Inhalt + Aufbau
Portrait
In diesem Fachkurs lernen Sie die kompetente Begleitung von Menschen, die körperliche Gewalt, Verletzungen durch Waffen, Verkehrsunfälle oder Vergiftungen erlitten haben. Dabei gelten Sie als Schlüsselperson zwischen Gesundheitsversorgung und Rechtsdurchsetzung. Sie erkennen Opfer von Gewaltdelikten, erheben Befunde, dokumentieren diese und sprechen geeignete Empfehlungen aus. Während Kommunikationstrainings mit professionellen Schauspieler*innen üben Sie Ihre kommunikativen Fertigkeiten in forensisch herausfordernden Situationen mit Opfern und Täter*innen. Durch die Bearbeitung der Themen sind Sie darauf sensibilisiert, Befunde als gewaltbedingt zu erfassen, entsprechende Abklärungen zu planen oder selbst auszuführen.
Testimonial
«Forensisches Denken hilft Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen im Umgang mit Schnittstellen zwischen Medizin und Justiz. Dabei spielt die interdisziplinäre Vernetzung zur Partnerinstitutionen wie Opferhilfe, Kinderschutzgruppen, dem Institut für Rechtsmedizin, der Justiz und Polizei und anderen eine wesentliche Rolle.
Dieses Wissen dient insbesondere auch Patientinnen und Patienten jeden Alters nach Gewalterfahrungen, damit es möglichst nicht zu einer sekundären Viktimisierung kommt und allfällige Verfahren zeitnah und sachkundig eingeleitet und durchgeführt werden können.»
Dr. med. Ursula Klopfstein
Ausbildungsziel
- Sie verstehen Gewaltphänomene, deren Ausmass, Formen, Auswirkungen und den Umgang damit.
- Sie erkennen offensichtliche und subtile Formen von Gewalt im Pflegealltag.
- Sie sind fähig, forensische Beweise zu erfassen, zu sichern und eine gerichtsverwertbare Dokumentation zu erstellen.
- Sie können Verletzungen und Spurenbilder erfassen, beurteilen und dokumentieren, unter anderem anhand einer fotografischen Dokumentation.
- Sie erkennen klinische Zeichen für Misshandlung und Gewalt an älteren Personen und wissen um das weitere Vorgehen.
- Sie verstehen die Grundlagen der forensischen Toxikologie zu Alkohol, Drogen und Medikamenten bezüglich verkehrsmedizinischer und klinisch medizinischer Relevanz.
- Sie trainieren Ihre verbale und nonverbale Kommunikation in forensisch herausfordernden Situationen.