Inhalt + Aufbau
Portrait
Die Architekturbiennale Venedig 2023 wird von Lesley Lokko, Gründerin des African Futures Institute, zum Thema «The Laboratory of the Future» kuratiert, das sie wie folgt kommentierte: «Architekt:innen haben eine einzigartige Gelegenheit, ehrgeizige und kreative Ideen vorzuschlagen, die uns helfen, uns gemeinsam eine gerechte und optimistischere Zukunft vorzustellen.»
Bei der Pressekonferenz im Biennale-Sitz Ca' Giustinian betonte Lokko die verschiedenen Ebenen ihres Konzepts. Einmal sei Afrika tatsächlich ganz konkret ein Zukunftslabor. Nicht nur, weil hier die drängenden globalen Probleme schon jetzt sehr viel greifbarer sind als anderswo. Sondern auch, weil es sich um den hinsichtlich seiner Bevölkerung jüngsten Kontinent handelt. Ein hoher Grad an Resilienz zeichne ausserdem die dortigen Menschen und Gesellschaften aus, so Lokko, was nicht zuletzt mit Blick auf die anhaltend starke, oftmals chaotische Urbanisierung von Bedeutung sei. Das Thema globale Gerechtigkeit ebenso wie antikoloniale und antirassistische Perspektiven spielen weitere wichtige Rollen.
Die zweite Ebene besteht für Lokko in der Interpretation der Biennale selbst als Labor. Lokko möchte in Venedig nicht nur exemplarische Projekte zeigen, sondern Praktiker:innen aller raumbezogenen Disziplinen in einer Werkstatt für kreativen Austausch zusammenbringen. Präsident Roberto Cicutto betonte in diesem Kontext noch die Bedeutung des Dialogs mit dem Publikum, den die Biennale in den letzten Jahren ohnehin schon mit verschiedenen Bildungsformaten deutlich ausgebaut hat. Dass nicht jeder Dialog zwischen Menschen und Kulturen vollkommen eindeutig sein muss, um sich trotzdem als fruchtbar zu erweisen, beschrieb er mit einem Zitat aus Umberto Ecos Lectio Magistralis. (Quelle: baunetz.de)
Aufbau
In den beiden Hauptausstellungen an den Spielorten Giardini und Arsenale fühlen wir dem Anspruch der Kuratorin Lesley Lokko und dem Titel «The Laboratory of the Future» auf den Puls und diskutieren, wie weit sich ihr Thema mit dem Fokus auf den afrikanischen Kontinent in den Länderpavillons entfaltet.
Besondere Aufmerksamkeit widmen wir dem Schweizer Pavillon. Den Pavillon bespielen die Künstlerin Karin Sander und der Kunsthistoriker Philip Ursprung – beide unterrichten an der ETH Zürich. Das Projekt «Neighbourhood» beschäftigt sich auf architektonischer und politischer Ebene mit der Beziehung zwischen dem Schweizer Pavillon (erbaut 1952 von Bruno Giacometti) und dem venezolanischen Pavillon, den der italienische Architekt Carlo Scarpa in unmittelbarer Nachbarschaft (und beinahe physisch greifbarer Anlehnung) 1954 errichtet hat. Die Nähe der beiden Gebäude steht auch sinnbildlich für die enge persönliche Beziehung der beiden Architekten zueinander. Die Jury überzeugte einerseits die faszinierende Schlichtheit des Konzeptes, sowie die fachliche Bandbreite des Projektteams, das Architektur als integralen Bestandteil von Kunst versteht und im Projekt entsprechend adressiert. Auch die politische Konstellation in unmittelbarer Nachbarschaft des Schweizer Pavillons steuert angesichts der aktuellen geopolitischen Lage interessanten Gesprächsstoff bei: neben dem mehrere Jahre verwaisten venezolanischen Pavillon ist auch die Zukunft des nächsten Nachbarn, des russischen Pavillon, ungewiss. (Quelle: prohelvetia.ch)
Im Rahmenprogramm besuchen wir architektur-, kunst- und kulturhistorisch wichtige Orte abseits touristischer Pfade. Dabei tauchen wir in bedeutende Momente der Geschichte der Lagunenstadt ein. Daneben erhalten Sie die Möglichkeit, Venedig auf eigene Faust zu entdecken.
Programm
Mittwoch
Individuelle Anreise
Abend: Welcome-Apéro und gemeinsames Nachtessen
Donnerstag/Freitag
Besuch der Biennale-Spielorte Giardini und Arsenale: Führungen und Diskussionen
Samstag
Stadtwanderung Venedig (Geschichte–Architektur–Kunst–Kultur)
Sonntag
Individuelle Rückreise
Reisebericht Studienreise 2016
Ausbildungsziel
Mit der Teilnahme am Field Trip an die Architekturbiennale Venedig erwerben Sie nachfolgende Kompetenzen:
- Fachliche Vertiefung der Erweiterung und Aktualisierung der eigenen Fachkompetenzen
- Auseinandersetzung, was zurzeit die Welt der Architektur bewegt
- Hintergrundwissen zu architektur-, kunst- und kulturhistorischen Orten abseits touristischer Pfade
- Austausch mit unterschiedlichen Fachexpert:innen
- Förderung von kulinarischen Erlebnissen und Erkenntnissen