- Story
Fachlich und persönlich weiterkommen – mit dem Master of Advanced Studies (MAS)
19.06.2023 Franziska Strübin-Häring hat neben ihrem hochprozentigen Job als stellvertretende Leiterin Physiotherapie den MAS Physiotherapeutische Rehabilitation (neu MAS Physiotherapie) absolviert. Wie ihr das gelang und was sie motivierte, erzählt sie im Gespräch.
Bereits während des BSc-Studiengangs hat sich Franziska Strübin-Häring Gedanken über ein weiterführendes Studium gemacht. «Beim Einstieg in die Praxis merkte ich, dass ich zwar die Theorie kannte, mir aber noch das Handling und die Erfahrung fehlte. Ich wollte mich praktisch weiterbilden, um meine Patient*innen besser betreuen zu können», erzählt sie. Ihr kam entgegen, dass ihr das Studieren besonders viel Spass machte: «Das medizinische Wissen interessiert mich sehr. Entsprechend gross ist mein Wissensdurst.»
Vereinbar mit Beruf und Privatem
Als bei ihrem Arbeitgeber, einem Sport- und Orthopädie-Zentrum, die Stelle der stellvertretenden Leitung geschaffen wurde, motivierte sie dies zusätzlich, eine Weiterbildung zu machen. «Mein Ziel war, beruflich weiterzukommen und mehr Kompetenzen zu erlangen.» Ihr war dabei wichtig, dass sie nebenberuflich studieren konnte: «Niedrigprozentiges Arbeiten war in meiner neuen Position nicht möglich. Deswegen war der Aufbau des MAS für mich optimal.»
Franziska Strübin-Häring startete mit dem CAS Sportphysiotherapie (Anm.: Heute: CAS Reha-Training). Mit dem CAS Manuelle Therapie Basic und Advanced ging es weiter. Es folgten der CAS Spezialist*in Lymphologische Physiotherapie, der Fachkurs Praxisausbildung und abrundend das MAS-Abschlussmodul. «Einen der CAS musste ich auf später verschieben, weil ich die Möglichkeit hatte, die Schweizer Handball-Nationalmannschaft zu betreuen», erzählt sie. «Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen.» Strübin-Häring schätzte es sehr, dass sich der Weiterbildungs-Studiengang über einen längeren Zeitraum – bei ihr waren es 6 ½ Jahre – verteilen liess. «Durch den modularen Aufbau lassen sich Beruf, Weiterbildung und Privates gut vereinbaren. Über den Studienverlauf konnte ich mich mit den Studienleitenden absprechen.»
Im Unterricht: «Schulter im Scharnier» und Mentoring-Gespräche
Aus dem Unterricht sind ihr die engagierten Dozierenden in Erinnerung geblieben, die unermüdlich Wissen lieferten, sie berieten und gelegentlich auch einen «Insider» entstehen liessen. Strübin-Häring erzählt: «Im CAS Manuelle Therapie legte der Dozent grossen Wert auf ‹Sch-Sch›, womit er ‹Schulter im Scharnier› meinte. So sollen die Patient*innen in einer gewissen Position gelagert werden. Dieses ‹Sch-Sch› ist uns geblieben (lacht).» Im Abschlussmodul fand sie es sehr unterstützend, einen Mentor an der Seite zu haben. «Wir hatten zielorientierte und sehr motivierende Mentoring-Gespräche. Gemeinsam und mit Herzblut an einem Projekt zu arbeiten – das war die halbe Miete.»
Ein besonderes Highlight herauszuheben, findet sie schwierig, da sie den MAS durchgehend positiv erlebte: «Einzigartig fand ich jedoch, dass alle Module sehr praxisorientiert waren. Das Erlernte konnte ich täglich und direkt bei meinen Patient*innen umsetzen.» Auch gefiel ihr, dass das wissenschaftliche Arbeiten im MAS noch stärkeres Gewicht erhielt. Ihr wurde bewusst, wie wichtig es für ihre Arbeit ist, den wissenschaftlichen Hintergrund zu verstehen. «Die Anwendung von wissenschaftlichen Methoden im Abschlussmodul haben mir viel gebracht. Ich fühle mich seither kompetenter in Diskussionen mit anderen Fachpersonen.»
In der Praxis: Von Tag zu Tag besser
«Im Austausch mit den Ärzt*innen und weiteren Mitarbeitenden des Gesundheitswesens habe ich gemerkt, dass mein Ansehen durch den MAS gestiegen ist», sagt Strübin-Häring auf die Frage, was sich für sie seit dem Abschluss geändert hat. «In der Praxis bin ich ausserdem von Tag zu Tag besser geworden und das ist das, wovon auch die Patient*innen am meisten profitieren». Auch habe sie der MAS ihrem Ziel, in der Lehre assistieren zu können, nähergebracht. «Mit dem Fachkurs Praxisausbildung wurde ich auf den Umgang mit den Studierenden vorbereitet», erklärt sie. Zudem lernte sie in den verschiedenen Modulen fachrichtungsübergreifend viele Dozierende und Physiotherapeut*innen kennen: «Das war ideal fürs Netzwerken», so Strübin-Häring. Für ihre Leitungsfunktion sei der MAS ebenfalls relevant: «Es kommen laufend neu ausgebildete Physiotherapeut*innen ins Team, die ihre Grundausbildung auf dem neusten Stand erlangten. Für meine Position ist es sehr wichtig, dass ich am Ball bleibe.»
Liebäugeln mit dem Master of Science
Die BFH hat den MAS neu gestaltet. In Zukunft können die Studierenden in einer der folgenden vier Vertiefungen abschliessen: Muskuloskelettale Physiotherapie, Neurologische Physiotherapie, Kardiopulmonale Physiotherapie oder Generalistische Physiotherapie. Eine Entwicklung, die Strübin-Häring sehr begrüsst. «Damit hat man die Option, sich zu spezialisieren.» Gleichzeitig ist es dank der Wahlmodule möglich, für andere Bereiche offen zu sein. «Das bleibt auch nach dem Abschluss wichtig», so die Physiotherapeutin. «Wir haben spezifisches Wissen in einem Teilbereich der Physiotherapie – und dennoch ein breit gefächertes Basiswissen.»
Franziska Strübin-Häring empfiehlt den MAS allen Berufskolleg*innen, die fachlich und persönlich weiterkommen wollen. «Für Aufgaben wie zum Beispiel eine Ressortverantwortung oder Verbandsarbeit sind die erweiterten Kompetenzen wertvoll», fügt sie an. Einen weiteren Pluspunkt sieht sie darin, dass die einzelnen Module jeweils einen Abschluss geben. «Das bedeutet, eine praktische Weiterbildung auf FH-Niveau abzuschliessen», so Strübin-Häring. Die Türen zu einem Master of Science und einer wissenschaftlichen Laufbahn stehen dadurch ebenfalls offen. «Ich kann mich in alle Richtungen weiterentwickeln. Und ich liebäugle auch schon damit, den MSc in Angriff zu nehmen.»