Abschlusskonferenz – der Höhepunkt am Ende des Studiums

Dienstag, 11. Juni, 9 Uhr. Reges Treiben im Gang zu den Hörsälen im ersten Stock an der Hallerstrasse 8. Zahlreiche Studierende gehen in Richtung Seminarräume oder stehen schon vor den Eingängen. Einer begrüsst betont entspannt eine Kollegin, zwei flüstern miteinander, eine junge Person blättert in Unterlagen, eine andere eilt noch kurz in Richtung Toilette. Spannung liegt in der Luft, Nervosität und Lampenfieber gehen mit Neugier und Vorfreude einher.

Wenig später: Das Innere von Raum 136 füllt sich. Ein paar Studierende lachen gedämpft, winken ihren Kommiliton*innen zu und werden ernster. Dazu gesellen sich nun weitere Personen – einige Besucher*innen kommen aus der Praxis, andere sind Mitarbeitende der BFH.

Die vier Studierenden, die gleich in das Panelthema einleiten werden, wechseln einen letzten Blick, eine von ihnen schliesst sorgfältig die Tür, ein anderer atmet ein und legt los …

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Abschlussprüfungen, die hinter verschlossenen Türen stattfinden, sind am Departement Soziale Arbeit Geschichte. Stattdessen präsentieren die Studierenden nun kurz vor dem Studienabschluss ihre Erkenntnisse aus dem Studium in themenbezogenen Panels. Sie treten als Fachpersonen der Sozialen Arbeit auf und zeigen den Vertreter*innen der Berufspraxis und Wissenschaft, was für sie nach sechs oder mehr Semestern im Bachelor-Studium bedeutend ist.

«Wir machen heute einen Teamausflug an die Abschlusskonferenz, weil unsere ehemalige Praktikantin ihren Abschluss macht. Sehr gefallen hat mir, wie die Studierenden es im besuchten Panel schafften, einen roten Faden von der offenen Jugendarbeit hin zum Kindesschutz zu ziehen. Wir kommen gerne wieder.»

Nicole Maurer, WG Treffpunkt in Trimbach

Mit der Abschlusskonferenz wird der Übergang vom Studium in die Berufswelt markiert. Sie ist ein Moment des Netzwerkens und der persönlichen Weiterbildung für alle Beteiligten. Für die Studierenden bietet sie vor dem definitiven Berufseinstieg noch einmal eine Gelegenheit, ihre fachlichen Kontakte zu festigen.

Vorangegangen war der Konferenz, die das Departement künftig zweimal im Jahr im Januar (Kalenderwoche 4) und Juni (Kalenderwoche 24) durchführen wird, ein Vorbereitungsmodul. Besucht haben es die Studierenden, um selbstkritisch Rückschau auf das Gelernte und ihre Kompetenzentwicklung zu halten. In verschiedenen Veranstaltungen reflektierten sie gemeinsam ihre Kenntnisse und Erfahrungen, verknüpften ihr eigenes Wissen mit dem Wissen der Kolleg*innen und entwickelten Überlegungen für praktische Innovationen. Die Studierenden schärften ihr Verständnis für die eigene professionelle Identität, die sie dann schliesslich an der Abschlusskonferenz präsentierten. 

«Diese Konferenz bietet einen offenen Marktplatz für Sie, liebe Studierende. Schön, dass Sie uns Ihre Erkenntnisse und Erfahrungen näherbringen und mit uns teilen.» 

Aus der Begrüssungsrede von Anna Maria Riedi, Departements­leiterin

Den Start in die Abschlusswoche bildete ein gemeinsamer Auftakt am Montagvormittag mit Keynotes aus zwei aktuellen Forschungsprojekten. Danach ging es in die Panels, die jeweils von drei bis vier Studierenden selbständig gestaltet wurden. Die erste Durchführung im Juni 2024 bestritten insgesamt 109 Studierende, eingeteilt in 28 Panels zu sechs Themenblöcken. Mit Referaten und in moderierten Diskussionsrunden zeigten sie während je zweieinhalb Stunden ihr Wissen. Gemeinsam gestalteten sie Elemente, welche die einzelnen Beiträge thematisch verbanden, und standen dem Publikum Rede und Antwort. 
 

«Ich habe die Abschlusskonferenz als interessantes Format erlebt. Für mich ging sie auch mit einem Gefühl der Unsicherheit und des Drucks einher. Als erster Jahrgang ohne Vergleichsmöglichkeiten hätten wir vieles ausprobieren können. Den Mut dafür zu finden, war nicht einfach.»

Felix Höfel, Absolvent Abschlusskonferenz 

Ziel der BFH ist es, für die Soziale Arbeit Persönlichkeiten in die Praxis zu entlassen, die hohe wissenschaftliche, gestaltungs- und handlungsorientierte Ansprüche haben und für deren Umsetzung auch die erforderlichen Kompetenzen mitbringen. Neben ihren im Studium aufgebauten Kompetenzen und ihren gesammelten Erfahrungen verfügen die neuen Fachkräfte auch über ein Netzwerk, dessen Bedeutung ihnen zum Abschluss nochmals bewusster geworden ist. 

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Donnerstag, 13. Juni, nach 17.30 Uhr. Der dritte Tag der Abschlusskonferenz ist zu Ende. Vor dem Eingang der Hallerstrasse 8 stehen die Studierenden in Gruppen zusammen. Die Stimmung ist gelöst, es wird gelacht, zugehört und angeregt diskutiert. Wer nun das Gebäude an der Hallerstrasse 8 verlässt und an den Studierenden vorbeigeht, bekommt die ganze Freude am gemeinsam Erreichten hautnah mit. Eine hoffnungsfrohe Aufbruchstimmung macht sich breit. Noch ein gemeinsamer Halbtag, dann ist ein prägender Lebensabschnitt zu Ende.
 

«Rückblickend waren aus meiner Sicht die Diskussionsteile der Panels die grosse Stärke dieser Abschlusskonferenz. Es wurde ersichtlich, welchen Weg wir Absolvierende in der Entwicklung der individuellen professionellen Identität hinter uns haben. Diese Identität während einer Woche ‹zu feiern› fand ich schön, und es bestärkte mich in meiner Entwicklung hin zu einer professionellen Fachkraft.» 

Nina Ramseier, Absolventin Abschlusskonferenz