Nahrungsmittelintoleranzen

Der Fachkurs Nahrungsmittelintoleranzen vermittelt vertieftes pathophysiologisches, diagnostisches und ernährungstherapeutisches Wissen zu funktionell und strukturell bedingten Nahrungsmittelintoleranzen.

In Kombination mit dem Fachkurs Nahrungsmittelallergien erlangen Sie nach erfolgreichem Absolvieren beider Fachkurse den CAS Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen.

Nach Absolvieren des Fachkurses

  • besitzen Sie vertiefte Kenntnisse zur Pathophysiologie von funktionell und strukturell bedingten Nahrungsmittelintoleranzen.
  • kennen Sie symptomorientierte diagnostische Algorithmen gemäss internationaler Leitlinien und sind in der Lage, die Resultate zu interpretieren.
  • können Sie ein gezieltes Assessment entlang des Nutrition Care Process (NCP) durchführen und Ernährungsdiagnosen stellen.
  • kennen Sie evidenzbasierte Ernährungsinterventionen zu den besprochenen Nahrungsmittelintoleranzen und können sie z. B. anhand von Fallbeispielen anwenden.
  • können Sie das theoretische Wissen in der Praxis nutzen und Betroffenen und deren Angehörige bei der Umsetzung von Ernährungsinterventionen professionell unterstützen.
 Symbolbild mit Lebensmitteln zu Nahrungsmittelintoleranzen

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Fachkurs
  • Dauer 8 Kurstage plus 1 Prüfungstag
  • Unterrichtstage Do, Fr
  • Anmeldefrist noch offen
  • Anzahl ECTS 6
  • Kosten CHF 2’950
  • Unterrichtssprache Deutsch, vereinzelt Lektionen ggf. in Englisch
  • Studienort Bern
  • Departement Gesundheit
  • Nächste Durchführung März 2026 bis Juni 2026

Inhalt + Aufbau

Portrait

Für unspezifische Magen-/Darm-Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlveränderungen kann eine Vielzahl von Nahrungsmitteln die Ursache sein. Diese Nahrungsmittelintoleranzen können sowohl durch funktionelle als auch strukturelle pathologische Veränderungen im Gastrointestinaltrakt entstehen. Die Basis in diesem Fachkurs bilden deshalb vertieftes pathophysiologisches Hintergrundwissen und eine leitlinienkonforme, symptomorientierte Diagnostik zu den häufigsten Krankheitsbildern. Diese Kenntnisse ermöglichen Ihnen, ein gezieltes Assessment entlang des Nutrition Care Process (NCP) durchzuführen und daraus Ernährungsdiagnosen und -interventionen abzuleiten. In zahlreichen Übungen mit Fallbeispielen, Gruppendiskussionen, Reflexionen und Selbsterfahrungen, setzen Sie erworbenes Wissen und Fertigkeiten um und erlangen so in Ihrem Praxisalltag mehr Sicherheit im Umgang mit Betroffenen.

Ausbildungsziel

  • Sie besitzen vertiefte Kenntnisse zur Pathophysiologie von funktionell und strukturell bedingten Nahrungsmittelintoleranzen, insbesondere
    • Kohlenhydratmalassimilation (FODMAP-Intoleranzen)
    • Disaccharidasemangel
    • Zöliakie und Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität
    • Histaminintoleranz und Intoleranzen auf andere biogene Amine
    • Gastroösophageale Refluxkrankheit
    • Eosinophile Ösophagitis
    • Akute und chronische Pankreatitis
    • Gallensäureverlustsyndrom
    • Small Intestinal Bacterial Overgrowth Syndrome (SIBO)
    • M. Crohn, Colitis ulcerosa
  • Sie kennen symptomorientierte diagnostische Algorithmen gemäss internationaler Leitlinien und sind in der Lage, die Resultate korrekt zu interpretieren.
  • Sie können ein gezieltes Assessment entlang des Nutrition Care Process (NCP) durchführen und Ernährungsdiagnosen stellen.
  • Sie kennen evidenzbasierte Ernährungsinterventionen zu den besprochenen Nahrungsmittelintoleranzen und können sie anhand von Fallbeispielen anwenden, z. B. die Low-FODMAP Diet oder die glutenfreie Diät oder histaminarme Ernährung.
  • Sie können den Stellenwert von Mikrobiota und Probiotika bei der Therapie der o.g. Erkrankungen einschätzen.
  • Sie können das theoretische Wissen in der Praxis nutzen und Betroffenen und deren Angehörige bei der Umsetzung von Ernährungsinterventionen unterstützen.

Der Fachkurs Nahrungsmittelintoleranzen besteht aus 4 Lehrblöcken à 2 Tagen.

Kursinhalte:

 

Block 1 

  • Pathophysiologische Grundlagen und symptomorientierte Diagnostik von Nahrungsmittelintoleranzen
  • Kohlenhydratmalassimilationen (Lactose-, Fructose-, Polyolintoleranz) – Grundlagen und Vertiefung
  • FODMAP-Grundlagen, IBS vs. Intoleranzen
  • H2-Atemtests - Praktische Anwendung
  • FODMAPs und IBS – Grundlagen
  • Disaccharidasemangel

Block 2 

  • Low-FODMAP Diet – Vertiefung
  • FODMAP-Intoleranzen – Fallbeispiele
  • Mikrobiota und Darmgesundheit
  • Probiotika – Evidenz und Therapie

Block 3

  • Zöliakie und Nichtzöliakie-Glutensensitivität (NCGS) – Grundlagen
  • Zöliakie – Ernährungstherapie
  • Intoleranzen gegenüber Biogenen Aminen (Histamin u.a.)
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa)

Block 4

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
  • Eosinophile Ösophagitis (EoE)
  • Akute und chronische Pankreatitis
  • Gallensäureverlustsyndrom
  • Komplexe Fälle mit Mehrfachdiagnosen

Abschluss: Prüfung

Praxisorientiert und erwachsenengerecht

Das Studium setzt sich aus Kontakt- und Selbststudium zusammen. In beiden Settings arbeiten wir mit unterschiedlichen Didaktikformen, die verschiedene Lerntypen, Lernsinne und -stufen ansprechen. In Kombination fördern diese eine effektive Verbindung zwischen dem Erlernten und Ihrer Berufspraxis. Für alle Didaktikformen gelten die grundsätzlichen Anforderungen, praxisorientiert und erwachsenengerecht zu sein.

Interaktives Kontaktstudium

Die Lehrveranstaltungen führen Sie in das Thema ein, vermitteln relevantes Wissen und regen zur vertieften Auseinandersetzung mit zentralen Fragen an. Das Kontaktstudium ist interaktiv und partizipativ gestaltet mit diversen Didaktikmethoden wie z.B. Inputreferaten, Fallstudienarbeit, Diskussionen, Gruppenarbeiten und kollegialen Supervisionen. Sie erhalten eine sorgfältige Betreuung und eingehende Studienberatung.

Transferorientiertes Selbststudium

Als Berufsfachfrau/-fachmann lernen Sie vorwiegend in Ihrer Berufspraxis. Die folgenden Didaktikformen unterstützen Sie, die im Kontaktstudium vermittelten Inhalte bestmöglich in Ihrem eigenen Berufsalltag umzusetzen:

  • Reflexionsaufgaben im Voraus: Zur Unterstützung des Praxisbezugs erhalten Sie vor den Lehrveranstaltungen Aufgaben zur Beobachtung und Erfassung kursbezogener Aspekte Ihrer Praxis.
  • Selbstorganisierte Gruppenarbeit: Intervision und kollegiale Beratung sind effektive Lernformen unter Gleichgestellten zur Entwicklung von Praxislösungen anhand der vermittelten Inhalte.
  • Praxistransfer: Der Transfer der Kursinhalte in die Praxis erfolgt im Rahmen Ihrer aktuellen beruflichen Herausforderungen. Diese Leistung ist i. d. R. in schriftlichen Berichten zu dokumentieren und/oder in Präsentationen vorzustellen.

Kommunikationsplattform und Didaktiksupport

Das elektronische Lernmanagementsystem Moodle dient als Kommunikationsplattform für den Fachkurs. Darüber hinaus unterstützt es das Selbststudium mit vielfältigen Funktionen wie Wissensspeicher, Benachrichtigungen, Diskussionen in Foren, standortunabhängigen Gruppenarbeiten etc.

Der Kompetenznachweis wird in Form eines mündlichen Fachgesprächs durchgeführt, bei dem alle Inhalte des Fachkurses prüfungsrelevant sein können. Die Studierenden sollen dabei sowohl medizinisches Grundlagewissen als auch praxisbezogenes Transferwissen präsentieren können.

Titel + Abschluss

Fachkurs der Berner Fachhochschule in «Nahrungsmittelintoleranzen»

Dieser Fachkurs wird in folgendem Studiengang angerechnet:

Dozierende

  • Anna Bramböck, MSc, Wiss. Mitarbeiterin Berner Fachhochschule Gesundheit
  • Sanda Jent, MHumNutr, Dozentin, Berner Fachhochschule Gesundheit
  • George Marx, Dr. med., Ltd. Arzt Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie, Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen
  • Gerhard Rogler, Prof. Dr. med. Dr. phil, Klinikdirektor Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsspital Zürich
  • Diana Studerus, MSc, Gastrozentrum Hirslanden, Zürich, Ernährungstherapie Basel
  • Steffen Theobald, Dr. oec. troph., Wiss. Leitung, Dozent Berner Fachhochschule Gesundheit, Praxis für Ernährungstherapie, Freiburg i.Br.
  • Lucia Winzap, M.Sc., Dozentin Berner Fachhochschule Gesundheit, Co-Ltg. Ernährungstherapie Hirslanden St. Anna, Luzern
  • weitere Fachexpert*innen

Partner

aha! Allergiezentrum Schweiz
Scheibenstrasse 20
3014 Bern

www.aha.ch

Logo aha! Allergiezentrum Schweiz

Voraussetzungen + Zulassung

  • Fachpersonen mit einem Bachelor-Abschluss in Ernährung und Diätetik, Ökotrophologie oder Ernährungswissenschaft
  • Dipl. Ernährungsberaterinnen/Ernährungsberater HF mit Weiterbildung im wissenschaftlichen Arbeiten
  • Weitere interessierte Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen und der Lebensmittelindustrie mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss (mindestens BSc)

Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen, die Sie im folgenden Dokument finden:

Sprachkenntnisse

Englischkenntnisse zum Lesen und Bearbeiten englischer Literatur werden vorausgesetzt.

Organisation + Anmeldung

8 Kurstage plus 1 Prüfungstag, März 2026 bis Juni 2026
Für 6 ECTS-Credits rechnen wir mit einem Workload von 180 Stunden (inkl. der Kurstage)
Unterrichtszeiten: 8.45 bis 16.45 Uhr

  • noch offen

CHF 2'950

CHF 2'850 für Teilnehmende, die bereits die Weiterbildung «Nahrungsmittelintoleranzen» bei aha! Allergiezentrum Schweiz in den letzten 5 Jahren absolviert haben. Bitte laden Sie einen solchen Nachweis bei der Anmeldung hoch.

Anmeldefrist

noch offen

Im Rahmen des Online-Anmeldeprozesses benötigen wir von Ihnen folgende Dokumente:

  • Kopien Ihrer Bildungsabschlüsse (im PDF-Format, max. 1 MB pro Dokument)
  • Passfoto (JPEG)

Bitte laden Sie diese Dokumente auch dann hoch, wenn Sie diese bereits im Rahmen einer anderen Anmeldung eingereicht haben. Wenn Sie Fragen oder Probleme bei der Online-Anmeldung haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Geschäftsbedingungen

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Rückzugsregelung: Gemäss Weiterbildungsreglement ist ein Rückzug ohne Kostenfolge bis zum Ablauf der Anmeldefrist möglich. Nach diesem Zeitpunkt sind bei einer Abmeldung vor Beginn der Weiterbildung 50% des zu verrechnenden Betrages geschuldet.

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