Ulrichskapelle
Diese Machbarkeitsstudie, die exemplarisch an einer Engelsstuckatur der Ulrichskapelle des Klosters St. Johann in Müstair durchgeführt wird, soll belegen, dass zwei, für die Denkmalpflege wichtige Anwendungen, entwickelt werden können.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institut Materialität in Kunst und Kultur
- Forschungseinheit(en) Technologie in Kunst und Kultur
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit 01.03.2014 - 31.10.2015
- Projektverantwortung Prof. Sebastian Dobrusskin
- Projektleitung Sybille Woodford
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Projektmitarbeitende
Tabea Lurk
Jürgen Enge
Simon Berger
Michael Wolf
Ausgangslage
Historische Baudenkmäler sind oft über Jahrzehnte hinweg Gegenstand von Untersuchungen. Deren Ergebnisse fliessen zwar in Fachpublikationen ein, ihre Analysedaten werden hingegen lediglich archiviert und sind sowohl für die Wissenschaft als auf für denkmalpflegerische oder konservatorische Massnahmen schwer zugänglich. Hier setzt das vorliegende Forschungsprojekt an.
Vorgehen
Die drei Kernziele – eine relativ hochauflösende Dokumentation (3D-Scanning), die Einbettung in ein Raummodell sowie die Verknüpfung mit Referenzinformationen (Analyseergebnisse) – sind eng miteinander verwoben: Detailreiche Streifenlichtscans werden in ein räumliches Modell der Ulrichskapelle integriert und die Befunde so zusammengeführt, dass sie sich später durch Anklicken direkt abrufen oder sich quasi «vor Ort» visuell überprüfen lassen. Es soll bewiesen werden, dass Analysedaten räumlich verknüpft und dreidimensional verortet werden können. Dieses Dokumentationssystem soll als innovatives Findmittel neben der erleichterten Zugänglichkeit auch neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen. Zudem lassen sich aus diesen Daten verschiedene historische Zustände virtuell rekonstruieren. Sie sollen als quasi vierte Dimension neben der räumlichen Darstellung auch die zeitliche Ebene für Wissenschaft und Publikum erfahrbar machen, und dies, ohne dass man den Raum physisch betreten muss.
Ergebnisse
Da die benötigte Rechenleistung für ein solches interaktives 3D-Modell relativ gross ist, soll ein Film die Funktionalität der Prototyp-Applikation anschaulich illustrieren. Erklärtes Ziel ist es, diese Applikation universell einzusetzen und auf anderes Kulturgut zu übertragen. Dies soll in einem Folgeprojekt (KTI) realisiert werden. Hiermit will das Forschungsteam einen innovativen Beitrag für Denkmalpflege, Konservierung-Restaurierung und Archäologie leisten.