Studie zur Bestimmung des künftigen Handlungsbedarfs Brienzer Wildbäche

Eine vielseitige Studie zur Quantifizierung möglicher Veränderungen in Bezug auf Gefahren (Erosion, Murgang, Rutschungen) in der Region Brienz-Wilbächer und die sich daraus ergebenden Handlungsbedarfe.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
  • Institut(e) Multifunktionale Waldwirtschaft
  • Forschungseinheit(en) Gebirgswald und Naturgefahren
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.06.2023 - 30.04.2024
  • Projektverantwortung Niels Hollard
  • Projektleitung Dr. Massimiliano Schwarz
  • Projektmitarbeitende Dr. Massimiliano Schwarz
    Niels Hollard
    Adeline Frossard
  • Partner Amt für Wald und Naturgefahren Kt. Bern
  • Schlüsselwörter Brienzer Wildbäche, Niederschlag, Vegetationszustand, Oberflächenabfluss, Geschiebetransport, Murgang, Gefahren, Klimawandel, BankforMap, SlideforMap, Zemokost

Ausgangslage

Aufgrund der topografischen, geologischen und klimatischen Verhältnisse sind im Gebiet der Brienzer Wildbäche die Voraussetzungen für verschiedene Naturgefahren gegeben. Dies sind insbesondere die Prozesse Wildbach, Murgang, Uebersarung, Lawinen, Steinschlag, Felssturz, Rutschungen und Erosion. Seit mehr als hundert Jahren werden in den Brienzer Wildbächen umfangreiche Verbauungs und Aufforstungsarbeiten durchgeführt. Das Hauptziel der forstlichen Arbeiten besteht darin, durch Verbauungen, Aufforstungen und Begrünungen einerseits den Wasserabfluss zu regulieren (Brechen der Abflussspitzen) und andererseits die Geschiebelieferung in die Gerinne zu vermindern (Reduktion des Geschiebe-potenzials). Das übergeordnete Ziel dieser Studie ist die Quantifizierung der möglichen Veränderung der Gefahren in den Einzugsgebieten der Brienzer Wildbäche bis im Jahr 2050 unter Einbeziehung des Klimawandels.

Vorgehen

Nach der Analyse vorhandener Grundlagen wurde festgestellt, dass eine Änderung der Gefahrensituation in den nächsten 30 Jahren vor allem durch die Variabilität von zwei Faktoren verursacht werden kann: 1)Änderung der Niederschlagsverhältnisse (Regenintensitäten und Häufigkeiten, Überlagerung von Schneeschmelze und Regen) 2)Grossräumige Änderung des Vegetationszustandes (mit Konsequenzen für den Wasserabfluss und die Mobilisierung von Geschiebe) Auf Grund der definierten Klimaszenarien wird die Entwicklung des Waldes bis 2050 möglichst nachvollziehbar und quantitativ beschrieben mithilfe verschiedenen bestehende Methoden wie z.b Standortshinweiskarte BE, daraus abgeleitete Vegetationshöhenstufen- und Baumartenentwicklung (TreeApp). Die Definition von zukünftigen Niederschlagszenarien wird gemäss aktuellen Kenntnisse aus der Forschung abgeleitet (für gewitterartige und langandauernde Niederschläge), in Berücksichtigung der Empfehlungen von BAFU. Um die bodenkundliche Vielfalt der Region bestmöglich zu integrieren, wird eine Feldkampagne zur Kartierung von Böden und Vegetation durchgeführt, diese Daten werden nachher verwendet für die Modellierung folgender Prozesse : Wasserabfluss (Zemokost), Erosion- und Rutschungen (SlideForMap), Uebersarung, Wildbach- und Murgang (BankForMap)

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 13: Massnahmen zum Klimaschutz