Infrastruktur
Die Bieler Pilotanlage kann in einem zweistufigen wässrigen und lösungsmittelbasierten Verfahren phenolische Inhaltsstoffe (u.a. Tannine) aus hiesiger Fichtenrinde extrahieren. Die Anlage ermöglicht die Herstellung von Extrakten im Kilogramm-Massstab, die für die Entwicklung von Applikationen mit hoher Technologiereife erforderlich sind.
Interessierte Unternehmen können unterschiedliche Verfahren zur Gewinnung von Extrakten aus forstlicher Biomasse im Pilotmassstab testen, bevor sie diese in den eigenen Industrieanlagen umsetzen. Wirtschaftspartnern mit dem Wunsch, die gewonnenen Pflanzenstoffe in Produktanwendungen einzusetzen, bietet die Pilotanlage eine ausreichende Produktionskapazität zur Entwicklung von Anwendungen mit hohem Technologiereifegrad. Die Applikationsentwicklung scheiterte bislang an der Menge und Qualität der Extrakte aus geeigneten Prozessen. Die Pilotanlage schliesst diese Lücke.
Die Kapazität der Anlage erlaubt die Verarbeitung von bis zu 50 kg Biomasse pro Tag zu hochkonzentrierten Extrakten, die in nachfolgenden Prozessschritten bis zum pulverförmigen Extrakt getrocknet werden können.
Weitere Aggregate für die möglichen vor- und nachgelagerten Prozessschritte Zerkleinerung, Dampfexplosion, Membranfiltration, chemische Modifikation, Vakuum- und Sprühtrocknung stehen an der BFH zur Verfügung. Damit besteht eine für vielfältige Extraktionsaufgaben für pflanzliche Biomasse nutzbare Anlageninfrastruktur.
Im eigenen analytischen Labor führen wir eine chemische Charakterisierung der gewonnenen Pflanzenstoffe durch und können so Aussagen zur Zusammensetzung, den Anwendungseigenschaften und dem Lagerverhalten der gewonnenen Produkte treffen.