ich in einem CAS Business Intelligence auslebte, weil mich Datenbanken, Datenmodellierung, Statistik und Reporting schon immer interessierten. Das Thema Enterprise Search, Text Mining, Metadatenmodellierung sowie Information Management vertiefte ich im CAS Enterprise Content Management, was insgesamt in einem DAS in Information Technology mit Vertiefung Business Intelligence resultierte. Es eröffnete mir das Gebiet, auf welchem ich heute hauptsächlich als Data Architect arbeite.
Das Upgrade auf den MAS Information Technology habe ich passend aufgrund der aktuellen Situation meines aktuellen Arbeitgebers sowie meiner Rolle als Data Architect gewählt. Enterprise Architecture Management ist eine Erweiterung meiner Position als Data Architect und hat einerseits meinen Scope noch mehr Richtung Business Strategy gerückt, andererseits auf die Anwendungslandschaft und die IDEAL-/SOLL-Architektur.
Wie beurteilen Sie den Studiengang im Rückblick?
Als Wirtschaftsinformatikerin und Mutter zweier Kinder ist die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Weiterbildung in einem Teilzeitpensum möglich, aber nicht permanent. Durch die Modularisierung konnte ich die CAS-Module meinen Interessegebieten und meinen aktuellen Lebensumständen anpassen, indem auch Pausen zwischen den Modulen möglich sind.
Jedes CAS-Modul hat mich weitergebracht und motiviert – einerseits in der praxisnahen Anwendung des Erlernten – andererseits im interessanten Austausch mit den Studierenden und Dozierenden. Die Dozierenden der BFH verfügen jeweils über viel Praxiserfahrung aus Wirtschaft und Verwaltung. Insgesamt habe ich meine Weiterbildung bei der BFH als sehr positiv und konstruktiv erlebt.
Das Upgrade auf den Master hat mich zusätzlich wieder in einen strategisch-wirtschaftlichen Bereich nahe an der IT geführt und mir – im Nachhinein gesehen - erneut bestätigt, dass Wirtschaftsinformatik immer noch mein bevorzugter Beruf ist.
Welchen Einfluss hatte das Studium auf Ihre berufliche Karriere?
Das DAS in Information Technology mit Vertiefung Business Intelligence erlaubte es mir, mich in einem neuen Fachgebiet innerhalb der IT zu orientieren und zu etablieren. Die Stellensuche sowie die Einarbeitung in einem neuen Fachgebiet gestalteten sich mit einer fundierten Weiterbildung viel einfacher. Zudem haben sich neue Türen geöffnet, indem ich durch die Neuorientierung im neuen Fachgebiet ebenfalls meinen zukünftigen Arbeitgeber kennenlernte und in die für mich damals noch unbekannte Gesundheitsbranche eingestiegen bin.
Das Upgrade auf den Master hat mir Kenntnisse im Bereich Enterprise Architecture gebracht, was insgesamt auch viele Fachgebiete der IT wieder vereint und mir erlaubt, Anwendungslandschaften nachhaltig gestalten zu können und die IT nach der Unternehmensstrategie auszurichten.
Wie hat das Studium Ihren Arbeitsalltag beeinflusst?
Das DAS Information Technology mit Vertiefung Business Intelligence hat meinen Arbeitsalltag insbesondere für meine Neuorientierung in diesem Bereich beeinflusst und auch ermöglicht. Der Einstieg in diesen Bereich ist nicht einfach und erfordert doch einiges an Wissen und Erfahrung, was mit dem theoretischen Hintergrund und dem praktischen Teil an der BFH wesentlich dazu beigetragen hat, indem z. B. die Grundlagen des Aufbaus eines Data Warehouse in der Theorie sowie eine Statistik-Fallstudie dazugehörte.
Mit welchem Thema beschäftigten Sie sich in Ihrer Master-Thesis?
Mein Arbeitgeber engagierte sich als Sponsor meiner Master-Thesis, was in der Einführung von Enterprise Architecture Management bei der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) resultierte. Ein Entwurf der IT-Strategie wurde als Grundlage erarbeitet, welcher auf die Unternehmens-Strategie ausgerichtet ist. Eine gezielte Befragung des Managements über den IST- und SOLL-Reifegrad der Unternehmensarchitektur wurde durchgeführt. Die Geschäftsarchitektur wurde mit allen Abteilungen gemeinsam erarbeitet und mit «Archimate» auf Basis des neu beschafften Modellierungs-Tools modelliert. Das «Operating Model» wurde definiert und verfeinert und ein Enterprise Architecture Management Prozess in Anlehnung an Scrum definiert und eingeführt. Dieser Prozess steuert die Unternehmensarchitektur-Evolution und jede Iteration resultiert in einer Handlungsempfehlung oder einem Architektur-Artefakt. Ein Architektur-Artefakt kann ein Prozess, eine organisatorische Massnahme, ein Modell oder ein anderes, für das Unterneh-men wirkungsvolles und ressourcenschonendes Instrument sein. Alle Handlungsempfehlungen wurden klassifiziert, u. a. auch nach ihrer Maturitätsstufe, und in einem Backlog festgehalten, welches durch die Geschäftsleitung abgenommen wurde. Daraus resultierte eine erste «Roadmap zum SOLL», welche ein konkretes Geschäftsziel verwirklicht unter Berücksichtigung der Maturitätsstufen. Für die Neugestaltung der Anwendungslandschaft wurden Kopplungsstufen definiert und eine Schnittstellenablösung exemplarisch durch alle Schichten modelliert, welche später in der Praxis anhand der SOLL-Architektur realisiert wird.