Partizipative Wissenspraktiken in analogen und digitalen Bildarchiven
Das Projekt erforscht die Praktiken des Sammelns, des Archivierens und der Vermittlung von Wissen aus interdisziplinärer und anwendungsorientierter Perspektive.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institute of Design Research
- Forschungseinheit(en) Knowledge Visualization
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.02.2021 - 31.01.2025
- Projektverantwortung Walter Leimgruber
- Projektleitung Ulrike Felsing
-
Projektmitarbeitende
Anthon Astrom
Dr. Vera Chiquet
Peter Fornaro
Max Frischknecht
Prof. Dr. Heiko Schuldt
Daniel Schoeneck Stauffer
Fabrice Tereszkiewicz -
Partner
Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde
Universität Basel
Universität Bern
Büro für Fotografiegeschichte Bern
ETH Bibliothek
Fotostiftung Schweiz
infoclio.ch
Kunsthalle Basel
Memoriav
Museum der Kulturen Basel
Ringier Fotoarchiv
Schweizerisches Landesmuseum
Staatsarchiv Kanton Aargau
Staatsarchiv Basel-Stadt
Schweizerischer Nationalfonds SNF
Ausgangslage
Das Bildarchiv der SGV ist ein wichtiger Teil des kulturellen Gedächtnisses der Schweiz. Dieses enthält etwa 100.000 Bilder, die Themen wie Tradition, Identität, Lebensstil oder Alltag zugeordnet sind. Ziel des Projektes ist es einerseits, das Fotoarchiv der SGV partizipativ nutzbar zu machen, andererseits zu bewahren, was am meisten gefährdet ist: die persönlichen Berichte jener Zeitzeug*innen, welche die vom Fotoarchiv der SGV repräsentierten historischen Epochen durchlebt haben. Dazu werden digitale Werkzeuge entwickelt, mit denen die Öffentlichkeit Bilder neu verknüpfen, annotieren und kontextualisieren kann. Parallel zum neuen Interfacedesign erforscht das Team die Transformation des analogen in ein digitales Archiv aus wissensanthropologischer, technischer und gestalterisch-kommunikativer Perspektive. Bisher wurden diese Bereiche meist getrennt betrachtet und nicht aus einer interdisziplinären und anwendungsorientierten Perspektive.
Vorgehen
Das Team setzt sich aus 18 Forschenden – darunter sechs Doktorierende – zusammen, welche Expertisen aus der Kulturanthropologie, den digitalen Geisteswissenschaften und der Designforschung einbringen. In einer Reihe von Workshops und Interviews mit möglichen Nutzer*innengruppen sowie mit Archivar*innen und Datenbankspezialist*innen werden die neuen Anforderungen der digitalen und prozessorientierten Wissensproduktion erarbeitet. Zudem wird das Potential von Machine Learning zur Modellierung und Speicherung von Erschliessungsprozessen untersucht. Die geplanten Methoden und technologischen Entwicklungen des Projekts basieren auf der Prämisse der Skalierbarkeit, d.h. sie sind auf die Bestände anderer Sammlungen der Digital Humanities übertragbar.
Ergebnisse
Als gemeinsame Ergebnisse wird das Projekt nicht nur das visuelle Interface und eine dynamische Speicherinfrastruktur, sondern auch ein Handbuch mit einem Leitfaden für die zukünftige Entwicklung von partizipativen Archiven in den Digital Humanities hervorbringen sowie sechs Dissertationen und wissenschaftliche Arbeiten in den verschiedenen Disziplinen.