Der Weiterbildungsstudiengang wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Planung und Holzbau erarbeitet und zeichnet sich durch seinen hohen Praxisbezug aus. Das vermittelte Fachwissen ist im betrieblichen Alltag unmittelbar einsetzbar und wird an aktuellen, realen Projekten veranschaulicht. Sie setzen sich im Rahmen des CAS mit renommierten Bauobjekten auseinander. Unsere Dozierenden und Fachreferenten vermitteln Ihnen umfassendes Wissen in verschiedenen, attraktiven Lernformen:
- Vorlesungen
- Lehrgespräche und Erfahrungsaustausch
- Gruppenarbeiten und Übungen
- Best-Practice-Beispiele
- Besichtigungen von aktuellen Objekten und führenden Betrieben
- Exkursionen, Einblick in Vorfertigung und Montage vor Ort
- Inputreferate ausgewiesener Fachleute
- Coaching und persönliche Betreuung
- Neuste Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung
- Wissensmanagement im Bereich Holz und Holzwerkstoffe
Leitobjekte
Für Sie als Teilnehmerin, Teilnehmer schafft das Arbeiten mit einem Leitobjekt wichtige Vorteile: Sie bauen Ihr Wissen und Ihre Methodenkompetenz Schritt für Schritt aus, Resultate aus Gruppenarbeiten und Übungen zu spezifischen Fragestellungen werden zu einem Ganzen zusammengefügt. Sie setzen sich vertieft mit den Objekten auseinander, erhalten Zugang zu Plänen und detaillierten Daten. Einzelne Objekte werden auch besichtigt.
In sämtlichen Modulen des CAS Bauen mit Holz wird der Bezug zu Bauobjekten in Form von Fallstudien hergestellt. Dabei werden alle Holzbausysteme und Holzbauelemente evaluiert und die relevanten Grundlagen abgegeben.
Sie erhalten Gelegenheit, mit folgenden Bauobjekten zu arbeiten:
Mehrfamilienhaus Holleracher Grossaffoltern
Die dreigeschossige Wohnüberbauung mit 20 komfortablen Wohnungen mit Weitsicht liegt im Hollerenacher in Grossaffoltern zwischen Bern und Biel.
Bei den nachhaltig gebauten Holzgebäuden in Grossaffoltern wurde weltweit erstmals die TS3-Technologie eingesetzt. Das bedeutet: Die Geschossdecken der Gebäude bestehen aus grossformatig zugeschnittenen Brettsperrholzplatten, die mit der TS3-Technologie stirnseitig miteinander verklebt sind. Dies ermöglicht nebst einem angenehmen Raumklima maximale Nutzungsflexibilität. Die Ingenieure von Timbatec waren für die Statik verantwortlich. Die TS3 AG verklebte die stirnseitigen Fugen auf der Baustelle.
Zum Forschungsprojekt Timber Structures 3.0-Technologie
Auf den betonierten Bodenplatten wurden vorgefertigte Holzelemente aufgerichtet. Die 13 auf 2,5 Meter grossen Brettschichtholzplatten wurden auf der Baustelle stirnseitig verklebt und bildeten so die Geschossdecken. Insgesamt wurden bei den vier Mehrfamilienhäusern 2300 Quadratmeter Geschossdecken verklebt und verbaut.
Eine grosse Herausforderung stellte die Imprägnierung der Stirnseiten der Brettsperrholzplatten dar. Dieser Arbeitsschritt kann zurzeit noch nicht im Brettschichtholz Herstellungswerk gemacht werden. Deshalb wurde in der Nähe der Baustelle ein Zelt mit einem Baukran erstellt. So konnten die Platten vorbereitet werden und auf der Baustelle präzise zu Geschossdecken verklebt werden.
Das Projekt MFH Holleracher soll im CAS wie folgt genutzt werden:
- Kategorie: Neubauprojekt
- Analyse des architektonischen Entwurfs i.S. eines Ansatzes für den Entwurf im Holzbau
- Studien zum Tragwerksentwurf
- Studien zu verschiedenen Bauteilen, namentlich Deckensystemen, Wand und Dachsystemen
- Studien zu verschiedenen Fassadensystemen
- Studien zum Brandschutz und Schallschutz
- etc.
Erweiterungsbau Primarschulhaus, Aeschi bei Spiez
Das Primarschulhaus in Aeschi bei Spiez wurde durch einen dreigeschossigen Neubau in Holzbauweise erweitert. Im neuen Schulhausteil befinden sich Schulzimmer, Gruppen- und Werkräume und Platz für einen Kindergarten. Die drei überirdischen Geschosse wurden komplett in Holz erstellt. Das Sockel- und Untergeschoss wurden betoniert.
Beim Bau des Gebäudes wurde bereits an die Zukunft gedacht: Die Innenwände sind nicht tragend und ermöglichen so maximale Nutzungsflexibilität. Zudem sind alle Bauteile so dimensioniert, dass das Schulhaus zu einem späteren Zeitpunkt um ein Geschoss aufgestockt werden kann. Dazu werden die Kräfte grösstenteils über die unten eingespannten und die gesamte Gebäudehöhe durchlaufenden Holzstützen abgeleitet.
Die Bauweise
Der Erweiterungsbau kombiniert die Holzmassiv- und die Rahmenbauweise geschickt: Alle tragenden Wände und die Geschossdecken sind in Holzmassivbauweise aus Brettschichtholz erstellt. Die Innenwände sind nicht tragende Rahmenbauten. Für die Fassaden wurden weitgehend Ast freie Tannenbretter eingesetzt.
Die Herausforderungen
Durch den Einsatz des gemeindeeigenen Holzes fand die Planung sehr frühzeitig statt: Bereits zum Zeitpunkt des Einschneidens der Bäume musste Timbatec eine grobe Werkplanung zur Verfügung stellen. So konnte sichergestellt werden, dass aus den Bäumen des Gemeindewaldes die richtigen Querschnitte gewonnen werden konnten. Spannend bei diesem Projekt waren zudem die Brandschutzlösungen: Die vertikalen Fluchtwege sind als gekapselte Holzkonstruktion ausgeführt.
Verwendung im CAS
Das Projekt Erweiterungsbau Primarschulhaus, Aeschi bei Spiez wird im CAS wie folgt genutzt:
- Kategorie: Bauen im Bestand
- Holz als Baustoff in regionalen Kreisläufen (Kaskadennutzung)
- Architektonischer Entwurf im Spannungsfeld von Alt und Neu
- Studien der adäquaten Holzbausysteme und möglichen Kombinationen
- Studien zum Tragwerksentwurf
- Studien zu verschiedenen Bauteilen, namentlich Deckensystemen, Wand- und Dachsystemen
- Studien zu verschiedenen Fassadensystemen
- Studien zum Brandschutz und Schallschutz
- Studien zum Thema Vorfertigungsgrad
- etc.