Lukas Sarasin und das Phänomen des ‹collegium musicum› um 1800
Im Mittelpunkt des Vermittlungsprojekts steht das private Musizieren in bürgerlichen Kreisen um 1800, welches das Fundament für das heutige Schweizer Musikleben bildet.
Fiche signalétique
- Département responsable Haute école des arts de Berne
- Institut(s) Institut Interprétation
- Unité(s) de recherche Interprétation et pratiques d'exécution
- Organisation d'encouragement FNS
- Durée (prévue) 01.08.2023 - 31.07.2025
- Responsable du projet Dr. Claudio Bacciagaluppi
- Direction du projet Dr. Claudio Bacciagaluppi
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Équipe du projet
Simon Gertschen
Prof. Dr. Irena Müller-Brozović
Prof. Dr. Christoph Riedo
Dr. Roberto Scoccimarro -
Partenaire
Université de Genève
Historisches Museum Basel
Klingendes Museum
Zentralbibliothek Zürich
Zentral- und Hochschulbilbiothek Luzern
Situation
Lukas Sarasin (1730–1802) sammelte zahlreiche Instrumental- und Vokalkompositionen (Opern, geistliche Musik), beschäftigte einen Berufsmusiker und veranstaltete als Privatperson öffentliche Konzerte. In zahlreichen Städten der Deutschschweiz gab es bürgerliche Musikvereine (Collegia Musica), die immer mehr Berufsmusiker beschäftigten und ebenfalls öffentliche Konzerte anboten. Dieses Verhältnis zwischen privatem und öffentlichem Musizieren sowie zwischen Dilettanten und Berufsmusikern dient als Spiegel für die heute in der Schweiz herrschende Situation, denn die Collegia dürfen als Vorläufer der heutigen Amateurmusikvereine gesehen werden.
Approche
Die Erkenntnisse aus der bisherigen Forschung werden in vier verschiedenen Formaten vermittelt. 1. Eine als Website eingerichtete «Virtuelle Sarasin-Sammlung» rekonstruiert die Sarasin’sche Musiksammlung in ihrem Zustand von 1802. Ausgewählte (Orchester-)Werke werden auch in Partitur gesetzt und so Musiker*innen zugänglich gemacht. 2. Eine Wanderausstellung präsentiert in Basel, Zürich, Bern und Luzern anhand ausgewählter Partituren und Archivalien die Sarasin’sche Sammlung, wobei an jedem Standort auch Dokumente zu den örtlichen Collegia ausgestellt werden. Zusätzlich zu den Exponaten werden audiovisuelle Inhalte über das Internet zugänglich gemacht, um die Exponate selbst und den Kontext für die Entstehung dieser Sammlungen zu erklären. 3. Anlässlich der Ausstellung werden jeweils Konzerte mit passendem Repertoire veranstaltet. Aufführungsort ist unter anderem der Konzertsaal im Blauen Haus in Basel (einst Wohnsitz der Familie Sarasin). Vor den Konzerten finden Einführungsvorträge statt, in der Ausstellung gibt es Führungen. 4. Schliesslich werden für Schüler*innen verschiedener Gymnasien und für den Eidgenössischen Orchesterverband (EOV) Workshops organisiert.
Résultat
Über das Projektende hinaus bleiben die online veröffentlichte Sammlung Sarasin und Transkriptionen ausgesuchter Werke aus seiner Musikbibliothek zugänglich. Diese Quellen repräsentieren einen wichtigen Teil des musikalischen Kulturerbes der Deutschschweiz.